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Literarisches Portrait: Helon Habila
1967 1971 1989 1992 1995 1997 1997-99 1999 2000 2001
2003 2003-2005 2005 2005-2006 2006 2007 2008
2010 2012 2013 2013-2014 2015
2019 Helon Habila lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Fairfax, Virginia, wo er an der George Mason University Creative Writing unterrichtet. |
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"Habila schien von seinem Erfolg verwirrt zu sein und kurz verloren im Glücksmoment. Denn als wir uns für einen Spaziergang im St James's Park trafen, war er ruhig und kontrolliert, davon redend wie er sein erstes Kurzgeschichtenbuch Prison Stories geschrieben hat ..." - Jason Cowley, 2001, nach der Überreichung des Caine Prizes (Übersetzung: J.K.). |
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1) Trotz vieler Geschwister, sagt Helon Habila, sei er meist allein mit den Eltern aufgewachsen, die größeren Geschwister wurden in die Schule geschickt und die kleineren interessierten ihn nicht: "Ich war immer ein Outsider, beobachtend, unfähig ganz teilzunehmen - ich bin der einzige in meiner Familie, der nicht fließend seine Muttersprache [Haussa] spricht". - Vgl. "Crossing Borders" [Übersetzung: J. K.] 2) In dieser Zeit habe Helon Habila zu Hause gewohnt; er hatte das College abgebrochen. In einem Interview im brit. Guardian gibt er an, ziemlich orientierungslos gewesen zu sein: "Ich hatte keinerlei Vorstellung, was ich wollte, was aus mir werden sollte. Ich stritt sehr viel mit meinem Vater herum". Erst nach dem Unfall habe er zu lesen begonnen: Shakespeare, John Donne, JM Coetzee und die Idee, Schriftsteller werden zu wollen, entstand. - Vgl. Interview mit Jason Cowley. 3) Vgl. Granta Writers Diary 2010. 4) Bis zu diesem Zeitpunkt, als Helon Habila den Caine Prize in der Bodleian Library in Oxford in Empfang nimmt, ist er nie im Ausland gewesen.- Vgl. Interview mit Jason Cowley. 5) Der Roman erhält im Jahr seines Erscheinens den Commonwealth-Literaturpreis und wird aktuell vom nigerian. Regisseur und Drehbuchautor Newton Aduaka verfilmt. Vgl. Vanguard v. 15.06.05 6) Der Roman enthält drei verschiedene Erzählperspektiven: Erstens die dritte Person, dann die Perspektive des Schriftstellers Lomba und schließlich die des High-School-Studenten Kela, eines ehemaligen Nachbars von Lomba, der das Glück hatte, bei jener fatalen Demonstration nicht festgenommen worden zu sein. Es entsteht ein vielschichtiges Bild der sozialen u. politischen Struktur Nigerias der 90er Jahre. Immer wieder kreist der Inhalt um den Schriftsteller u. Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa, der 1995 trotz internationaler Proteste vom Regime hingerichtet wurde: "Der Leser wird ständig zu Ken Saro-Wiwas juristischen Mord geführt, dem emotionalen Mittelpunkt des Buchs." (vgl. Interview mit David Steven, Nov. 2003. 7) In einem Interview v. 12.08.2012 wird Helon Habila gefragt, warum es so lange dauere, bis der Roman Oil on Water in Nigeria erscheine, was er zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch nicht ist. Der Autor weist darauf hin, dass er gerade den Verleger in Nigeria wechsele, das Buch werde im Dezember 2012 erscheinen.- Vgl. Nigeria: Why I Want to Venture Into Publishing - Helon Habila, Interview v. Abubakar Adam Ibrahim, in Daily Trust v. 12.08.2012 8) "Das Wagnis mit dem Kanu auf dem Fluss", meint Bernardine Evaristo, die Rezensentin des britischen Guardian, erinnere an Conrads Herz der Finsternis, "die Ölfelder sind ein höllischer Ort". Die Erzählung oszilliere zwischen Vergangenheit und Gegenwart, folge dem Einsatz der Journalisten und schweife in deren jeweilige Vergangenheit ab, aber als die machtvollste und interessanteste Figur in der Geschichte erweise sich "die stinkende, zähe, bedrohlichen Landschaft" selbst. "Habilas Prosa evoziert vollendet die Verwüstung der ölverschmutzten Feuchtgebiete." -Vgl. Bernardine Evaristo: Oil on Water by Helon Habila, in: The Guardian v. 25.10.2010 (Übersetzung: J.K.). 9)
In der Begründung heißt es, Helon Habila vereine die seltene
Kombination von Erzähler und Stylist, die Erwartungen herausfordere,
