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AUTOBIOGRAFIEN |
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Update: 21.03.19 |
Dichtung
und Wahrheit
Autobiografien
aus
Nord- sowie dem subsaharischen Afrika und der arabischen Welt
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AUTOREN |
BUCHTITEL
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J.M.
Coetzee - Südafrika
/ Australien |
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Mano
Dayak - Niger |
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Assia
Djebar - Algerien |
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Yasmina
Khadra - Algerien |
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Nelson
Mandela
- Südafrika |
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Es'kia
Mphahlele - Südafrika |
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Ngugi
wa Thiong'o - Kenia |
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Kaltgestellt.
Gefängnistagebuch |
Jean
Maria Gustave Le Clézio -
Frankreich / Mauritius |
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Doris
Lessing - Simbabwe/Großbritannien |
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Wole
Soyinka - Nigeria |
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Brich
auf in früher Dämmerung: Erinnerungen |
Binyavanga
Wainaina - Kenia |
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2016
Ngugi
wa Thiong'o: Birth of a Dream Weaver: A Memoir of a Writer's
Awakening (dt: Geburt eines Traumwebers: Zeit des Aufbruchs;
Übersetzung: Thomas Brückner. München 2016), Dritter Teil
der Erinnerungen, in denen der Autor insbesondere von seiner Studienzeit
von 1959 bis 1964 erzählt; an der damals renommiertesten Uni, der
Makarere Universität in Kampala/Uganda trifft er u.a. auf Wole
Soyinka und Chinua
Achebe. London 2016.
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IM
HAUS DES HÜTERS
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2012
Ngugi
wa Thiong'o: In the House of the Interpreter (dt: Im
Haus des Hüters. Jugendjahre; Übersetzung: Thomas Brückner.
München 2013) Autobiografie. London und New York 2012.-
Mit
dem Band Im Haus des Hüters legt Ngugi wa Thiong'o den zweiten
Teil seiner Lebenserinnerungen vor. Er beginnt mit der
→
Beschreibung
eines einschneidenden
Ereignisses: Als er sechzehn Jahre alt ist - der Mau-Mau-Widerstand
befindet sich auf dem Höhepunkt - wird er in die heile Welt des Internats
der Alliance High School in Kikuyu entlassen. Alle Unbll wird von den
Schülern ferngehalten. Doch als Ngugi nach dem ersten Trimester sein
Heimatdorf besuchen möchte, ist dieses zerstört, seine Familie
zwangsumgesiedelt. Später wird sein älterer Bruder als
Sympathisant des Widerstandes verhaftet und schließlich auch er
selbst.- Margaret Busby schließt ihre anerkennende Rezension im
britischen "Independent" mit den Worten ab, die Erinnerungen
seien ein Dokument eines bemerkenswerten politischen Entwicklungsromans
eines Schriftstellers, das umso ergreifender zu lesen sei in dem Wissen,
dass diesem "die Erinnerungen des Schmerzes" noch bevorstünden.
Eine Anspielung einerseits auf Ngugis spätere Inhaftierung, die er
in seinem Gefängnistagebuch Detained
festhalten wird und andererseits auf eine Textstelle in diesen Jugenderinnerungen:
Ngugi nähert sich bei seinem ersten Besuch nach Eintritt ins Internat
seinem Heim, geht einen bekannten Hang hinab und erinnert sich daran,
dass sein Bruder zwei Jahre zuvor am selben Hang knapp einigen Polizeikugeln
ausweichen konnte, möchte sich aber durch diese "Erinnerungen
des Schmerzes" seinen ersten Besuch zu Hause nicht verderben lassen
und klammert sich an die Erinnerungen an seine Kindheit in Limuru, die
"mehr im Einklang mit meiner triumphalen Stimmung sind". - Vgl.
Margaret Busby, "In the House of the Interpreter: A Memoir, By Ngugi
wa Thiong'o", Rezension der Jugenderinnerung in: The Independent
v. 01.12.2012 |
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TRÄUME IN ZEITEN
DES KRIEGES
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2010
Ngugi
wa Thiong'o: Dreams in a Time of War (dt: Träume
in Zeiten des Krieges. Eine Kindheit; Übersetzung: Thomas Brückner.
