DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 22. November 2012

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Ägypten ·  


"Ägyptisches Journalismus-Projekt entwickelt eine neue Generation von Bürgerjournalisten",

überschreibt Omar El Adl seinen Bericht für die englischsprachige Daily News Egypt.

Das Projekt sei offiziell am Dienstag gestartet worden; man würde sich jede Woche im Stadtzentrum, in Mesaha, treffen, wo das Projekt Raum für seine Schulungen angemietet habe. "Sollten Sie bei jedem Protest im Verlauf der Revolution und in den letzten beiden Jahren gewesen sein, haben Sie sie gesehen", schreibt Omar El Adl wörtlich. "Oft jonglieren sie zwischen mehrere Aktionen gleichzeitig; posten Tweets oder bloggen live, fotografieren dabei oder singen und rennen, wenn es erforderlich ist."

Ägyptens neue Generation von Bürgerjournalisten sei ganz erheblich an der Vermittlung der herrschenden Geschichte des arabischen Frühlings beteiligt gewesen und hätte sogar die Wissenschaftsdebatte über die Bedeutung von Social Media angespornt.

Alle seien Amateure, die alles ihnen zur Verfügung stehende nutzen würden, um eine Geschichte zusammenzustellen. Diese neue Generation von Journalisten habe die Aufmerksamkeit von Carmel Delshad erregt, Programmdirektor des Ägyptischen Journalismusprojekts, das den Bürgerjournalisten mit Mitteln und Ressourcen versorgen wolle, damit diese besser würden in dem, was sie tun.

"Das Projekt fungiert als ein Unterstützungssystem für Bürgerjournalisten, unser Programm wird fünf Monate dauern und wir treffen uns einmal pro Woche. Es beinhaltet Gasttrainer des Journalismus jeglicher Coleur, wie Print- oder TV-Journalismus. Diese Ausbilder können in ihrem Spezialbereich wertvolle praktische Informationen liefern. Wir sind auch offen für Schüler des Journalismus, die eher ein praktischen als den theoriebasiereten Ansatz bevorzugen, den sie in ihrer Schule erhalten", wird Delshad wörtlich zitiert.

Offizieller Start des Projekts sei am Dienstag gewesen. Delshad dazu: "Wir konzentrieren uns mehr auf Qualität als Quantität, wir haben jetzt ungefähr zehn bis fünfzehn Leute, die sich eingeschrieben haben und wir hatten neun, die in der Lage waren, die erste Session zu absolvieren. Wir wollen sicherstellen, dass wir nicht länger als sechs Monate hier bleiben, dass wir ausgebildete Leute haben, die hinter der Sache stehen und etwas bewegen können."

Das Programm werde, laut Delshads Aussage, schnell voranschreiten, vom Objektivitätsproblem bis zu fortgeschritteneren Themen und Spezialtrainings, "wir beginnen mit den Grundlagen des Journalismus bis hin zu fortgeschrittenen Themen in den kommenden Wochen. Das Programm ist kostenlos und wird in Zukunft hoffentlich bessere Materialien und Ressourcen, wie Kameras und dergleichen, bieten können".

Das Projekt sei als ein Ableger eines anderen, kürzeren Projekts von Delshad während der Revolution gestartet worden, der auf etwas langfristigeres umsteigen wollte: "Während der Revolution veränderte sich das Verhältnis zwischen Bürgerjournalismus und den großen Medien, und es war eher eine Zusammenarbeit als ein Gespräch von oben nach unten. Wir streben an, diese Bürgerjournalisten mit Werkzeugen auszustatten, die in Ermangelung einer großen Organisation samt Ressourcen fehlen."

Viele der für das Projekt ausgewählten Leute kenne Delshad persönlich, aber das Programm sei für alle offen und die Auswahl hänge von ihrer Ernsthaftigkeit in der Sache ab. "Alles, was Sie tun müssen, ist, uns zu kontaktieren und von da ab übernehmen wir.

Das Programm habe soeben begonnen und werde die nächsten fünf Monate andauern, wiederholt der Berichterstatter, soweit die erste Runde. Alle Bewerber seien aufgefordert, Delshad so schnell wie möglich zu kontaktieren. Neben dieseem Projekt seien andere zur Förderung des Bürgerjournalismus und von unabhängigen Medien ins Leben gerufen worden, Mosireen** sei ein Beispiel für eine andere Art. Delshads Einschätzung nach sei dies das erste Projekt, das langfristig etwas zu bieten habe und auf Nachhaltigkeit setze, "das Ziel ist, ihre Fähigkeiten zu steigern, so nah wie möglich an professionellen Journalismus, mit einem Fokus auf Langlebigkeit." .
· (Daily News Egypt, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Daily News Egypt, englischspr. Printi- wie Online Zeitung (Daily News Egypt)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
** "Mosireen is a non-profit media collective born out of the explosion of citizen journalism and cultural activism in Egypt during the revolution." Selbstdarstellung auf Youtube
ÜE: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert v. Janko Kozmus ©


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