DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Chroniken: 2006_2.Quartal

Stand: 05.02.11

 

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2006
chrAbs April bis Juni
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3. April
2006

chrAbs In Damaskus stirbt der 1934 in Salamiya, Provinz Hama, geborene Dichter, Dramatiker und Essayist Muhammed al Magut.

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5. April
2006

chrAbs Im Alter von 88 Jahren stirbt der syrische Erzähler, Lyriker und Romancier, Politiker und Arzt Abdul-Salam Ojeili.
"Dr. Ojeili ist ein Arzt", schrieb die Syria Times vor zwei Jahren, "und er sagt, das Schreiben sei sein Hobby". 1936 veröffentlichte er mit Nouman in der damals populären ägyptischen Zeitschrift Ar-Risaleh seine erste Kurzgeschichte. Die Hauptfigur Nouman ist ein Wegelagerer, der Regierungsvertreter beraubt, wenn sie auf dem Lande ihren Aufgaben nachgehen. Als ihm eines Tages ein Regierungsvertreter als Beduine mit noblen Werten entgegentritt, gibt er seine Profession auf.
"Dr. Ojeili schreibt Literatur in seiner Freizeit. Er arbeitet mehr als zehn Stunden täglich in seiner Klinik. Er macht lieber selbst Literatur, als darüber zu reden, aber in seiner Freizeit ... Er ist nun ungefähr 90 Jahre alt.
In den nächsten Tagen werden Nachrufe in arabischen wie auch in westlichen Zeitungen erscheinen, bis hin zur New York Times.
Die Khaleej Times in den Vereinigten Emiraten wird schreiben: "
 Syrien hat ein große literarische Persönlichkeit verloren ... Ojeili publizierte 40 Werke, hauptsächlich Kurzgeschichten und Romane, und er war bekannt für seinen reichen Erfahrungsschatz und seine Traurigkeit, die sein Werk charakterisierte. Zu seinen berühmtesten Werken zählen Basima Between Tears, Hearts On Wires und sein letzter Roman Land of the Lords." (Vgl. Syria Times v. 29.04.2004 u. Khaleej Times, VAE v. 06.04.2006)

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6. April
2006

chrAbs "Kindersextourismus bleibt das Vergehen,
über das am wenigsten berichtet wird", überschreibt Abdoulie Nyockeh seinen Kurzbericht für die englischsprachige gambische Tageszeitung The Point und zitiert damit Alhagie Abou Njie, einen hohen Beamten der Polizei.
Die Äußerung fiel anlässlich der Eröffnung eines eintägigen Workshops zur Überprüfung der "Nationalen Antwort" gegen Kindersextourismus. Der Workshop, an dem die wichtigsten Sicherheitsoffiziere teilnahmen, wurde von der Kindesschutzallianz (Child Protection Alliance, CPA) in Zusammenarbeit mit terre des hommes, Niederlande organisiert und fand am 4. April 2006 im Paradise Suites Hotel statt.
In Kooperation mit der Kindesschutzallianz, terre des hommes und anderen Institutionen werde der Kampf gegen den Kindesmissbrauch Fortschritte erzielen, sagte Mr. Njie. Er drückte die Notwendigkeit aus, das öffentliche Bewusstsein, was den Kindersextourismus angehe, zu schärfen.
Beim Workshop werde über bereits Erzieltes und zu Planendes im Zuge der Kindersexbekämpfung gesprochen, heißt es im Bericht weiter, ohne konkrete Ergebnisse oder Pläne zu nennen.
· (Point, Gambia, ÜEK: J.K.)

