DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Chroniken: 2003_4.Quartal

Stand: 17.06.07

 

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2003
chrAbs Oktober - Dezember
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2. Oktober
2003
chrAbs Die südafrikanische Sunday Times (Online) meldet aus Stockholm die
Bekanntgabe des Gewinners des diesjährigen Nobelpreises für Literatur,
der an den südafrikanischen Romancier  John M. Coetzee geht.
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· (SundayTimes SA, ÜEK: J.K.)
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8. Oktober
2003
chrAbs "Namibia hat ein Korruptionsproblem",
titelt The Namibian. Die Tageszeitung meldet das Abrutschen  Namibias um 11 Plätze auf dem globalen Korruptionsindex ("global corruption perception index"), der gestern von der Organisation Transparency International herausgegeben worden ist.
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· (Namibian, ÜEK: J.K.)
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9. Oktober
2003
chrAbs "Remember Mongo Beti"
Unter diesem Titel gedenkt die Tageszeitung Cameroon tribune des Schriftstellers:
"Am 7. Okt. 2001 starb Alexandre Biyidi Awala, alias Mongo Beti, in Douala im Alter von 69 Jahren. Der Schriftsteller war für seine fruchtbare Schaffenskraft anerkannt, aber auch bekannt als lebhaft ungestümer Charakter."
(Cameroon tribune, ÜFK: J.K.)
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14. Oktober
2003
  chrAbs Ünterstützung für Kinder durch Nichtregierungorganisation
Die kenianische Tageszeitung
Daily Nation berichtet von der Initiative einer Nichtregierungorganisation ( NGO), die 150.000  Sh spendete, um Kinder zu unterstützen, die gezwungen sind für Schuluniformen und Lernmaterial zu arbeiten. Es werde ihnen die Möglichkeit zu einfachen Farmarbeiten, wie Jäten, Viehhüten etc., angeboten. Diese Initiative ist Teil eines Pilotprojekts des African Network for Prevention and Protection of Child Abuse and Neglect (Afrikan. Netzwerk zur Prävention von Missbrauch und Verwahrlosung von Kindern). (Daily Nation, ÜEK: J.K.)
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16. Oktober
2003
  chrAbs Kirche befreit Kinder von Hexerei
"14 von 47 Kindern, die vorgeblich in Limbe, in der Region Maone Hexerei praktiziert haben sollen, nahmen letzte Woche an besonderen Gebeten im Ministerium Mountain of Fire and Miracles teil." Dies berichtet die Tageszeitung The Nation aus
 Malawi. Schon nach 3 Tage währenden Gebeten seien die Kinder in der Lage gewesen, die Schule wieder zu besuchen.  mehr dazu · (Malawi Nation, ÜEK: J.K.)

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Grand Prix de la Francophonie für Edouard Maunick
Der 72-jährige Dichter aus Mauritius erhält den von der Académie franēaise vergebenen Grand Prix de la Francophonie für sein Gesamtwerk. Von Maunick, dessen Muttersprache Kreol ist, sind ca. 25. Gedichtbände in frz. Sprache veröffentlicht worden, zu den bedeutendsten zählen:
Les Oiseaux du sang (1954; Die Vögel des Blutes)
Les Manèges de la mer (1964; Die Listen des Meeres)
Mascaret ou le livre de la mer et de la mort (1966; Mascaret oder Das Buch des Meeres und des Todes)
Fusillez-moi (1970; Erschießt mich)
Africaines du temps jadis (1976; AfrikanerInnen vergangener Zeiten)
En mémoire de mèmorable suivi de Jusqu'en terre Yoruba (1979; Im Gedächtnis des Denkwürdigen / Bis ins Land der Yoruba)
L' Anthologie personnelle (1989; Die persönliche Anthologie).
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26. Oktober
2003
  chrAbs Unter dem Titel
"Spion betrog Valli Moosa"
berichtet die Sunday Times aus
Südafrika in einem Artikel von Rowan Philip über die Spionin Vanessa Brereton, die der Sicherheitspolizei den größten Schlag in der Ära der Apartheid ermöglichte, indem sie ihnen Valli Moosa und Murphy Morobe, die ranghöchsten Führer der United Democratic Front (UDF) in den 80er Jahren auslieferte. mehr dazu · (SundayTimes SA, ÜEK: J.K.)
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zeit
los
chrAbs Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:

