DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 27. Mai 2005

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Simbabwe ·  
The Herald


"Illegale Heime zerstört".

Unter diesem Titel berichtet ein namentlich nicht genannter Herald-Reporter für die simbabwische Tageszeitung von der Warnung, die der Polizei-Beauftragte Augustine Chihuri am Vortage ausgesprochen habe. Die Polizei werde "entschlossen gegen jeden vorgehen, der sich der laufenden 'Operation zur Wiederherstellung der Ordnung' widersetzt", wie die "Schwindel-Kooperativen", die den illegalen Wohnungsbau in Harares Umgegend betreiben.

Stunden vor dem Überraschungsschlag gegen verschiedene Wohnungsbau-Kooperativen hatte der Polizei-Beauftragte gesagt, die ZRP ("Zimbabwe Republic Police") sei gegen jeden gewappnet, der den "Kampf und die Konfrontation wähle".

(...)

Dramen und Chaos, heißt es in dem Bericht weiter, spielten sich gegen vier Uhr morgens in den Nyadzonia- und Chimoio-Kooperativen ab, als ca. 250 Polizeibeamte der ZRP in 25 Lastwagen und zwei Bulldozern die Siedlungen erreichten.

Innerhalb von Minuten hatten die Bulldozer die illegalen Bauten dem Erdboden gleich gemacht, während panische Bewohner umher hetzten, um einiges ihrer Habe zu retten.

Bei den Hatcliffe-Bauten seien die Bewohner ebenso überrascht worden, als ca. 150 Beamte die Siedlung betraten, um deren Zerstörung vorzunehmen. Bis spät in die Nacht, so der Herald, waren die meisten Bewohner damit beschäftigt, bewegliches Eigentum aus ihren Häusern zu retten, während die Polizei wartete, die Bauten zu zerstören.

Jene, die von ihren Arbeitsplätzen zurückkehrten, seien geschockt gewesen, Teile ihrer Bauten zerstört vorzufinden, während andere sich sofort ihren Familienmitgliedern anschlossen, um Möbel aus ihren Heimen zu retten oder Baumaterial, wie beispielsweise Asbest.

Lastwagen der ZRP und der Stadt wurden auch gesehen, berichtet der Herald-Artikel, als sie Leute zu ihren gewählten Zielen oder zur Caledonia Farm nahe Mabvuku brachten.

In Chitungwiza begannen Imbissbudenbesitzer und Möbelhersteller ihre Waren wegzuschaffen, als das Gerücht sich verbreitete, die Polizei würde am heutigen Tag, ihre illegalen Bauten zerstören.

Gegen sieben Uhr abends beobachteten Herald-Mitarbeiter, wie Wagenladungen von Möbeln zu "sicheren Häusern" gebracht wurden. In der Folge beschreibt der Bericht mehrere vergleichbare Einzelbeispiele und vermerkt, dass bis Redaktionsschluss keine Fälle von Widerstand berichtet wurden.

Ein Stellvertreter des Polizei-Beauftragten äußerte, die Betroffenen würden zur Caledonia Farm nahe Mabvuku gebracht. "Es gibt kein zurück, alle illegalen Bauten werden zerstört. Sie müssen dahin zurück, woher sie gekommen sind." Diejenigen, fuhr der Zitierte fort, die immer noch in illegalen Wohnungen lebten, sollten ihre Wertsachen packen, da die Polizei sie nicht verschonen werde.

Ein anderer Verantwortlicher äußerte, dass einige der Siedler zu Zahlungen an die Schwindel-Kooperativen angehalten worden seien.

(...)

Der zu Anfang zitierte Polizei-Beauftragte kommt am Ende des Berichts nochmals zu Wort, als er vergleichbare illegale Siedlungen in Harare und Bulawayo anspricht, die als "dreckige Baracken-Bezirke" gebrandmarkt worden seien, was unter keinen Umständen annehmbar sei. Er schließt: "Diese Diskussion kommt zu einer Zeit, da die ZRP, der Stadtrat und andere Unparteiische ihre Anstrengungen verstärken, gegen aggressive und skrupellose Geschäftsleute vorzugehen, deren fehlgeleiteter und unstillbarer Wunsch nach Korruption die gesamte ökonomische Struktur unserer geliebten Nation durchdrungen hat." · (The Herald, Simbabwe, ÜEK: J.K.)

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Quelle:
The Herald, englischspr., der Regierung Simbabwes nahe stehende Tageszeitung (The Herald, Simbabwe)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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