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7. April
2006

chrAbs " Senegals Intellektuelle rühmen Ghaddafis Einsatz"
Unter diesem Titel berichtet die französischsprachige senegalesische Tageszeitung Le Soleil unter Berufung auf die afrikanische Nachrichtenagentur PANA von einem Treffen zwischen senegalesischen Intellektuellen und dem libyschen Führer Muammar al-Ghaddafi.
Alioune Badara Bèye, der Präsident der senegalesischen Schrifstellervereinigung (l'Association des écrivains du Sénégal, AES) habe am Dienstag in Dakar den Einsatz des libyschen Führers Muammar al-Ghaddafi auf dem Gebiet "des Fortschritts für sein Land wie für die Verwirklichung der Einheit des afrikanischen Kontinents" gerühmt.
In Anwesenheit des seneg. Präsidenten Abdoulaye Wade sei Ghaddafi herzlich empfangen worden. Bèye habe von einem "großen Tag" und vom wahren Reichtum Libyens gesprochen, der nicht das Öl sei, "sondern die große Hoffnung, die der Führer Muammar al-Ghaddafi gegenüber den afrikanischen Völkern hinsichtlich der Freiheit, des Sieges über Rückständigkeit, der Umsetzung von Fortschritt, globaler Entwicklung und der Errichtung der Vereinigten Staaten von Afrika geweckt" habe.
Bèye habe die herzliche Aufnahme bekräftigt, die dem Menschen zuteil geworden sei, der "für einen einheitlichen Pass, eine einzige Währung, ein einziges Los und ein Afrika nur für Afrikaner" plädiert habe und der nie erlahmende Anstrengungen unternommen habe "für die Errichtung der Vereinigten Staaten von Afrika". ·
(
Le Soleil, ÜFK: J.K.)

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9. April
2006
chrAbs 70. Geburtstag des in Akka [heute: Akko] geborenen palästinensischen Schriftstellers Ghassan Kanafani.
Sein Engagement im palästinensischen Befreiungskampf kostete ihm das Leben; er wurde am 8. Juli 1972 vom israelischen Geheimdienst durch eine Autobombe getötet wurde. In Deutschland ist er v.a. als Erzähler bekannt geworden (Bis wir zurückkehren, Das Land der traurigen Orangen).
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10. April
2006
75. Todestag des  libanesischen Schriftstellers  Khalil Gibran.
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17. April
2006
Burundi: 20-30 Journalisten Geiseln der Polizei
Ähnlich lautende Darstellungen von Reporter Sans Frontières (Reporter ohne Grenzen) und Avocat Sans Frontières (Anwälte ohne Grenzen) sowie von Amnesty International berichten von einem Treffen im Haus des Oppositionellen Mathias Basabose in
 Burundis Hauptstadt Bujumbura annlässlich seines Ausschlusses aus der seit August 2005 regierenden, ehemals bewaffneten Hutu-Rebellenbewegung CNDD-FDD (Conseil National pour la Defense de la Democratie - Forces pour la defense de la democratie, Nationalrat/-kräfte für die Verteidigung der Demokratie). 20-30 Journalisten seien zu einer Pressekonferenz eingeladen worden, als sie sich plötzlich als Geiseln der Polizei erkennen mussten, von deren Einsatz sie überrascht wurden. Sie wurden ca. 7-8 Stunden festgehalten. Einzelne Journalisten, die versuchten, das Haus zu verlassen, wurden von Polizisten tätlich angegriffen und gar mit Gewehrkolben geschlagen.
Einige Tage später wird Aloys Kabura, Korrespondent der staatlichen Nachrichtenagentur Agence burundaise de presse (ABP) in Kayanza, im Norden Burundis verhaftet werden, nachdem er sich in einer Bar kritisch über die Aktion vom 17. April geäußert haben wird.
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18. April
2006

chrAbs "MTV-Crazy Monkey-Schauspieler tot aufgefunden",
berichtet Jenni Ewans in der südafrikanischen Zeitung
Mail & Guardian und beruft sich dabei auf die südafrikanische Nachrichtenagentur Sapa ("South African Press Association"). Fünf Personen, erläutert sie, seien am Montag in Verbindung mit dem Mord an Crazy Monkey - Straight Outta Benoni-Schauspieler Brett Goldin und einem Freund namens Richard Bloom, festgenommen worden. mehr dazu· (Mail & Guardian, ÜEK: J.K.)

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19. April
2006
chrAbs "Fluchtversuch von Cardoso-Attentäter schlug fehl"
Die offizielle Nachrichtenagentur Mosambiks AIM meldet, die mosambikische Polizei habe bekannt gegeben, einen erneuten Fluchtversuch "des berüchtigsten Mörders des Landes, Anibal dos Santos Junior 'Anibalzinho', aus dem Gefängnis vereitelt" zu haben. Für seine Beteiligung, heißt es in dem Bericht weiter, an der
Ermordung des herausragendsten investigativen Journalisten des Landes, Carlos Cardoso, im November 2000 sitze Anibalzinho eine 30-jährige Gefängnisstrafe ab. mehr dazu· ( AIM, Mosambik, ÜEK: J.K.)
chrAbs Nach langer Krankheit ist die Sozialarbeiterin und Autorin Ellen Kuzwayo in einer Klinik in Soweto gestorben. Für ihre Autobiographie Call Me Woman (dt: Mein Leben. Frauen gegen Apartheid, Einleitung:
 Nadine Gordimer, Vorwort: Bessie Head, 1985) wurde sie im Erscheinungsjahr 1985 mit dem südafrikanischen CNA Literary Award ausgezeichnet.
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23. April
2006