München 2010) Autobiografie. Nairobi und New York 2010.-
Ngugi
wa Thiong'o geht in seinen Kindheitserinnerungen zurück bis in die
Zeit seiner Großeltern, als bei der Berliner Konferenz von 1885
die Teilung Afrikas beschlossen wurde. Er war das fünfte Kind der
dritten von vier Frauen seines Vaters, die, wie er beschreibt, eine "starke
Allianz geschmiedet" haben und gleichzeitig eine Individualität
beibehielten, die sie "engagiert erobert" hatten. Dabei war
die jüngste Frau Njeri die unerklärte Verteidigungsministerin,
Ngugis Mutter Wanjiku sei für ihre legendäre Fähigkeit,
sich abzuplacken, geschätzt worden, sie war die Arbeitsministerin,
die scheue Gacoki, sei die Friedensministerin und Wangari, die älteste
Ehefrau, sei die Kulturministerin gewesen. Sie habe Sprichwörter
zitiert, um ihre Ansicht durchzusetzen und am Abend Geschichten erzählt.
- Im Übrigen hat Ngugi wa Thiong'o das Buch zunächst in Kikuyu
geschrieben, seiner Muttersprache, er sagt dazu: "In writing one
should hear all the whisperings, all the shouting, all the crying, all
the loving and all the hating of the many voices in the past, and those
voices will never speak to a writer in a foreign language." - Vgl.
Margaret Busby, Dreams in a Time of War, By Ngugi
wa Thiong'o, in: The Independent, 26.03.2010 |
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1981
Ngugi
wa Thiong'o: Detained. A Writer's Prison Diary (dt:
Kaltgestellt. Gefängnistagebuch. München 1991). London
1981.
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Eines
Tages werde ich
über diesen Ort schreiben
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2011
Binyavanga
Wainaina: One Day I will write about this place
(dt: Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben;
Übersetzung: Thomas Brückner. Heidelberg 2013), Autobiografie.
Saint Paul, Minnesota, USA 2011.
Der
nigerianische Schriftsteller Helon Habila
schreibt im britischen Guardian über ONE DAY I WILL WRITE ABOUT
THIS PLACE: "Binyavanga Wainaina hat eine feinsinnige Autobiografie
über das Heranwachsen in Ostafrika geschrieben (...) Obwohl seine
Verleger das Buch als Memoiren bezeichnen, ermangelt es ihm an einem
einheitlichen Thema wie Wole Soyinkas
Aké: The Years of Childhood, or Man Died: Prison Notes, über
seine Zeit im Gefängnis während des nigerianischen Bürgerkriegs.
Es handelt nicht einmal vom Entdecken des eigenen kulturellen Erbes,
wie Philippe Wambas Kinship, oder über Abreise, Rückkehr und
Exil, wie Eva Hoffmans Lost in Translation. Es ist eine lose Erzählung
über das Erwachsenwerden, eine Art von autobiografischem Portrait
eines Künstlers als junger Mann, bis zu dem Abschnitt, als er erwachsen
ist. Dann wird es einfacher Kommentar und Kritik, aber in brilliant
Weise."- Vgl. Helon Habila: One Day I Will Write About This Place
by Binyavanga Wainaina – review, im Guardian v. 4.11.2011.
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2004
Jean
Maria Gustave Le Clézio: L'Africain (dt: Der
Afrikaner; Übersetzung: Uli Wittmann. München 2007).
Autobiografische Erzählung. Paris 2004. -
Bei
dem Afrikaner, von dem im Titel die Rede ist, handelt es sich um den
Vater des Autors. Den sieht der Junge, weil die Mutter, als sie mit
ihm schwanger war, Afrika verlassen hatte, zum ersten Mal im Alter von
acht Jahren. Die Erzählung lebt von der Spannung, die der Achtjährige
empfindet, dem Widerspruch zwischen der Autorität des Vaters, der
sich den Regeln des Empires verpflichtet fühlte und der grenzenlosen
Freiheit der Savanne Afrikas sowie der in ihr lauernden Gefahren. Eine
"magische Berührung" auch dies, wie es der Rezensent
der ZEIT, gemünzt auf die Begegnung von Vater und Sohn, ausdrückt.
Rezension: Vater
und Sohn
Der Überraschungsnobelpreisträger
des Jahres 2008 Le Clézio bietet dem Leser mit zweien seiner
Bücher nicht nur spannenden Lesestoff, sondern gleichzeitig hervorragendes
Anschauungsmaterial für die künstlerische Umsetzung eigenen
Erlebens in Literatur.
