DIE MARABOUT-SEITE
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DAS BESONDERE WERK
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ANICETI KITEREZA
Die Kinder der Regenmacher
Kinder der Regenmacher - Die Familie
FAMILIENSAGA
BEGINNEND IN VORKOLONIALER ZEIT

Sozial- und Literaturgeschichte:
Tansania

Stand: 25.04.18


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1. Januar
1909
In Vibamba bei Tanga in Deutsch-Ostafrika [heute Tansania] wird der künftige Dichter, Essayist und Schriftsteller  Shaaban Robert geboren.
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25. April
1918
Auf Sansibar, in Makunduchi, wird der künftige, in Suaheli schreibende tansanische Schriftsteller  Muhammed Said Abdulla in eine muslimische Familie hinein geboren.
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1938
Auf den Ukerewe Islands im Viktoriasee [heute Tansania], wird der künftige Schriftsteller Gabriel Ruhumbika geboren.
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1939
In der Ortschaft Arusha, am Fuße des Kilimandscharo, wird der spätere Schriftsteller Peter K. Palangyo geboren.
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13. April
1944
Auf der Victoriasee-Insel Ukewere wird der spätere tansanische Schriftsteller
 Euphrase Kezilahabi
geboren.
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13. Februar
1945
Der 1896 auf der Victoriasee-Insel Ukerewe geborene tansanische Schriftsteller
Aniceti Kitereza vollendet seinen großen Roman Bwana Myombekere na Bibi Bugonoka.
Da er für das in Kikerewe geschriebene Buch keinen Verleger findet, wird er es Jahrzehnte später, in den 70ern, ins Suahelische übertragen (dt: Die Kinder der Regenmacher, Teil 1 u. 2; Übersetzung: Wilhelm J.G. Möhlig. [1]
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1948
Auf der britischen Insel Sansibar [heute Tansania] wird der künftige Schriftsteller engl. Sprache Abdulrazak Gurnah geboren.
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25. Juni
1952
In Arusha wird Tololwa Marti Mollel geboren. Es ist eine Zeit, in der die orale Erzähltradition noch sehr lebendig ist. Mollel wird die Geschichten, die ihm u.a. von seinem Großvater erzählt werden, später als Autor in seine Kinderbücher einfließen lassen.
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22. Juni
1962
Im Alter von 53 Jahren stirbt der Schriftsteller Shaaban Robert.
Er gilt als der bedeutendste suahelisprachige Autor Ostafrikas und als Begründer der tansanischen Nationalliteratur.
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AUTOBIOGRAPHIE
in frz. Sprache
Werke (Bibliogr. nach Jahn, Die neoafrikan. Literatur, Bibliogr. a.a.O):
  Maisha yangu (Mein Leben). Prosa u. Lyrik. Edinburg 1949
  Pambo la lugha (Schönheit der Sprache). Lyrik. Johannesburg 1947
  Kusadikika nchi iliyo angani. (Glauben an das Sonnenland). Erzählung. London 1951
  Adili na nduguze. (Adili und seine Brüder). Erzählung. London 1952
  Marudi mema (Gute Ratschläge). Lyrik. London 1952
  Maisha ya Siti binti Saad, nwimbaji wa Unguja (Das Leben der Siti binti Saad, der Sängerin von Sansibar). Biographie. Arusha 1958 (Supplement to the East African Swahili commitee journal, no. 28/1, January 1958)
  Kufikirika (Erdichtungen in Prosa) - Erzählungen Manuskript
  Mashairi mengine (Weitere Gedichte) - Lyrikmanuskript
  Utenzi wa vita vya uhuru (Versgeschichte des Standhaltens im Kampf um die Freiheit) - Lyrikmanuskript
  Utubora (Menschenwert) - Romanmanuskript
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20. April
Aniceti Kitereza stirbt im Alter von 72 Jahren
Kurz vor Erscheinen seines späteren größten Bucherfolges ereilt Kitereza in Kagunguli, auf der Insel im Victoria-See - heutiges Tansania -, auf der er im Jahre 1896 als Königsenkel geborene wurde, der Tod. Der Übersetzer und Schriftsteller hat nach eigenen Aussagen die Familiensage Die Kinder der Regenmacher für die Jugend seines Landes geschrieben. Viele seiner Werke über die Kultur seiner Heimatinsel sind noch heute nicht übersetzt.
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März
1991
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Muhammed Said Abdulla
Der Geisterwald der Ahnen
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cover: Audio-CD ABDULLA: BRUNNEN
Muhammed Said Abdulla
Der Brunnen von Giningi
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  Im Alter von 72 Jahren stirbt der tansanische Schriftsteller Muhammed Said Abdulla.
Er gilt als der Pionier der populären Suaheli-Literatur.
Nach Beendigung seiner schulischen Ausbildung begann er 1938 als Inspektor bei der kolonialen Gesundheitsbehörde zu arbeiten. Zehn Jahre später schlug er eine Laufbahn als Journalist ein und wurde Herausgeber der Zeitung Zanzibari. Gleichzeitig war er die nächsten zehn Jahre als stellvertretender Chefredakteur bei Al Falaq, Al Mahda sowie Afrika Kwetu angestellt. Wiederum etwa 10 Jahre später wurde er 1958 Verleger beim Agrarmagazin Mkulima, wo er bis zu seiner Pensionierung 1968 beschäftigt war.
 
