Literarisches
Portrait: Fouad Laroui
1958
Am 12. August wird Fouad in Oujda, einer größeren Stadt
im äußersten Nordosten Marokkos, geboren. Seine Familie
stammt aus Azemmour, einer kleineren Ortschaft, unweit von Casablanca
gelegen.
1960er
Fouad verbringt seine Kindheit unweit von Azemmour, in El Jadida.
1968
Im Alter von zehn Jahren tritt Fouad Laroui ins Lycée
Lyautey in Casablanca ein[1].
17.
April 1969
Fouad ist elf Jahre alt, als sein Vater verschwindet[2].
1970er
und 80er
Besuch der gymnasialen Oberstufe am Lycée Lyautey
in Casablanca. Anschließend Hochschulbildung an der École
nationale des ponts et chaussées in Paris, einer Technischen
Hochschule, die er mit einem Ingenieurstitel abschließt.
Nach dem Studium wird er mit der Direktion einer Phosphatmine in Marokko
betraut.
1989
verlässt Fouad Laouri erneut Marokko, geht nach Paris, spezialisert
sich in den Wirtsschaftswissenschaften auf Ökonometrie und promoviert.
1990
Auf Einladung der Freien Universität Amsterdam erhält Laroui
die Gelegenheit, in die wissenschaftliche Forschungsarbeit einzusteigen.
1990er
Dreijährige wissenschaftliche Forschungstätigkeit in England,
Cambridge und York. Danach Rückkehr in die Niederlande.
1995
erhält Fouad Laroui die niederländische Staatsbürgerschaft.
Er lässt sich endgültig in Amsterdam nieder und lehrt an
der Universität Ökonometrie und Umweltwissenschaften.
1996
Les Dents du topographe (Die Zähne des Topografen)[3],
Roman. Paris 1996.
Ausgezeichnet mit dem französischen Prix de Découverte
Albert-Camus[4]
für den Roman Les Dents du topographe.
1998
De quel amour blessé (Was die Liebe verletzt), Roman.
Paris 1998. - Der Roman wird mit dem Prix littéraire Beur
FM Méditerranée ausgezeichnet.
1999
Méfiez-vous des parachutistes (Hüten Sie sich
vor Fallschirmjägern), Roman. Paris 1999.
2000
Le Maboul (Der Verrückte/Durchgedrehte), (Satirische)
Kurzgeschichten. Paris 2010.
2001
La Meilleure Façon d'attraper les choses (Der beste
Weg, die Dinge einzufangen), Jugendbuch, illustriert von Pierre Léger.
Rabat 2001.
2002
Verbannen woorden (Verbotene Wörter), Lyrik
in niederländischer Sprache. Amsterdam 2002.
2003
La Fin tragique de Philomène Tralala (Das tragische
Ende der Philomène Tralala). Roman. Paris 2003.
Chroniques des temps déraisonnables (Chroniken einer
unvernünftigen Zeit), Kolumnen. Léchelle 2003.
2004
Tu n'as rien compris à Hassan II. (Du verstehst nichts
von Hassan II.), Kurzgeschichtensammlung. Paris 2004.
Ausgezeichnet mit dem Grand Prix de la Société des gens
de lettres de la nouvelle für Tu n'as rien compris à
Hassan II.
2005
Tätigkeit am Institut für Umweltstudien an der Fakultät
für Geo- und Lebenswissenschaften der Universität Amsterdam.
Ausgezeichnet mit dem von der Französischen Botschaft in Marokko
vergebenen Prix Grand Atlas für La Meilleure Façon
d'attraper les choses.
2006
Von diesem Jahr an lehrt Fouad Laroui Französisiche Literatur
und Arabische Kulturwissenschaften (bis 2008) an der Amsterdamer Universität.
L'Oued et le Consul (Der Wadi und der Konsul),
Kurzgeschichtensammlung. Paris 2006 (Neuauflage Paris 2015).
De l’islamisme. Une réfutation personnelle du totalitarisme
religieux (Vom Islamismus. Eine persönliche Widerlegung
der religiösen Totalitarismus). Paris 2006.
2007
L'Eucalyptus de Noël (Der Weihnachtseucalyptus), Jugendbuch,
illustriert von Nathalie Logié, Rabat 2007.
2009
Le jour où Malika ne s'est pas mariée
(Der Tag an dem Malika nicht verheiratet wurde), Kurzgeschichten.