Im
Jahre 1948 reist der damals Achtjährige mit seiner Mutter und seinem
nur wenig älteren Bruder nach Nigeria zu seinem Vater, den er bis
zu diesem Treffen nicht einmal kannte. Als Arzt war der zunächst
in Kamerun tätig und anschließend in Nigeria. Die Reise und
der folgende etwa anderthalb-jährige Aufenthalt wird den Menschen
und Autor Le Clézio nachhaltig beeindrucken und in einem Ausmaß
beschäftigen, dass er fortan von der Periode vor und der Zeit nach
Afrika sprechen wird. Wie verarbeitet der Schriftsteller Jean-Marie
Gustave Le Clézio diese Reise, das Treffen mit seinem Vater?
→ weiterlesen
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NIRGENDWO
IM HAUS ...
(bei amazon)
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2001
Assia
Djebar: Nulle part dans la maison de mon père (dt:
Nirgendwo im Haus meines Vaters. Ffm 2009), Autobiografische
Erzählung. Paris 2007. - Fatima steht mit ihren Aufzeichnungen
aus den Jahren 1936 und 1953 im Mittelpunkt dieses Werks. Hin- und hergerissen
zwischen einer modernen, selbstbewussten, westlich orientierten Mutter
und einem traditionell arabisch denkenden, kontrollierenden Vater strebt
sie unausweichlich dem scheinbar einzigen Ausweg aus ihren Zwängen
zu.
Assia
Djebar wird als Fatma-Zohra Imalayen in der algerischen Hafenstadt Cherchell
geboren. Im Alter von 21 Jahren nimmt sie mit ihrer ersten Veröffentlichung
eines Romans das Pseudonym Assia Djebar (Assia für Trost, Djebbar
für Unnachgiebigkeit) an.
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DER
SCHREIBER VON KOLÉA
Roman meines Lebens
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2001
Yasmina
Khadra: L'Écrivain (dt: Der Schreiber von Koléa.
Roman meines Lebens; Übersetzung: Regina Keil-Sagawe. Hamburg
2014), Julliard, Paris, Autobiographie, in der der unter dem Pseudonym
Yasmina Khadra bekannt gewordene Autor seine wahre Identität enthüllt:
Mohammed Moulessehoul: Offizier der algerischen Armee.
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1996
Mano Dayak: Je suis né avec du Sable dans les Yeux
(dt: Geboren mit Sand in den Augen: Die Autobiographie des
Führers der Tuareg-Rebellen; Übersetzung: Sigrid Köppen.
Zürich 1997). Autobiografie.-
Rezension:
Sand in den Augen?
Mit seiner Autobiographie Geboren mit Sand in den Augen schrieb der
1995 ums Leben gekommene Tuareg-Führer Mano Dayak ein Stück
widersprüchlichster afrikanischer Geschichte.
Die nomadischen Tuareg betrachten als ihre Heimat den Teil der Sahara,
der sich über die Grenzen der heutigen Staaten Mali, Algerien und
Niger hinweg erstreckt. Die von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich
künstlich gezogenen Staatsgrenzen schränkten bis in die jüngste
Gegenwart hinein ihren Lebensraum ein und provozierten so einen Konflikt,
dem die Nomaden zwangsläufig zum Opfer fallen mussten. Sie waren
im Begriff ihre Identität, ihre Lebensweise oder gar ihr Leben
zu verlieren. Die jungen Nationalstaaten wahrten die Integrität
ihres Territoriums in einer Weise, die einer Vergewaltigung gleichkam.
Erst Mitte der 90er Jahre unterzeichneten Niger und Mali unter maßgeblicher
Beteiligung von Mano Dayak ein brüchiges Waffenstillstandabkommen
mit den meisten Tuareg-Widerstandsgruppen. → weiterlesen. |
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2006
Wole
Soyinka: You Must Set Forth at Dawn: A Memoir (dt: Brich
auf in früher Dämmerung: Erinnerungen; Übersetzung:
Inge Uffelmann. Zürich 2008), Autobiographie. New York 2006. -
Soyinka
knüpft an seine autobiographischen Werke an, die seine Kindheit und
Jugend beschreiben. Beginnend mit der Rückkehr in seine Heimat im
Jahre 1998 nach dem Tode des Diktators Sani Abacha springt Soyinka vorwärts
und rückwärts in seinen Erinnerungen und reflektiert seine Rolle
als Schriftsteller und politischer Aktivist in Nigeria und in der Welt.