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31. Oktober
2003
  chrAbs Die Wochenzeitung Addis Tribune meldet,
Äthiopien plane die kostenlose Verteilung von antiretroviralen Medikamenten an bedürftige HIV/AIDS-infizierte Menschen.
Von einer Gesamtbevölkerung von 70 Mio. sind etwa 2,2 Mio. betroffen.
Der Bericht zitiert den Gesundheitsminister des Landes: "Es sind Vorbereitungen im Gange, Menschen, die HIV/AIDS positiv sind und sich die Medikamente nicht leisten können, mit solchen zu versorgen ..."
Das Land am Horn habe im vergangenen Jahr Hilfen im Wert von 60 Mio. $ erhalten, heißt es weiter. "Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt, wo 44 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt. Laut Aussage der UN-Behörde für Kinder UNICEF haben Aids-Tote in  Äthiopien ca. 1 Mio. Kinder im Alter unter 14 Jahren verwaist zurückgelassen."
(Addis Tribune, ÜEK: J.K.)
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6. November
2003
  chrAbs Die kenianische Tageszeitung Daily Nation berichtet vom Analphabetentum im Lande und nennt eine Rate von 16 Prozent. mehr dazu · (Daily Nation, ÜEK: J.K.)
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14. November
2003

chrAbs Mit dem Bericht
"Rastafaris fördern Alternative Landwirtschaft"
von Sonny Inbaraj relativiert die äthiopische Wochenzeitung Addis Tribune das gängige Vorurteil, Rastafaris würden nur Reggae-Musik spielen und Marihuana rauchen.
 mehr dazu · (Addis Tribune, ÜEK: J.K.)
chrAbs
In Niger wird die erste Aids-Klinik eröffnet
Wie die südafrikanische Wochenzeitung Mail & Guardian berichtet, haben die Regierung von Niger und das lokale Rote Kreuz die erste Aids-Klinik des Landes in der Hauptstadt Niamey eröffnet. "Das Gesundheitsministerium hofft, weitere HIV/Aids-Behandlungszentren in diesem weitgehend aus Wüstenland bestehenden Binnenstaat errichten zu können".
(Mail & Guardian, ÜEK: J.K.)

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16. November
2003
  chrAbs Unter dem Titel
"Keine Barriere zu groß für Simbabwes Immigranten"
berichtet die südafrikanische Zeitung Mail & Guardian von den sog. "Grenzspringern", die in der Hauptsache im Nachbarland
Botsuana ihr Glück suchen. mehr dazu · (Mail & Guardian, ÜEK: J.K.)
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17. November
2003
chrAbs Le Monde zum Tod von Mohamed Choukri:
Der marokkanische Schrifsteller arab. Sprache Mohamed Choukri, Autor von Pain nu [1] ist am Samstag den 15. November im Militärhospital von Rabat an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. "Eine der großen literarischen Gestalten von Tanger, fast eine Legende dieser Stadt, ist verschieden." (...) (Le Monde, ÜFK: J.K.)
1)
Unter dem Titel Pain nu erschien der Roman 1980 in der französischen Übersetzung von Ben Jelloun, im arabischen Original heißt der Titel al-Hubz al-Hafi und wurde zunächst von Paul Bowles ins Englische übertragen: For Bread Alone, publiziert 1973 und schließlich erschien der Roman 1986 in deutscher Übersetzung von Georg Brunold und Viktor Kocher: Das nackte Brot.
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20. November
2003
Nadine Gordimer,  südafrikan. Schriftstellerin engl. Sprache, wird 80 Jahre alt. 
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24. November
2003

chrAbs "700 000 erhielten seit 1994 Land."
Dies meldet die südafrikanische Sunday Times Online. Das Neuverteilungsprogramm der Regierung habe den 700 000 neuen Landesbesitzern etwa 3 Mio. Hektar Land zugesprochen, zitiert die Zeitung die Abteilung für Landangelegenheiten.
Dies beinhalte etwa 800 000 Hektar Land, das Besitzern, die ihr Land infolge von rassischen Diskriminierungsgesetzen in der Vergangenheit verloren hatten, rückerstattet wurde. Das erstattete Land habe einen Wert von ca. 808 Mio. Rand. (...)
(Sunday Times, ÜEK: J.K.)