 Als Autor wurde er mit seinem Werk Mzimu wa Watu wa Kale (dt: Der Geisterwald der Ahnen) bekannt. Er gewann damit 1957/58 den ersten Preis bei einem Swahili-Schreibwettbewerb, veranstaltet vom East African Literature Bureau. Die Veröffentlichung des Buchs erfolgte erst 1966. In diesem Roman präsentiert Abdulla erstmals seine Detektiv-Hauptfigur Bwana Msa, die in vielen seiner nachfolgenden Romane vorkommen wird, so im zweiten, 1968 erschienenen und ebenfalls preisgekrönten Teil: Kisima cha Giningi (dt: Der Brunnen von Giningi), des Weiteren: Duniani Kuna Watu (dt: In der Welt gibt es Menschen), Siri ya Sifuri (Das Geheimnis der Null), Mke Mmoja Waume Watatu (1975; Eine Frau, drei Ehemänner) und Mwana wa Yungi Hulewa (1976; Das Kind des Teufels wird erwachsen).
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18. Januar
1993
Der Lehrer, Diplomat und Autor des Romans Dying in the Sun Peter K. Palangyo kommt bei einem Autounfall ums Leben.
Die Schulbildung absolvierte er u.a. an der Old Moshi Secondary Scholl am Fuße des Kilimanjaro. Zum Studium von Biologie,
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P. K. PALANGYO
DYING IN THE SUN
Chemie und Literaturwissenschaften ging er in den 60er Jahren in die USA, Abschluss in Chemie und Biologie; weiterführendes Studium - Erziehungswissenschaften - an der Makarere Universität in Kampala, Uganda und Promotion in Literaturwissenschaften an der State University of New York. Tätigkeiten als Lehrer/Schuldirektor und im diplomatischen Dienst; er war zeitweilig Tansanias Botschafter in Kanada.- Vgl. Killam, Literature of Africa a.a.O. S.181
Der Roman Dying in the Sun folgte nicht den bei seiner Veröffentlichung im Jahre 1968 eher üblichen politischen Mustern, sondern war psychologisch-realistisch motiviert.
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10. Januar

chrAbs Glaubensbedingte Zusammenstöße zwingen zur Flucht
Mehr als 200 Bewohner des Arumeru-Bezirks sahen sich im vergangenen Monat gezwungen, nach Ausbruch von Zusammenstößen im betroffenen Gebiet ihren Heimen zu entfliehen. Dies berichtet die heutige Ausgabe der tansanischen Wochenzeitung The Arusha Times. Es heißt weiter, "die glaubensbedingten Konflikte" hätten die Verletzung von etwa 100 Dörflern sowie den Verlust von Eigentum zur Folge gehabt.
Das Wochenblatt zitiert Gemeindebewohner sowie Vertreter des lokalen Klerus, die gleichlautend angeben, die Zusammenstöße resultierten aus den weltanschaulichen Widersprüchen zwischen Anhängern des Christentums und des traditionellen Glaubens; "letztere wehrten sich angeblich gegen eine Beschneidung (ihrer Söhne) im Hospital". (...)
Die Wochenzeitung berichtet weiter von einer Bande, die gegen Vertreter der lokalen Kirchengemeinschaften gewalttätig geworden sei. (...) Die Zwischenfälle seien an übergeordnete Stellen weitergeleitet worden, von denen sie bearbeitet würden.
(Arusha Times, ÜEK: J.K.)