Doch der Nabel, der Mittelpunkt - das spürt der Leser auf jeder Seite
- das ist die Heimat des Nigerianers und in der Verlängerung des
Elternhauses sind das die Freunde und Landsleute. Die Familie des Autors,
Angehörige der Bildungsschicht, kannte, so jedenfalls der Eindruck,
der entsteht, jedermann und jedefrau, die ein gewichtiges Wort im Lande
mitzureden hatten. Der Ich-Erzähler erwehrt sich jedoch jeglicher
Umarmungsversuche, sei es Bevormundung in der Familie, was seine Partnerinnenwahl
angeht oder seine politische Kritik an Menschen, die im Elternhaus ein-
und ausgingen. Er geht unbeirrbar seinen Weg und der Leser kann mit ihm
großen Persönlichkeiten begegnen, wie z.B. Nelson Mandela,
dem Wole Soyinka seine Nobelpreisrede widmete. |
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1994
Wole
Soyinka: Ibadan: The Penkelemes Years, A Memoir: 1946-1965 (dt:
Ibadan, Streunerjahre. 1946-1965. Erinnerungen, Zürich 1998,
aus dem Englischen von Irmgard Hölscher, Gerd Meuer und Ilse Strasmann),
Autobiographie. Ibadan 1994 -
Sehr frisch zu lesende Erlebnisse des Jugendlichen und des jungen Mannes
Wole Soyinka. Sein Sinn für Gerechtigkeit - so ist für den Leser
zu erspüren - führt ihn fast beiläufig
und gleichzeitig zwangsläufig hin zu einer Politisierung, die im
Nigeria der 1960er bei entsprechendem praktischem Engagement, dem der
Ich-Erzähler niemals aus dem Weg geht, erhebliche Gefahren in sich
birgt. Wiewohl die Lebenslust des Wole Soyinka diese nahezu ausblendet
und ihr Vorhandensein eher in Genuss einmünden lässt, was an
den jugendlichen Streuner, ja Abenteurer gemahnt, der nichtsdestoweniger
ein strebsamer Schüler war. Spannend und mit Humor erzählt,
präsentiert sich Wole Soyinka nicht unbescheiden, gleichzeitig weit
entfernt von jeglicher Prahlerei, ein Typ, den man gern zum Freund gehabt
hätte. |
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1982
Wole
Soyinka: Aké. The Years of Childhood (dt: Aké.
Jahre der Kindheit. Aus dem Englischen v. Inge Uffelmann), Autobiographie,
London; New York 1982.-
Verblüffend,
mit welcher Klarheit der 1934 geborene Autor Wole Soyinka im Alter von
knapp fünfzig Jahren die Bilder seiner Kindheit erstehen lässt.
Weniger erstaunlich ist die Zärtlichkeit, in die er die Portraits
seiner liebevollen Eltern und Geschwister einhüllt, ohne jemals ins
Sentimentale oder gar Rührhafte abzurutschen. Ein liebes Kerlchen
wird dem Leser vorgestellt, das schon früh Persönlichkeit zu
entwickeln beginnt. Trotz großer Wissbegierde - er konnte es kaum
abwarten, eingeschult zu werden und schaffte es auch, vor der Zeit angenommen
zu werden - war Wole auch ein ganz normaler Lausejunge, der jedoch immer
seine Lauscher aufstellte. So wurde er bald für die Nöte der
Menschen sensibilisiert, auf die er traf. Wenn er beispielsweise Kurierdienste
für die Marktfrauen von Abeokuta, zu denen auch seine Mutter zählte,
erledigte, schärfte deren Widerstand gegen geplante Steuererhöhungen
nicht nur seinen Sinn für Gerechtigkeit, sondern auch das Bewusstsein
für die Möglichkeit und Notwendigkeit, dagegen vorzugehen, wo
immer diese verletzt wurde.
Die
Autobiographie wurde von der Jury des internationalen Buchfestivals in
Harare/Simbabwe zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des
20. Jahrhunderts gewählt. Nach einem Vorschlag von Professor Ali
Mazrui wurde im Jahr 2000 begonnen, auf internationaler Basis eine Liste
zu erstellen. Aus ca. 1700 Titeln wurde eine Shortlist von ca. 500 erarbeitet.