chrAbs "Granatenangriff tötet sieben Menschen, Offizielle leugnen"
Sanaa - Die englischsprachige Zeitung Yemen Observer beruft sich in ihrem Bericht auf Agenturmeldungen, wonach mindestens sieben Menschen [2] getötet und bis zu sechzehn verletzt worden seien, nachdem ein Angreifer eine Handgranate im geschäftigen Shumilla-Markt im Südosten von Sanaa gelegen, geworfen habe.
 Saba News zufolge, berichteten Augenzeugen, ein nicht identifizierter Mann habe die Handgranate gegen Mittag in den von Käufern bevölkerten Markt geworfen, bevor er geflohen sei.
Lt. Agenturmeldungen habe die Granate vier Menschen an Ort und Stelle getötet, während drei andere später an den Verletzungen gestorben seien.
Ein Sprecher des Innenministeriums habe jedoch später angegeben, bei der Explosion habe es keine Toten gegeben. Er habe damit frühere Medien- und Augenzeugenberichte, die von getöteten Menschen sprachen, geleugnet und die Medien gewarnt, die mit der Publikation solcher Nachrichten "vorsichtig" sein sollten.
"Augenzeugen", heißt es in dem Bericht des Yemen Observer weiter, "gaben an, der Angreifer sei zufuß zwischen den Marktständen geflohen und die Polizei vermeldete, dass niemand festgenommen worden sei." Das Gebiet sei allerdings von Sicherheitskräften abgeriegelt und eine Jagd auf den Täter habe begonnen.
Der Kurzbericht schließt mit einer von einer annonymen Sicherheitskraft geäußerten vagen Annahme, wonach die Gründe für den Angriff vermutlich in einem Streit gelegen hätten.
(Yemen Observer, ÜEK: J.K., siehe auch den Kommentar am  1.05)

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chrAbs "Welttag des Buches und des Urheberrechts"
(seit 1995, als die UNESCO diesen Tag - Todestag von Cervantes und von Shakespeare - dazu erklärte.

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25. April
2006

chrAbs "Eine weitere Universität stellt Lehrbetrieb vorübergehend ein"
Unter diesem Titel berichtet Faiz Jawad für die irakische Tageszeitung Az-Zaman von der vorübergehenden Schließung der Mustansiriya-Universität, eine Maßnahme, die aus Protest gegen die Tötung dreier ihrer Studenten erfolgt sei.
mehr dazu · (AzZaman, ÜEK: J.K.)

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chrAbs "Der Independent nimmt seine Arbeit heute wieder auf"
Dies meldet die gambische Tageszeitung The Point.
Die Zeitung The Independent, die "im vergangenen Monat nach der Festnahme und Verhaftung zweier ihrer Führungskräfte durch die Regierung geschlossen worden war, nimmt heute ihren Betrieb wieder auf".
In einem Telefongespräch mit The Point am gestrigen Tag, heißt es weiter, habe der Geschäftsführer von The Independent erklärt, nach ihrer Freilassung am vergangenen Donnerstag von den zuständigen Autoritäten angehalten worden zu sein, zu gehen und den Betrieb aufzunehmen, "wir verlangen nicht, den Betrieb zu stoppen, aber die Medien und die Regierung sollten Partner der Entwicklung sein".
Der Geschäftsführer von The Independent gab an, bereits ein Meeting mit der Belegschaft anberaumt zu haben, um diese von der neuen Entwicklung zu informieren.
Über seine Festnahme und Haft sei Ceesay nicht im Geringsten verbittert, er würde "in Frieden mit seiner Zeitung seine vornehme Pflicht gegenüber dem gambischen Volk erfüllen, indem er jedermann informiere, bilde und unterhalte".
Gegründet wurde The Independent am 5. Juli 1999 als Zweiwochenzeitung von Baba Galleh Jallow und Yorro Jallow, die sich gegenwärtig in den Vereinigten Staaten von Amerika aufhielten.
Währenddessen sei der Journalist Lamin Fatty von The Independent immer noch in Haft.
· (Point, Gambia, ÜEK: J.K.)