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3. Dezember
2003

chrAbs Programm zur Schließung der Lücken in Namibias Bildungsbereich
Die Tageszeitung The Namibian berichtet von einem Programm, das helfen soll, die Lücken zu schließen, die durch Aids-infizierte Lehrer in
Namibias Bildungsbereich entstehen.
31 Gymnasial-Oberstufen-Schüler nehmen an einem Pilot-Ausbildungsprogramm teil mit dem Ziel, Lehrern im Klassenzimmer zu helfen. Die künftigen Gymnasialabgänger sollen auf den Beruf des Lehrers hingewiesen und gleichzeitig mit Aufgaben betraut werden, die die Lehrer entlasten können.
Walter Nel, der Vorsitzende der kürzlich eingerichteten HIV- und AIDS-Beratungsgruppe im Bildungsministerium sagte bei der Einführungsfeier der ersten Gruppe von jungen Aushilfslehrern, "die Abwesenheit unter den Lehrern wegen Krankheit und anderen Gründen, wie die Teilnahme an Begräbnissen, hat einen alarmierenden Grad erreicht".
The Namibian berichtet des weiteren von der kürzlich erschienenen Studie Wirkung und Einfluss von HIV-AIDS auf die Bildung in Namibia, die feststellt, dass das Land in den Jahren zwischen 2002 und 2010 mit dem Verlust von 860 bis 3.360 Lehrern zu rechnen habe . (...) (The Namibian, ÜEK: J.K.)

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6. Dezember
2003
chrAbs Im Alter von 93 Jahren stirbt der äthiopische Romancier und Politiker Haddis Alemayehu in Addis Abeba.
 
H. Alemayehu
Während der italienischen Okkupation wurde Haddis Alemayehu gefangengenommen und für 7 Jahre in Italien inhaftiert. Nach der Befreiung studierte er in Oxford und hatte danach etliche öffentliche Ämter inne, u. a. als Bildungsminister.
Als sein künstlerisches Meisterwerk - es ist wie sein Gesamtwerk in Amharisch geschrieben - gilt Fikir Iske Mekabir (1968, Liebe bis zum Tod), das die Liebe im Kaiserreich über soziale Schranken hinweg in den Mittelpunkt stellt.


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Der diesjährige Adelbert-von-Chamisso- Preis der Robert Bosch Stiftung geht zu gleichen Teilen an Zsuzsa Bįnk und Prinz Asfa-Wossen Asserate aus Äthiopien, meldet die F.A.Z. Asserates Buch Manieren erschien kürzlich bei Eichborn, Die andere Bibliothek.
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7. Dezember
2003

chrAbs In einem Artikel von George Onah berichtet die nigerianische Tageszeitung
Vanguard über ethnische Unruhen in der Delta-Region.
Trotz Anstrengungen der Regierung, den Frieden zu sichern, heißt es, sei in Lukugbene und Ologbobubor "ethnische Gewalt ausgebrochen". Die Übergriffe haben sich am Freitag ereignet, und man verdächtigt militante Jugendliche der Ijaw-Gemeinden. Ologbobubor sei teilweise und Lukugbene vollständig niedergebrannt worden. Man versuche Angaben über die Höhe der Opfer zu erlangen, so der zuständige Chefberater der Regierung für die Delta-Jjaw-Gemeinden Dan Ekpebide.
Er sagte weiter, man habe auf die Jugendlichen der Gemeinden eingewirkt, keine Vergeltungsangriffe zu unternehmen und bedauere, dass die ethnischen Gruppen trotz Regierungsanstrengungen keinen Frieden wollten. Der Kommandierende der militärischen Sicherheitskräfte in diesem Bundesstaat, Brigadegeneral Elias Zamani, bestätigte den Angriff und sagte: "die Intervention meiner Männer hat verhindert, dass Ologbobubor dem Erdboden gleich gemacht wurde". (...)
Die ständigen ethnischen Kriege haben den Einsatz einer ständigen militärischen Eingreiftruppe durch die Regierung notwendig gemacht. Seit diese im September ihren Einsatz begann, wurden ethnische Gewaltausbrüche reduziert, bis zu der jüngsten Attacke. (Vanguard, ÜEK: J.K.)

