In einem Artikel von Dominic Johnson berichtet die
tageszeitung aus Kamerun
, wo nahe Duala ein Massengrab mit 36 Leichen entdeckt wurde.
Sie titelt:
"Kamerun
findet seine Verschwundenen"
Zunächst
wurden 36 Leichen gefunden, dann wurde von über 100 Toten
gesprochen. Anwohner äußerten gegenüber der
Nachrichtenagentur AP, vor einem Monat hätten Männer
in Zivil über mehrere Tage und Nächte hinweg ca.
100 Leichen vergraben. Diese lägen unter den jetzt gefundenen.
Dominic
Johnson schreibt, dass diese Angaben die Vorwürfe von
Kardinal Tumi bestätigen würden, der von über
500 Opfern "summarischer Hinrichtungen" gesprochen hatte.
Kardinal Tumi ist "einer der respektiertesten katholischen
Geistlichen Afrikas".
Verantwortlich
sei lt. Tumi das "Operationelle Kommando", so die taz,
eine vom Präsidenten ins Leben gerufene Sondereinheit
von Polizei und Armee zum Kampf gegen Kriminalität. "Sie
soll vor dem für Januar geplanten franko-afrikanischen
Staatengipfel in Kamerun
die explodierende Gewaltkriminalität eindämmen."
Neben
Nigeria
gilt Kamerun als eines der korruptesten Länder der Welt,
gewaltsame Mafiaauseinandersetzungen und zweifelhafte Sicherheitsfirmen,
treiben ihr Unwesen. Zahlreiche Mitglieder der Sicherheitskräfte
bezeichnet Kardinal Tumi, als "Diebe, die man in den Dörfern
aufsammelt, um sie in die Armee und Polizei zu integrieren".
Das
"Operationelle Kommando" entspringt einer Einheit, die bereits
in den Jahren 1991-91 gewaltsam in Erscheinung getreten ist:
Bei der Niederschlagung der damaligen Demokratiebewegung habe
sie viele Menschen getötet. Ihre Aktivierung wird in
Zusammenhang gebracht mit der separatistischen Bewegung im
anglophonen Südwesten Kameruns. "Der 'Südkamerunische
Nationalkongress' (SCNC), der eine Abspaltung dieser an Nigeria
angrenzenden Region fordert, beklagt jetzt in seinen Reihen
zahlreiche Folteropfer und Verschwundene."
Mindestens
300 "extralegale" Hinrichtungen habe es auch im Norden Kameruns
gegeben, als die Armee gegen Straßenräuber vorgegangen
sei.
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