"Hexen
lehnen Wiedereingliederungspraxis ab",
überschreibt
Edmond Gyebi seinen Bericht für die englischsprachige
ghanaische Tageszeitung The Ghanaian Chronicle. Weiter
heißt es:
"Tamale - Die
Entscheidung der Regierung, alle Hexenlager im Land aufzulösen,
und die angeblichen Hexen in ihre ursprünglichen Gemeinden
wieder einzugliedern, stößt vermutlich auf Hindernisse,
da die 'Hexen' in der nördlichen Region die Entscheidung
vehement ablehnten."
Bei einem dreitägigen Forum "Gewalt gegen mutmaßliche
Hexen in Ghana", organisiert von Action Aid Ghana in
Tamale, habe die Präsidentin von Alleged Witches Network
(Netzwerk Mutmaßlicher Hexen) Mariama Abukari, öffentlich
angekündigt, dass sie es bevorzügen würden,
"in den Lagern zu bleiben und ihre Ruhe zu genießen,
anstatt es der Regierung zu ermöglichen, sie in die Gemeinden
zurückzusenden, wo sie noch der Folter, der Diskriminierung
und Stigmatisierung ausgesetzt sind oder getötet werden".
Den mutmaßlichen Hexen zufolge, berichtet Edmond Gyebi
weiter, würden sie der Wiedereingliederung nur dann zustimmen,
"wenn die Regierung ein Rechtsinstrument installieren
würde, dass Anschuldigungen wegen Hexerei, ebenso wie
Folter, Demütigung und die Tötung mutmaßlicher
Hexen in Ghana kriminalisieren würde".
Das Forum, Teil der 16-tägigen Action Aid Ghana, brachte
mutmaßliche Hexen aus allen sechs Hexenlagern der Nordregion,
Häuptlinge, Meinungsmacher, Kinder aus den Lagern, Leiter
von Staatsabteilungen und Organisationen der Zivilgesellschaft
zusammen.
Es sollte ein Schlaglicht auf die wahre Situation der Frauen
werfen und dazu führen, die beste Möglichkeiten
einer Auflösung der Camps zu beschließen.
Darüber hinaus sei die Regierung aufgefordert worden,
die Hexen nach ihrer Meinung hinsichtlich des Wiedereingliederungsvorhabens
zu befragen, um sicherzustellen, dass ihre Interessen vor
dem Verlassen der Camps in vollem Umfang Gehör fänden.
"In der Tat, wir haben Angst, nach Hause zu gehen. Unsere
Leute sind böse, und sie können jederzeit alles
tun, um uns zu töten. Wenn die Regierung will, dass wir
in unsere Gemeinden zurückgehen, dann muss sie in erster
Linie unsere Häuptlinge, Meinungsführer sowie die
Jugend sensibilisieren, aber auch ein Gesetz einführen,
das Menschen bestraft, die andere der Hexerei beschuldigen
oder sogar handgreiflich gegen sie werden. Was ist, wenn wir
heute gehen und am nächsten Tag einem Mitglied unserer
Familie ein Unglück widerfährt und sie uns dafür
verantwortlich machen?"
"Obwohl die Einrichtung die Entscheidung der Regierung
begrüße, zitiert Edmond Gyebi die Bezirksleiterin
("Country Director") von Action Aid Ghana Adwoa
Kwarteng-Kluvitse, mache man sich wegen des Umstands Gedanken,
inwieweit die öffentliche Erklärung anschauliche
Informationen darüber gebe, wie tragfähig das Wiedereingliederungsverfahren
sein würde.
"Sie forderte deshalb die Regierung auf, eine umfassende
Analyse der Situation zu erstellen und sich um die Meinungen
der Opfer, der traditionellen Autoritäten, die die Hüter
dieser kulturellen Praxis sind, und anderer Organisationen
der Zivilgesellschaft zu bemühen, um den Erfolg zu sichern.
Frau Adwoa Kwarteng-Kluvitse habe die Regierung auch aufgefordert,
ein Rechtsinstrument zu installieren, das den derzeitigen
Umgang vollständig beseitigen und den Opfern die Ängste
nehmen würde, damit sie in ihre Gemeinden zurückgehen
könnten.
Auch der Manager des Rechtsprogramms der Nordregion von Action
Aid Ghana, Abdulla Abubakari, habe sich dem Aufruf der mutmaßlichen
Hexen für einen reiferen Umgang mit der Situation angeschlossen,
um sicherzustellen, dass die Opfer, deren Kinder und die Gemeinden
zufriedengestellt würden.
Abdulla Abubakari habe die Regierung gewarnt, schließt
Edmond Gyebi seinen Artikel ab, welch’ Herangehensweise
oder Gesetz zur Auflösung der Lager und zur Wiedereingliederung
man auch wähle, es dürfe nicht so nutzlos sein wie
das Gesetz gegen häusliche Gewalt ("Domestic Violence
Bill"), das keine gute guten Ergebnisse erzielt habe.
·
(Ghanaian
Chronicle, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Ghanaian Chronicle, Ghana (Ghanaian Chronicle)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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