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zeit
los
chrAbs Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:

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26. April
2006
chrAbs "Weitere Cholerafälle gemeldet",
berichtet die Nachrichtenagentur AngolaPress. "Autoritäten des Gesundheitsdienstes der Provinz Benguela registrierten bis zu diesem Montag 5.086 Cholerafälle und 396 Tote seit dem Ausbruch in dieser südlichen Region des Landes am 11. März diesen Jahres."
Gemäß derselben Quelle hätten die Gemeinden von Benguela, Lobito, Catumbela und Baa-Farta der Küstenprovinz die höchste Zahl von Cholerafällen zu registrieren, heißt es weiter.
In Benguela seien 2.363 Fälle mit 167 Toten, in Lobito 155 mit 109 Toten und in Baa-Farta 911 Fälle mit 78 Toten zu verzeichnen.
Von den 6 übrigen Gemeinden sei Cubal mit 143 Fällen und 43 Toten am meisten betroffen. · (AngolaPress
, ÜEK: J.K.)
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29. April
2006

chrAbs Kuwait: Parlamentsmitglieder erkundigen sich beim Informationsminister nach den Gründen für das Messeausstellungsverbot verschiedener Bücher.
  Kuwait-Stadt: "Die Parlamentsmitglieder Dr. Waleed Al-Tabtabaei und Dr. Awwad Barad", heißt es in dem Kurzbericht der kuwaitischen Tageszeitung ArabTimes, "erkundigten sich beim Informationsminister Dr. Awwad Barad, warum einige religiöse Bücher bei der von der Gesellschaft für Sozialreform organisierten Islamischen Buchausstellung nicht ausgelegt werden durften". Sie verlangten zum Einen nach einer Liste der
vom Ausstellungsverbot betroffenem Bücher und zum Anderen wollten sie vom Informationsminister die für die Entscheidung maßgeblichen Gründe wissen. Dr. Awwad Barad wünschte auch in schriftlicher Form Entscheidungskriterien zur Bewertung der Bücher sowie eine Liste der Komiteemitglieder mit ihren akademischen Qualifikation und ihrer Stellung innerhalb des Komitees.
  Der Ausstellungsmanager Mishal Al-Zeer gab an, die Gesellschaft für Sozialreform habe nichts zu tun mit den Beschränkungen, mit denen einige Bücher belegt wurden, er führte aus "die Entscheidung, viele religiöse Bücher nicht zur Ausstellung zuzulassen, wurde in der Abteilung für Druckaufsicht im Informationsministerium getroffen". Darauf verweisend, dass das Informationsministerium für Verbote von Büchern mit Inhalt extremistischer oder terroristischer Ideologien verantwortlich zeigt, sagte Al-Zeer, "die Gesellschaft für Sozialreform untersagt es, solche Bücher auszustellen, die antiislamisch sind oder Bilder von Frauen enthalten". ·
(ArabTimes, ÜEK: J.K.)

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1. Mai
2006

chrAbs " Jemens Doppelkurs"
Mit diesem Titel überschreibt die englischsprachige Yemen Times ihren Artikel in der Rubrik "Unser Standpunkt", in dem ein Zwischenfall auf dem Kat-Markt, bei dem am 23. April dieses Jahres einige Menschen getötet und weit mehr verletzt wurden, zum Anlass genommen wird, Stellung zu beziehen zum im Lande üblichen Tragen von Waffen sowie zum traditionellen Kat-Kauen.
mehr dazu· (Yemen Times, ÜEK: J.K.)

