"Plastikflaschenhaus
erstmalig in Nigeria",
überschreibt
Yinka Kolawole seinen Artikel für die englischsprachige
Tageszeitung Vanguard.
Eine
innovative Technologie sei in Form von recycelten Plastikflaschen
für den Hausbau in den nigerianischen Wohnungsbausektor
eingeführt worden. "Dies bedeut einen Aufschwung
in dem Plan der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums für
alle bis zum Jahr 2020."
Das
innovative System von Gebäuden aus Flaschen, schreibt
Yinka Kolawole weiter, wurde von einem Deutschen namens Andreas
Froese begründet, dem Gründer der Eco-Tec.
"Ein
Haus wurde vor Kurzem aus recycelten Plastikflaschen in Kaduna
gebaut, der damit der erste Bundesstaat in →
Nigeria mit einem solchen technologischen Vorzeigeobjekt
in der Wohnungswirtschaft hat. Das Haus ist mit Ziegeln, bestehend
aus Plastikflaschen, die mit Erde gefüllt sind, und mit
Lehm gebaut. Der Drei-Zimmer-Bau ist so robust, dass er Tausende
von Jahren stehen könne."
Das
neue Flaschenhaus habe schädlichen Plastikflaschenabfall
der Umwelt entnommen und sie zu einem nützliches Material
verwandelt. "Kunststoffflaschen brauchen Hunderte von
Jahren, bevor sie auf der Mülldeponie biologisch abgebaut
werden". In Nigeria würden Millionen von Plastikflaschen
jedes Jahr in Gewässer und Deponien versenkt und verursachten
Umweltverschmutzung, Erosion, Bewässerungstaus und gesundheitliche
Probleme.
Im
Dezember 2010 habe Katrim Macmillam Nigerias Flaschen-Recycling-Programm
gestartet. Dabei handelte es sich um ein Progamm, bei dem
Plastikflaschen und Deckel in Hotels, Restaurants, Privatwohnungen
und Büros gesammelt würden, Tausende von Flaschen,
die ansonsten weggeworfen worden wären, werden nun gesammelt
und für das Flaschehausbau recycelt.
Im
Anschluss wird - ohne weitere Erklärung - ein Yahaya
Ahmed, Geschäftsführer von Development Association
for Renewable Energies (DARE) zitiert "Wir wollten energieautarke
Häuser aus recycelten Materialien bauen. Um das Projekt
zu erleichtern, wurde Andres Froesse, Gründer der Eco-Tec
Soluciones Ambientales, nach Nigeria geschickt, um vor Ort
Maurer in der Flaschenbautechnik zu unterweisen".
Chris
Vassilou, der Projektleiter, habe das erste Land für
den Bau des Flaschenhauses gespendetet. Das Flaschenhaus sei
solarbetrieben, mit einem kraftstoffunabhängigen sauberen
Kochherd, mit Urinfiltration und Wasserreinigungstanks ausgestattet,
wodurch es energieautark sei.
Derzeit
würden Schulkinder in der Flaschenziegelherstellungstechnik
geschult. Neu ausgebildete Steinmetze würden im Januar
2012 den nächsten nigerianischen Flaschenprojektbau leiten:
eine Aula in Suleja, bei der African School of Excellence,
die dringend Klassenzimmerplatz benötigt.
Es
folgt ein Aufzählung von Vorteilen, die Flaschen gegenüber
Ziegeln und andere Baumaterialien besitzen: Niedrige Kosten,
nicht spröde, absorbiert abrupte Stoßbelastungen;
bioklimatisch, wiederverwendbar, weniger Baustoff, leicht
zu bauen und nachhaltige Konstruktion.
Yinka
Kolawole geht weiter auf die Vorteile der neuen Technik ein,
er erklärt: Berücksichtigte man die Zeit und Energie
beim Verfertigen eines Lehmziegels, vom Mischen des Lehms
bis zum Härten im Brennofen sowie das verwendete Brennholz
würde man sehen, dass die Flaschenziegel weitaus energieeffizienter
sind.
Auch reduziere die Technologie die Kohlendioxidemissionen,
die während des Backens eines gewöhnlichen Ziegels
anfallen.
Da
diese Technologie nur fünf Prozent Zement benötige,
würde auch die Wärmeerzeugung in Zementfabriken
reduziert werden.
Der Grundstein für die gesamte Konstruktion werde aus
Bauschutt gewonnen, so dass der Verbrauch von Granitgestein
reduziert werde. PET-Flaschen können 300 Jahre überdauern
- länger als der Zement, der verwendet wird, um die Flaschen
in den Wänden aneinander zu binden.
(Vanguard, ÜEK:
J.K.
)
Quelle:
Vanguard,
englischspr. nigerian. Tageszeitung (Vanguard)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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