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24. Januar

2004

chrAbs Unter dem Titel  "660 Kinder leiden in Arushas Straßen"
berichtet die tansanische Wochenzeitung The Arusha Times von der ersten Straßenkinder-Zählung in Arusha und Moshi.
mehr dazu · (Arusha Times, ÜEK: J.K.)

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zeit
los
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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4. September
2004
chrAbs Giraffenhirne als vorgebliches HIV/AIDS-Heilmittel verkauft,
heißt es in einem Artikel der tansanischen Wochenzeitung Arusha Times.
Das Überleben der Giraffe als Wildtierart sei in großer Gefahr, heißt es weiter, folgt man dem Glauben, dass die Hirn- und Knochenmarkzellen des Tieres in der Lage seien, das Leben von HIV/AIDS-Opfern zu verlängern.
mehr dazu · (Arusha Times, Tansania, ÜEK: J.K.)
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31. Mai
chrAbs Armut in ländlichen Gegenden
Die donnerstags erscheinende englischsprachige tansanische Wochenzeitung The Express zitiert den Beauftragten für eine Erhebung des Reformprogramms der Lokalregierung in der Dodoma-Zone Wendelin Matumla zur Armut in ländlichen Gegenden. Demnach hat eine kürzlich durchgeführte Untersuchung ergeben, dass 60 % der Landbevölkerung in Armut lebten; im Vergleich zu 39 % der Stadtbevölkerung.
"Statistiken zufolge leben 50 % der Tansanier, insbesondere Frauen, unterhalb der Armutsgrenze; sie verdienen 73.877 Tsh. pro Jahr und dies trotz eines jährlich um 4 % steigenden Bruttosozialprodukts." Tunu Ally, der Verfasser dieses Artikels, folgert daraus, dass Frauen demzufolge mehr in die landwirtschaftliche Produktion eingebunden sind und 60 - 80 % der Nahrung zum Verzehr und der zum Verkauf bestimmten Ernte produzieren.· (Express, Tanzania, ÜEK: J.K.)
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23. März

chrAbs Kämpfen zwischen Klans
Mugini Jacob berichtet für das englischsprachige tansanische Regierungsblatt Daily News von Kämpfen zwischen zwei Klans. Bei einem erneut aufgeflammten Kampf zwischen dem Wanchari- und dem Wakira-Klan in Wakyrya, Distrikt Tarime, sei eine Person getötet, mehrere seien verletzt worden.
Der dem Wakira-Klan angehörige Tote sei als der 36jährige Mirumbe Chacha aus Sirari Ward identifiziert worden, heißt es weiter. "Wir haben ihn gerade beerdigt, während die Kämpfe noch andauern", wird ein Gemeinderat zitiert. Seinen Angaben gemäß war der Getötete von einem Pfeil getroffen worden, als Dorfmitglieder die dem Wanchari-Klan angehören, seine Farm angriffen und Getreide zerstörten. Dies sei einen Tag nach den erneut aufflammenden Kämpfen der sich befehdenden Klans geschehen. Der Polizeichef, habe diesen Bericht bestätigt, heißt es weiter.
Andere Berichte aus der Gegend besagen, dass die Kämpfe am Montag ausgebrochen seien und mehrere Verletzte nach sich gezogen hätten. Die Verwandten der Verletzten hätten dies aus Furcht vor polizeilichen Maßnahmen geheim gehalten. Dutzende von Acres mit verschiedenen Getreiden, die den Klans gehörten, seien zerstört worden. Bis zum gestrigen Tag sei es der Polizei nicht gelungen, die Situation unter Kontrolle zu bringen.Tage zuvor habe der verantwortliche Regionalbeauftrage verlauten lassen, dass "die Regierung das umkämpfte Stück Land konfiszieren werde". Darauf würde eine Schule errichtet, "als dauerhafte Lösung für den Konflikt". · (Daily News, Tansania, ÜEK: J.K.)