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4. Mai
2006

chrAbs "Erneuter Tod in Bong",
heißt es in einem Artikel der liberianischen Tageszeitung The Analyst und im Untertitel: "Einwohner von Furcht ergriffen - unbekannte Täter - noch keine Verhaftungen durch die Polizei".
Gbarnga, der städtische Verkehrsknotenpunkt im zentralen Hochland Liberias, neben der Haupstadt Monrovia als Schmelztiegel bekannt, habe kürzlich wegen "ungeklärter Tode von Frauen, Kindern und älteren Menschen traurige Berühmtheit" erlangt.
mehr dazu· (Analyst, Liberia, ÜEK: J.K.)
chrAbs In der Kolumne "Dialogues of Naguib Mahfouz" mit Mohamed Salmawy in der halbamtlichen ägyptischen Zeitung Al-Ahram (Weekly) äußert sich
 Nagib Machfus kritisch gegenüber der Regierung des Landes. Vor dem Hintergrund des Welttages der Pressefreiheit am 3. Mai und aktueller Vorfälle in Ägypten, einmal der Angriff eines Mannes auf Betende in einer Moschee und zum Anderen das Verhalten von Sicherheitskräften, die einen Richter attackierten, wurde der Nobelpreisträger von Salmawy u.a. gefragt, was seiner Meinung nach die Lösung solcher Probleme sei. Machfus' Antwort: "Die Lösung liegt jenseits dessen, was die Regierung tun kann. Die Regierung kann die Situation nicht alleine lösen, weil sie ein Teil des Problems geworden ist. Was wir benötigen, ist eine Intervention der Gesellschaft als Ganzes. Im Augenblick ist die Rolle der Regierung, eine solche Intervention zu erleichtern." · (Al-Ahram Weekly , ÜEK: J.K.)

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7. Mai

chrAbs Ägyptischer Blogger in Haft
Wegen seines Eintretens für die Demokratisierung in
 Ägypten - im konkreten Fall seine Parteinahme für die Richter im Konflikt gegen die Regierung - wird der prominente ägyptische Blogger Alaa Abd El-Fatahn inhaftiert.
Seine Haft wird 45 Tage andauern. Während dieser Zeit wird es ihm immer wieder gelingen, Nachrichten nach draußen zu schmuggeln, die dann auf dem, gemeinsam mit seiner Frau Manal betriebenen Blog, veröffentlicht werden. Im Anschluss an seine Haft wird er in einem Interview mit seiner Tante, der Schriftstellerin
Ahdaf Soueif, gefragt werden, was er im Gefängnis am meisten vermisst habe. Ohne zu zögern wird er antworten, "mein Laptop".- Vgl. Bidoun Magazine u. "Bloggen hinter Gittern", in: Stern v. 11.06. 2006

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12. Mai
2006

chrAbs "Artikel der Sunday Times für den CNN-Award nominiert"
Ein von Isaac Masingati in The Sunday Times erschienener Artikel, heißt es in der englischsprachigen "Schwesterzeitung" The Daily Times, sei für den begehrten CNN-Journalist des Jahres-Preis nominiert worden.
Masingati, ein Student am Polytechnischen Institut der Universität von Malawi im dritten Jahr wird hierzu mit den Worten zitiert:
"Ich bin nicht sicher, welcher der vier von mir eingereichten Beiträge gewonnen hat, da ich darüber noch nicht informiert worden bin."
Zwei der Beiträge, beschäftigten sich mit dem Thema Umwelt - 'When man hurts nature' (Wenn der Mensch die Natur verletzt) und 'We sleep like animals' (Wir schlafen wie Tiere) - und zwei mit dem Thema Ökonomie - 'Debt makes poor man poorer' (Schulden machen Arme ärmer) and 'Spinning gold from scrape' (Gold durch Schürfen zusammenkratzen)".
Der Student verstehe den Preis als Anerkennung für seine Arbeit. "Ich bin sehr aufgeregt, weil ich es als eine Ehre für mich und mein Land ansehe, als einer der Journalisten qualifiziert zu sein, die aus 43 Ländern am Wettbewerb teilnahmen."
Auch der Herausgeber von The Sunday Times News äußert sich ähnlich: "eine Ehre für die Zeitung, den Artikel gedruckt zu haben, der für den begehrten Preis nominiert wurde".
Malawi habe nur drei Journalisten hervorgebracht, die den Preis gewonnen haben. Neben Masingat, der 2002 als "Afrikas Business- und Ökonomie-Journalist des Jahres" ausgezeichnet worden sei, waren dies Anthony Livuza und Ambrosie Namoyo.
Für Masingati sei dies bereits der zweite CNN-Award, konstatiert der nicht genannte Berichterstatter und ignoriert dabei die Tatsache, dass es sich vorerst um eine Nominierung handelt.
Die anderen Finalisten des Jahres seien: Josephine Akarue (
 Côte d'Ivoire); Marion Alina Musinguzi Bamuturaki ( Uganda); Lilian Aluanga und Darren Taylor, Joe Umbuor ( Kenia); Angus Begg und Carte Blanche, Khopotso Bodibe und Anso Thom, Victoria Cullinan und Carte Blanche, Tanya Farber, Sandy McCowen, Jacques Pauw ( Südafrika); Shola Oshunkeye, Adeshina Oyetayo ( Nigeria); Ramata Sore ( Burkina Faso); Desmond Kwande ( Simbabwe) sowie Salwa Jaafari ( Marokko).
· (Daily Times, Malawi, ÜEK: J.K.)