während er unsere Empathie für die einfachen Menschen in
außergewöhnlichen Zeiten vertiefe. 10) Eine sehr positive Rezension im britischen Guardian von Edward Docx schließt mit der Feststellung, der größte Triumph dieses Romans sei es, im Leser die scheinbar unvereinbaren Gefühle intensiver Wiederbelebung und Vertreibung zu beschwören. Am Ende habe er das Gefühl zu sehen, was Europa heute bedeute: seinen Rassismus, seine Verwirrung, seine Anziehungskraft, seine Inkohärenz, seine Sicherheiten. |
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Wichtigste Quellen: To finish my book was an act of will, Interview mit Jason Cowley - Guardian 26.07.01 Interview mit David Steven (opendemocracy.net) - 11/2003 Interview mit Susan Tranter (encompassculture.com)- 06/2005 Ausführliche Selbstdarstellung H.H.'s (crossingborders-africanwriting.org) talatu-carmen.blogspot.com - |
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Sense of the City: Lagos, BBC befragt Helon Habila u.a. nigerian. Autoren zu ihrerm Heimatstadt - Juli 2003 | ||||||||||||||||||||||||||
Mail & Guardien zur Auszeichnung mit dem Literaturpreis Caine Prize for African Writing, Marabout-Chronik v. 3.08.2001. | ||||||||||||||||||||||||||
The Hotel Malogo, Kurzgeschichte in englischer Sprache, in: The Virginia Quarterly Review (VQR). | ||||||||||||||||||||||||||
KLfG (Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, edition text+kritik) | ||||||||||||||||||||||||||
2005 - 2020
© by Janko Kozmus |
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Entführung ins eigene Ich (zu: Öl auf Wasser) | ||||||||||||||||||||||||||
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Chinua Achebe | ||||||||||||||||||||||||||
Chimamanda Ngozi Adichie | ||||||||||||||||||||||||||
Buchi Emecheta | ||||||||||||||||||||||||||
Ben Okri | ||||||||||||||||||||||||||
Wole Soyinka | ||||||||||||||||||||||||||
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This Day, Vorstellung der Kurzgeschichtensammlung The Ghost of Sani Abacha, 2012 | ||||||||||||||||||||||||||
Leadership, Prostituierte vergewaltigen Pastoren im Delta, 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
This Day, Maero Ozako veröffentlicht ihr erstes Buch: Words of Wisdom for Women (W.O.W.), 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
The Nation, Achebe nicht im Einklang mit der Realität, 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
Nigerian Compass, Achebe lehnt Nationalpreis erneut ab, 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
Peoples Daily, Preise von Lebensmitteln in Abuja steigen, 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
The Vanguard, Plastikflaschenhaus erstmalig in Nigeria, 2011 | ||||||||||||||||||||||||||
This Day, Nigerias Unmoral besteht aus Heuchelei nicht aus Miniröcken von Ch. N. Adichie, 2008 | ||||||||||||||||||||||||||
The Guardian, Achebe erhält den Man Booker International Prize, 2007 | ||||||||||||||||||||||||||
Daily Sun, Über den literarischen Norden des Landes, 2006 | ||||||||||||||||||||||||||
The Vanguard, Chinua Achebe lehnt aus Protest Nationalpreis seines Landes ab, 2004, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
The Daily Independent, 44ster Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes, 2004, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
Vanguard, Über die Freilassung v. Amina Lawal, die von einem Sharia-Gericht zum Tode durch Steinigung verurteilt worden war, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
The New Vision, Über den nigerianischen Autor Okey Ndibe, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
The New Vision, Über die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Chinua Achebe, 2002 | ||||||||||||||||||||||||||
taz, Manfred Loimeier zu Saro-Wiwas Roman Sozaboy, 1998, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
Mail&Guardian, "Leidenschaftlicher Ruf" Saro-Wiwas aus einem nigerian. Gefängnis, 1995, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
Erklärung des Internationalen Schriftstellerparlaments zu Saro-Wiwa, 1995, Afrika-Chronik | ||||||||||||||||||||||||||
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