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5. Mai
chrAbs "Mädchen (15) ist nach erzwungener Heirat mit einem 55-jährigen, pensionierten Lehrer schwanger",
heißt es auf der Titelseite der englischsprachigen, tansanischen Wochenzeitung The Arusha Times.
mehr dazu ·
(Arusha Times,Tansania, ÜEK: J.K.)
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21. Mai

"Nationales Verbot von hiesigem Schnaps",
überschreibt Kizito Makoye seinen Bericht für die tansanische Wochenzeitung The Express. mehr dazu, · (Express, Tansania, ÜEK: J.K.)

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24. November
2011
"Lesekultur fördern",
titelt die englischsprachige tansanische Zeitung The Citizen anlässlich der aktuellen Lesewoche.
Während Tansania die 20. Lesewoche begehe, heißt es einleitend, klagten die Autoren über den schlechten Markt für ihre Werke, weil zu wenige Tansanier sich die Mühe machten, Bücher zu kaufen. Obgleich Bücher wichtige Quellen des Wissens seien, scheine sich in diesen Tagen niemand mehr um das Lesen zu kümmern.
 mehr dazu  · (The Citizen, Tansania, ÜEK: J.K.)
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13. April
2014

70. Geburtstag des auf der Victoriasee-Insel Ukewere geborenen, in Swahili schreibenden Romanciers und Dichters Euphrase Kezilahabi
Sein Studium beendete er 1970 mit einem Bachelor an der Universität von Dar es Salaam. Noch während dieses Studiums begann er mit der Niederschrift seines Romans Rosa Mistika (Mysteriöse Rose), der 1971 in Nairobi publiziert wurde. Seinen Master erwarb er in den USA, an der University of Wisconsin, wo er auch Mitte der 70er-Jahre mit der Arbeit Ushairi wa Shaaban Robert (Kritik und Interpretation zu Shaaban Robert; publiziert: Kampala 1976 ).
Wie im Roman Rosa Mistika nahm sich Kezilahabi auch im übrigen Prosawerk sozialer Themen bzw. des Gender-Themas an und propagierte einen sog. Afrikanischen Sozialismus.
Euphrase Kezilahabi zählt zu den Hauptvertretern der Swahili-Literatur. In der Dichtung gilt er als Neuerer, der die freie Versform im Swahili einführte und sich so von den traditionellen, aus der arabischen Dichtung stammenden Regeln abwandte.

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EUPHRASE KEZILAHABI
STRAY TRUTHS

Weitere Werke (Auswahl):
Kichomi, Gedichte. Nairobi 1974 - in Teilen ins Englische übersetzt *)
Kichwamaji (Überschwemmung), Roman. Dar es Salaam 1974
Dunia uwanja wa fujo (Die Welt ist ein unordentliches Feld), Roman. Kampala 1975/76
Gamba la nyoka (Der Schlangenheld), Roman. Arusha 1979
Karibu ndani, Gedichte. Dar es Salaam 1988 - in Teilen ins Englische übersetzt *)
Nagona, Roman
. Dar es Salaam 1990
Mzingile, Roman 1991
Kaptula la Marx (Marx' Schulter), Theaterstück. Dar es Salaam 1996
Dhifa, Gedichte. Nairobi 2008 - in Teilen ins Englische übersetzt *)
*) Stray Truths. Selected Poems of Euphrase Kezilahabi. Michigan State University Press 2015
Quellen:
Vgl. Kefa M. Otisa: Culture and Customs of Tanzania, S. 80.
Bibliografie: Library of Congress, Online Catalog.

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25. April
2018
100. Geburtstag des tansanischen Schriftsteller Muhammed Said Abdulla
Der auf Sansibar, in Makunduchi, in eine muslimische Familie hinein geborene Abdulla ist im Alter von 72 Jahren im März 1991 verstorben. Er galt als der Pionier der populären Suaheli-Literatur.
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Anmerkungen:

1) Vgl. Aniceti Kitereze, in : Afrikanissimo, Hg.: Ilija Trojanow/Peter Ripken, Wuppertal 1992
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©

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Quellen

    Sach- und Personenregister