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28. Mai
2006

chrAbs Frauen wegen angeblichem Ehebruch ans Schariagericht verwiesen
Die englischsprachige Khaleej Times aus den Vereinigten Arabischen Emiraten berichtet von einem Fall, in dem das Höchste Bundesgericht zwei Frauen, "die Angestellte des Ehebruchs beschuldigt hatten", ans Schariahgericht verwies.
mehr dazu · (Khaleej Times, ÜEK: J.K.)

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chrAbs Allgemeinen Presseberichten zufolge lehnt der angolanisch-portugiesische Schriftsteller Luandino Vieira den mit 100.000 Euro dotierten Camões-Preis ab.
Die wichtigste Literaturauszeichnung im portugiesischen Sprachraum wurde ihm am 19. Mai 2006 zugesprochen. Der 71-Jährige begründet die Ablehnung des seit 1989 jährlich verliehenen Preises mit "persönlichen Motiven".
José Luandino Vieira, wie der Autor mit vollem Namen heißt, kam im Alter von 3 Jahren nach
Angola. Für sein Engagement für die angolanische Unabhängigkeit wurde er für mehr als 10 Jahre (1961-1972) im Konzentrationslager Tarrafal auf den Kapverdischen Inseln interniert. Seine Erstveröffentlichung, das Prosawerk Luuanda von 1963 erhielt zunächst noch einen portugiesischen Literaturpreis, wurde aber bald darauf (bis 1974) verboten. Seit 1975 lebt Vieira in Portugal.

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31. Mai
2006

chrAbs Unter dem Titel
           "Das Behindertenrecht fördern"
bringt die französischsprachige burkinische Wochenzeitung L'opinion in ihrer Rubrik Echos des provinces einen Bericht zur Situation körperbehinderter Menschen.
Am 13. Mai habe die in (
 Burkina Fasos Hauptstadt) Ouagadougou ansässige Kommunale Koordinierung für die Förderung der Rechte behinderter Personen eine "Sensibilisierungssitzung" zu deren Rechten organisiert. Ziel sei es gewesen, über die Rechte behinderter Personen zu informieren. "In der Tat sind diese Opfer von Verachtungseinstellungen seitens einiger Bevölkerungsteile." Das Konzept beinhaltete verschiedene Informationsmodule hinsichtlich "der Wahrnehmung von Behinderung, der Einschränkungen und der Rechte behinderter Menschen". Nach Aussagen der Dozenten seien die Behinderten in der Provinz Opfer von "Misshandlung, von Isolierung, von Nachlässigkeit und von Ausschluss aus dem Bildungssystem sowie der Produktion".
Die Behinderten selbst hätten darauf bestanden "ihre Unzufriedenheit angesichts bestimmter Spenden einiger Personen" auszudrücken. Als Opfer "profitierten" sie, formulierten sie ironisch, von minderwertigem Getreide, von Fischköpfen, von unbrauchbaren Stoffen und ungenießbaren Produkten. Irénée Norgho, Präsident der Kommunalen Koordinierung habe unterstrichen, daß die behinderten Personen dieselben Rechte haben wie alle anderen Bürger. Die Behinderten von Manga haben die Behörden auf die Notwendigkeit der Ausstellung einer Invaliditätskarte hingewiesen. Was die Koordinierungsstelle von Ouagadougou angehe, so habe diese den Betroffenen in Manga ihre Unterstützung für ihre Aktionen zugesagt.
· (L'opinion, Burkina, ÜFK: J.K.)