Paris 2009.
2010
Une année chez les Français (Ein Jahr bei den
Franzosen), Roman. Paris 2010.
Le Drame linguistique marocain (Das marokkanischen Drama
der Sprache), Essay. Léchelle 2010.
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DIE
ALTE DAME IN MARRAKESCH
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2011
La Vieille Dame du riad (dt: Die alte Dame in Marrakesch;
Übersetzung: Christiane Kayser. Gifkendorf 2015). Paris 2011.
Le jour où j'ai déjeuné avec le
Diable (Der Tag, an dem ich mit dem Teufel zu Mittag aß),
Kolumnen.
Ausgezeichnet mit dem französischen Prix de l'Algue d'or
für den Roman Une année chez les Français.
2012
L'étrange affaire du pantalon de Dassoukine, Novellen/Kurzgeschichten.
Paris 2012.
Le jour où j'ai déjeuné avec le Diable.
Léchelle, Frankreich 2012 (2011?), Artikel/Beiträge, die
bereits vorher in Zeitungen usw. veröffentlicht worden sind.
Coffret Laroui (Box Laroui), Sammelbox mit div. Werken von
Laroui. Casablanca 2012.
2013
Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt de la Nouvelle für
L'Étrange Affaire du pantalon de Dassoukine.
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DIE
LEIDEN DES LETZTEN SIJILMASSI |
2014
Les Tribulations du dernier Sijilmassi (dt: Die Leiden
des letzten Sijilmassi; Übersetzung: Christiane Kayser.
Gifkendorf 2016). Paris 2014. - Adam, der Protagonist dieses Romans,
entschließt sich während des Rückflugs von einer Geschäftsreise
spontan, seinem Leben eine radikale Wendung zu geben. Entschleunigung
ist die eine Devise, die ihn motiviert, die andere beinhaltet die
Reflexion des Widerspruchs als Sprössling einer marokkanischen
Familie weitgehend von französischer Kultur und Sprache bestimmt
zu sein.
Du bon usage des djinns (Vom richtigen Gebrauch der Dschinn),
Kolumnen. Léchelle 2014.
Une lecture personnelle d'Averroès (Eine persönliche
Lektüre von Averroës[5]).
Avignon 2014.
Ausgezeichnet mit dem mit 10.000 Euro dotierten Grand Prix Jean-Giono
für den Roman Les Tribulations du dernier Sijilmassi.
2015
D’un pays sans frontières (In einem Land ohne
Grenzen), Essay. Léchelle 2015.
2016
Ce vain combat que tu livres au monde (dt: Im aussichtslosen
Kampf zwischen Dir und der Welt; Übersetzung: Christiane
Kayser.
Gifkendorf 2017). Roman. Paris 2016. - Ali, der marokkoanische IT-Ingenieur,
lebt seit zehn Jahren in Frankreich. Auch die Lehrerin Malika, in
die er verliebt ist, stammt aus Marokko, spricht aber kein Arabisch
und weiß wenig über die Welt ihrer Eltern. Die Beiden ziehen
ins schicke Pariser Viertel Belleville. Jung und verliebt, beruflich
erfolgreich, haben sie rosige Zukunftsaussichten, bis Ali von einem
bedeutenden beruflichen Projekt abgezogen wird und kündigt. Er
beginnt abzudriften, in Pessimismus und Frustration und schließlich
in Extremismus.
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L'INSOUMISE
DE LA PORTE DE FLANDRE
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2017
L'insoumise de la Porte de Flandre (Die Unbeugsame von Porte
de Flandre). Roman. Paris 2017. - Jeden Nachmittag verlässt Fatima
Molenbeek ganz in Schwarz und mit einem Hijab ihr Heim, geht zu Fuß
zur Porte de Flandre, überquert den Kanal, schleicht diskret
in ein Gebäude und kommt in westlichem Outfit wieder heraus.
Bis zu dem Tag, an dem Fawzi, ein neugieriger und heimlich verliebter
Nachbar, beschließt, ihr zu folgen ...
2018
Am 12. August wird Fouad Laroui 60 Jahre alt.
Fouad Laroui lebt in Amsterdam, wo er an der Universität - Institut
für Romanistik der Fakultät für Geisteswissenschaften
- in der Lehre tätig ist. Parallel dazu widmet er sich dem Schreiben.
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