DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 8. September 2008

 

·  Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Sambia ·  


"JCTR fordert den Staat in puncto Armut heraus",

heißt es in einem Bericht der englisch-spr. sambischen Zeitung Times of Zambia. Das Jesuitenzentrum für Theologische Reflexion (Jesuit Centre for Theological Reflections, JCTR) dränge die nächste Regierung, mehr Menschen aus Hunger und Armut zu befreien, da das Land unter Präsident Mwanawasa einen volkswirtschaftlichen Fortschritt erlebt habe.

Eine Vertreterin der Jesuitenvereinigung namens Miniva Chibuye sagte gestern in einer Stellungnahme in Lusaka, dass das hohe durchschnittliche nationale Armutsniveau von 62 % die Schwierigkeiten der Haushalte belege, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Wörtlich führte Frau Chibuye aus: "In der Tat hat der verstorbene Präsident Mwanawasa eine Erbschaft hinterlassen, die einen ökonomischen Fortschritt ermöglicht. Es ist jedoch notwendig, zu betonen, dass, obwohl Sambia ökonomischen Fortschritt zu verzeichnen hatte, dies kaum den Haushalten zugute kam".

Frau Chibuye habe des Weiteren ausgeführt, dass gemäß dem "Warenkorb für Grundbedürfnisse des JCTR", der die Kosten einer 6-köpfigen Familie in Lusaka und anderen Städten wie Livingstone, Kabwe, Ndola, Kitwe, Luanshya, Mongu und Kasama zugrunde lege, die Lebenshaltungskosten einen ansteigenden Trend aufwiesen.

Bezug nehmend auf den "Ländlichen Korb", bemessen im Malama-Gebiet der Ostprovinz, in Matushi in der Nordwest-Provinz und Masaiti in der Copperbelt-Provinz, habe sie weiter erklärt, dass die meisten Haushalte ernsthaften Schwierigkeiten, was die Anschaffung von Lebensmittel und den Nährstoffbedarf angehe, gegenüber stünden.

In ländlichen Gegenden seien die Nöte weitaus größer als in den Städten, wo man 34 % Armut verzeichne, während die Rate auf dem Lande 80 % betrüge. Dieses Bild könnte mit der ungerechten Verteilung der Ressourcen zwischen ländlichen und städtischen Gebieten erklärt werden.

Der namentlich nicht genannte Berichterstatter begnügt sich auch in der Folge mit der kommentarlosen Wiedergabe der Stellungnahme der JCTR-Vertreterin:
Die gegenwärtigen zweistelligen Infaltionsraten, die dem Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise geschuldet seien, beinhalteten auch das Risiko eines Anstiegs des ohnehin hohen Armutsniveaus auf eine beispiellose Höhe.

In Ndola sei mit K(wacha) 710.920 der höchste Stand für Grundnahrungsmittel zu verzeichnen, heißt es weiter, dich gefolgt von Kabwe, welches K 688.750 zu verzeichnen habe; Livingstone und Lusaka verzeichneten K 678.850 bzw. K 664.700. In diesen Städten seien insbesondere Preissteigerungen für Maismehl, Trockenfisch und Backöl zu verzeichnen.

Es sei wichtig, darauf zu verweisen, dass Lusaka einen Preisrückgang bei Lebensmitteln von K 37.950 auf K 664.000 für den August im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen habe. Die Rückgänge in Lusaka resultierten aus geringfügigen Preisrückgängen bei allen Grundnahrungsmitteln mit Ausnahme von Zucker und Backöl.

"Obwohl die Kalorienaufnahme in allen drei Gebieten in der Zeit nach der Ernte anstieg, erreichte sie nicht die 2.400er-Marke, die für einen aktiven Erwachsenen empfohlen wird."

Mit einer allgemeinen Aussage zu den Erfordernissen der Zukunft sowie einem letzten Verweis auf das Erbe des verstorbenen Präsidenten schließt der Bericht:
"Will man demonstrativ auf der Hinterlassenschaft des verstorbenen Präsidenten aufbauen und das Leben aller Sambianer, insbesondere der Armen, verbessern, müssen die Investitionen in die ländliche Infrastruktur, in alternative Energiequellen, in Gesundheit und Bildung, in die Landwirtschaft und in Arbeitsplätze angehoben werden." ·
(Times of Zambia, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Times of Zambia, engl.-spr. regierungseigene Tages-  und Sonntagszeitung, Sambia (Times of Zambia)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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