Schließlich wurden aus der veröffentlichten Liste im Februar
2002 unter dem Vorsitz des südafrikanischen Autors und Literaturwissenschaftlers
Njabulo
S. Ndebele die
besten Bücher ausgewählt, die nun als die 100
besten Werke afrikanischer Literatur des 20. Jh.s gelten. |
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1997
Nelson Mandela: Long Walk to Freedom. The Autobiography of
Nelson Mandela. (dt: Der lange Weg zur Freiheit, Ffm 1994),
Autobiografie. London 1994.
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englischspr.
Original
bei amazon |
1959
Es'kia Mphahlele: Down Second Avenue. (dt: Pretoria.
Zweite Avenue; Übersetzung: Lore Krüger, (Ost-)Berlin
1961), Autobiografie. London 1959.
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1984
Es'kia Mphahlele: Afrika My Music, Johannesburg. (Afrika
Meine Musik), An Autobiography 1957-1983. Johannesburg 1984.
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1997
J.M.
Coetzee: Boyhood. A Memoir. Scenes from Provincial Life, 2.
(dt: Der Junge. Eine afrikanische Kindheit, Ffm 1998),
Secker & Warburg - Fiktionalisiertes autobiografisches Werk.
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2002
J.M.
Coetzee: Youth. A Memoir. Scenes from Provincial Life, 2. (dt:
Die jungen Jahre, Ffm 2002), Secker & Warburg - Autobiographischer
Roman des jungen Programmierers in London.
Rezension:
Dichtung ist Wahrheit - Manfred Loimeier (©)
Dichtung ist Wahrheit, erklärt der südafrikanische Literaturprofessor
und zweimal mit dem Booker-Preis ausgezeichnete Schriftsteller John
Michael Coetzee in seinem neuen Buch Die jungen Jahre, einem
autobiografischen Roman über seine Zeit als Programmierer in
der britischen Metropole. Der studierte Mathematiker Coetzee, der
in Anglistik promovierte, setzt damit die Beschreibung seines Lebens
fort, die er vor fünf Jahren mit dem Kindheitsroman Der Junge
begann.
Coetzees lakonisch distanzierter Stil, der es erlaubt, gleichermaßen
neutral über ungewollte Vaterschaft und Beziehungsunfähigkeit
zu schreiben wie über den intellektuellen Dünkel des Möchtegernpoeten
John und dessen frustrierend stupiden Berufsalltag beim Computerhersteller
IBM, verbreitet eine seltsam anrührende Aura der Wahrhaftigkeit
und Ehrlichkeit. → weiterlesen.
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2009
J.M.
Coetzee: Summertime (dt: Sommer des Lebens; Übersetzung:
Reinhild Böhnke. Frankfurt/Main 2010.).- Fiktionalisiertes autobiografisches
Werk: Ein junger englischer Biograph arbeitet an einem Buch über
den verstorbenen John Coetzee. Den Fokus seiner Darstellung legt er
auf die Jahre 1972-1977, als sein Protagonist in den Dreißigern
war. Da er Coetzee nicht persönlich kannte, ist er auf die Berichte
jener angewiesen, die ihm begegnet sind, als er mit seinem verwitweten
Vater eine heruntergekommene Hütte in einem Vorort von Kapstadt
bewohnte: eine verheiratete Frau, mit der Coetzee eine Affäre hatte,
seine Lieblingscousine Margot, eine brasilianische Tänzerin, mit
deren Tochter Coetzee gemeinsam Englischunterricht nahm. Weitere Bekannte
und Kollegen helfen dem Biographen ein Bild zu zeichnen, das Coetzee
als tölpelhaften, weltfernen Büchernarren zeigt; ein verschlossener
Außenseiter, der sich nicht mal seiner Familie gegenüber
zu öffnen vermag.
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2015
J.M.
Coetzee: Szenen aus einem Provinzleben. Alle drei teilweise
fiktionalisierten autobiografischen Werke des südafrikanischen
Autors in einem Band: Der Junge, Die jungen Jahre, Sommer des Lebens.
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Simbabwe
(Großbritannien)
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1997
Doris
Lessing: Under My Skin. (dt: Unter der Haut;
Übersetzung: Karen Nölle-Fischer. Hamburg 1995;
Taschenbuchausgabe: 1996), Autobiografie 1919-1949. London
1994. - Die Autobiografie endet mit dem für Doris Lessing
einschneidenden Jahr 1949, der Trennung von ihrem Ehemann
Gottfried Lessing und ihrer Emigration nach England.
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