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11. Dezember
2003
Foto - Ahmadou Kourouma
A. Kourouma
Im Alter von 76 Jahren stirbt der ivorische Schriftsteller Ahmadou Kourouma in Lyon an den Folgen einer Tumoroperation.
Dies gibt
 Kouroumas frz. Verlag Le Seuil bekannt, der die in Französisch verfassten Werke des größten ivorischen Schriftstellers veröffentlicht.
Mit ihm hat
Côte d'Ivoire einen seiner berühmtesten Schriftsteller verloren. Bereits mit seinem ersten, 1968 publizierten Roman Soleil des indépendances (dt: Der schwarze Fürst) hat Kourouma Leser wie Kritiker von sich zu überzeugen gewusst. Das Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Ebenso wie die folgenden Romane: Monnè, Outrages et défis, En attendant le vote des bêtes sauvages (dt:   Die Nächte des großen Jägers, 2000) und Allah n'est pas obligé (dt:   Allah muss nicht gerecht sein, 2002). Vor allem die letzten beiden Werke vermochten mehr noch als der erste Roman die Aufmerksamkeit von Leserschaft und Kritiker auf sich zu ziehen. 
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12. Dezember
2003
Im Alter von 86 Jahren stirbt mit Fadwa Tuqan die "Grande dame" der Lyrik  Palästinas.
Schon in jungen Jahren wird sie von ihrem älteren Bruder, dem 1941 verstorbenen Lyriker, Dramatiker und Direktor von Radio Palestine Ibrahim Tuqan in der Technik der Lyrik unterrichtet. Dies geschieht während der antibritischen Revolte der Jahre 1933-37 mit Hilfe von Briefen, die er ihr aus Beirut zuschickt, wo er unterrichtet. Ihm widmet sie ihre erste Gedichtsammlung My Brother Ibrahim (1946). Insgesamt wächst sie priviligiert auf; u.a. studiert sie an der Oxford University - von 1962 bis 1964, Englische Sprache und Literatur -. Es schließen sich ausgedehnte Reisen in Mitteleuropa und dem Nahen Osten an, die auch in ihrem lyrischen Werk Ausdruck finden. Mit der israelischen Okkupation der Westbank - und somit auch ihrer Geburtstadt Nablus - und Gaza im Jahre 1967 thematisiert Tuqan in ihren Gedichten immer stärker das Leiden ihres Volkes unter der Härte israelischer Besatzung. Die Übersetzung ins Englische in den 80er Jahren öffnet Fadwa Tuqans Werk einem internationalen Publikum. Italien, Griechenland und
Jordanien verleihen ihr Literaturpreise; 1990 geht der palästinensische Jerusalem-Preis für Kultur und Kunst an sie. Für die palästinensische Kritikerin und Lyrikerin Salma Jayussi ist Fadwa Tuqan die "Herrin zweier Begabungen: Liebe und Schmerz". (Vgl. Nachruf v. Lawrence Joffe im brit. Guardian vom 15.12.2003)
Insgesamt wurden neun Gedichtsammlungen von Fadwa Tuqan veröffentlicht, The Last Melody (2000) ist die letzte; 1990 und 1993 erschien ihre zweiteilige Autobiografie: Tuqan, Fadwa: An autobiography: A Mountainous Journey.
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15. Dezember
2003
chrAbs Illegale Tätigkeiten von Kenias Studenten
Die kenianische Tageszeitung Daily Nation berichtet von Studenten im Lande, die Zuflucht zu illegalen Tätigkeiten nehmen,
um ihr Studium zu finanzieren.
 
mehr dazu · (Daily Nation, ÜEK: J.K.)
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Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©

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Quellen

    Sach- und Personenregister
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