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2. Juni
2006

chrAbs "Gebietschef und Provinzsekretär verwickelt: Krieg in Tonko Limba ... drei Gekidnappte, elf Verwundete."
Unter diesem Titel berichtet Saidu Kamara für die englischsprachige Standard Times aus Sierra Leone.
Viele Einwohner der Dörfer Bubuya und Mayeffeh im Königreich Tonko Limba, schreibt er weiter, schwebten zwischen Leben und Tod, da lt. Berichten am Mittwoch dieser Woche beide Dörfer in gewalttätige Kämpfe um ein Stück Land verwickelt gewesen seien ...
· mehr dazu(Standard Times, ÜEK: J.K.)

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9. Juni
2006

chrAbs Die englischsprachige Wochenzeitung Botswana Guardian berichtet von der Neuveröffentlichung eines Erzählbandes von John Melamu [1]
Melamu ist Professor für Englisch an der University of Botswana (UB).
Das Buch trägt den Titel The unweeded garden and other stories (Der ungejätete Garten und andere Geschichten).
Der namentlich nicht genannte Berichterstatter verzichtet auf eine eigene Wertung des vorgestellten Buches und beruft sich stattdessen auf das Urteil von Dr. Tumi Thiba, Dozent an der University of North West: Dies sei der dritte Kurzgeschichtenband; alle folgten in einem wohldurchdachten Abstand aufeinander, um "den Durst des Lesers nach Esprit und Humor des Autors zu stillen".
Was diese dritte Sammlung zum Juwel mache, so Dr. Thiba, sei das Einfließenlassen von lokalen Dialekten in den untadeligen Gebrauch von Englisch. "Die Charaktere werden durch den Einsatz authentischer Dialoge zum Leben erweckt, und die Plots sind durch Erzähltechniken insbesondere oraler Tradition plausibel gestaltet".
Melamus Kommentar zu politischen, sozialen und politischen Fragen reflektiere "ein Element immenser Ernsthaftigkeit, das mit zwingendem Humor verschmolzen" sei.
Die Geschichten erstreckten sich von sozialen und politischen Fragen zu balkenbiegender Komik in Township-Legenden. Die Leser seien gezwungen aus sich herauszutreten und das auf die Bühne gebrachte Leben zu betrachten, das mit "authenthischer und pulsierender Kreativität" durchsetzt sei.
Neben Prof. Bojosi Otlhogile, Vize-Kanzler der UB und Prof. Mbulelo Mzamane, einem Kollegen von Prof. Melamu habe auch
 Südafrikas Topautor Es'kia Mphahlele der Vorstellung des Buches beigewohnt. · (BotsGuardian, ÜEK: J.K.)

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16. Juni
2006

chrAbs 30. Jahrestag des Soweto-Aufstandes in  Südafrika.
Die Schüler- und Studentenproteste in der Township Soweto (South-West-Town), einem Vorort von Johannesburg, richteten sich gegen die Absicht des Apartheidregimes, in den höheren Klassen in Afrikaans anstatt - wie gehabt - in Englisch unterrichten zu lassen. Der Aufstand wurde zum Symbol für den Kampf gegen die Apartheid schlechthin.

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23. Juni
2006
chrAbs Der in Damaskus geborene Rafik Schami wird 60 Jahre alt.
Er schreibt in dt. Sprache. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen die Romane Erzähler der Nacht und Die dunkle Seite der Liebe.
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26. Juni
2006
chrAbs Die im Norden von Ghana geborene Schriftstellerin engl. Sprache Amma Darko wird 50 Jahre alt.
Ihren Erfolg als Autorin verdankt sie in erster Linie ihrem deutschen Publikum. Ihren Erstling, den Migrations-Roman Der verkaufte Traum (1991) hat sie mit Erfolg zunächst in Deutschland veröffentlicht, wo sie in den 80er Jahren als Asylbewerberin lebte,
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30. Juni
2006
chrAbs Die in der Hafenstadt Cherchell geborene → algerische Schriftstellerin frz. Sprache Assia Djebar wird 70 Jahre alt.
Als erste arabische Schriftstellerin erhielt sie 2000 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und als erste Persönlichkeit Nordafrikas wurde sie 2005 von den 40 "Unsterblichen" in die Academie francaise gewählt.
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Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
1) In akademischen und literarischen Kreisen Botsuanas besser bekannt unter dem Namen "Moteane John Melamu", als Autor meist nur "Moteane Melamu".

2) Einen Tag später, am 24.04.06, spricht die Yemen Times von insgesamt "nur" drei Toten.

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chrAbs Quellen

    chrAbs Sach- und Personenregister
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