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10.
Januar |
1995 |
Der alger. Schriftsteller Mohammed Moulessehoul alias → Yasmina
Khadra wird 40 Jahre alt. |
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20.
Januar |
1995 |
Der gabunische Dramatiker und Politiker Vincent de Paul Nyonda
stirbt im Alter von 78 Jahren.
Zwei Jahre vor seinem Tod erschien seine Autobiografie Du
villageois au minister (Vom Dörfler zum Minister)
in Paris. Nyonda, der von 1957 bis 1962 Minister für Öffentliche
Arbeit und 1963 bis 1964 Justizminister war, schrieb in französischer
Sprache. Er machte sich in erster Linie als Dramatiker einen
Namen.
Weitere Werke:
Bonjour, Bessieux! - Libreville
Le combat de Mbombi: tragi-comédie en XII scènes
-Libreville 1977.
La mort de Guykafi: Drame en cinq actes; suivi de deux albinos
à la M'Passa; et le soûlard (Collection of Plays)
- Paris: 1981
Le roi Mouanga: tragédie en VI actes - Gabon
1988. |
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1995 |
Rachid Mimouni nach Erkrankung verstorben
Die frz. Tageszeitung Le Monde berichtet vom Tod des → algerischen
Schriftstellers Rachid Mimouni, der am Sonntag, den 12.
Februar, in einem Pariser Hospital, wo er wegen einer Hepatitiserkrankung
behandelt wurde, im Alter von 49 Jahren verstorben ist. "Der
Name Rachid Mimouni wird wahrscheinlich mit seinem zweiten Roman
Le Fleuve détourné (dt: Der Fluß
nahm einen anderen Lauf) verbunden bleiben, ohne Zweifel
sein literarisch weitreichendstes und politisch eindringlichstes
Werk, das ihn auch außerhalb → Algeriens
berühmt machte". (...)
(Le Monde, ÜFK:
J.K.) |
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13.
März |
1995 |
→
Kofi
Awoonor,
ghanaischer Schriftsteller engl. Sprache, wird
60 Jahre alt. |
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25.
März |
1995 |
Der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri wird 60 Jahre
alt.
Berühmt wurde Choukri durch seine Biographie Das nackte
Brot, die er → Paul
Bowles auf Spanisch diktierte. Dieser übersetzte das
Skript 1973 ins Amerikanische u. 1980 übersetzte → Tahar Ben Jelloun
ihn ins Französische. |
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1995 |
"Zwei
des Attentats auf den ägyptischen Literaturnobelpreisträger
→
Nagib Machfus
für schuldig befundene Islamisten sind gestern in einem
Kairoer Gefängnis hingerichtet worden."
Gemäß Beweislage hatten Nadji Mustafa und Muhammad
Mahlawi den 83jährigen Schriftsteller am 14. Oktober attakiert
und durch Stiche in den Hals schwer verletzt. Ihre Handlung
sei religiös motiviert gewesen; sie warfen Machfus Gotteslästerung
vor. "Der ägyptische Staatspräsident Husni Mubarak,
dem allein das Recht auf Begnadigung zusteht, hatte die Urteile
im vergangenen Monat nochmals bekräftigt." Damit habe
sich die Zahl der in → Ägypten
hingerichteten radikalen Islamisten auf 46 erhöht."
(taz/AP) |
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6.
April |
1995 |
John
Pepper Clark, nigerian. Dramatiker engl. Sprache, wird
60 Jahre alt. |
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23. April |
1995 |
Engelbert Mveng ermordet
aufgefunden An diesem
Sonntagmorgen wird in dem Dorf Nkolfané, am westlichen Stadtrand
der kamerunischen Hauptstadt Jaunde der 1930 geborene Jesuitenpater,
Historiker und Dichter frz. Sprache Engelbert Mveng ermordet
aufgefunden.
Von
der →
UNESCO
zum "Welttag des Buches und des Urheberrechts" erklärt.
Es ist Todestag von Cervantes und von Shakespeare. |
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24. April |
1995 |
Zwischen
der Regierung von →
Niger und Tuareg-Rebellen
wird ein Friedensvertrag unterzeichnet, der unter maßgeblicher
Beteiligung von →
Mano Dayak entstanden ist. |
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27.
April |
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Anlässlich des Jahrestages des Inkrafttretens der neuen
südafrikanischen Verfassung, die das Ende der Apartheid
markierte, erscheint in Pretoria → André
BrinkTagebuch 27 April 1995: one year later
(27. April 1995: ein Jahr später). |
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3.
Mai |
1995 |
Zum Tag der Pressefreiheit zitiert die tageszeitung die
kritische Stimme der südafrikanischen Nobelpreisträgerin
→ Nadine Gordimer:
"Eine schockierende Anzahl von Schriftstellern wurde 1994
verfolgt, beleidigt und eingekerkert. Die Freiheit des Wortes
wurde in ihrer Verkörperung aus Fleisch und Blut angegriffen.
Ein verfolgter Schriftsteller aber steht auf allen Listen der
vergangenen fünf Jahre: Salman Rushdie.
...Kürzlich hat die norwegische Regierung ihren Botschafter
aus dem Iran zurückgerufen. Und der Ministerrat der Europäischen
Union hat die Fatwa kollektiv verurteilt." (taz)
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1995 |
"Ein
leidenschaftlicher Ruf aus einem nigerianischen Gefängnis."
So betitelt die südafrikanische Wochenzeitung Mail &
Guardian einen Brief des → nigerianischen
Schriftstellers und Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa, der
diesen der Redaktion aus einem Militärhospital seines Landes
zukommen ließ.
→ mehr dazu
·
(Mail & Guardian, ÜEK:
J.K.) |
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14.
Juni |
1995 |
Wenige
Wochen vor seinem 48. Geburtstag stirbt der kongolesische Erzähler
und Dramatiker Sony Labou Tansi in Brazzaville, der Hauptstadt
der →
Republik Kongo, an Aids.
Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer und schrieb erste Theaterstücke.
1979 gründete er in Brazzaville das Rocado Zulu Théàtre.
Für seinen Roman La Vie et demie **
(1979, dt: Verschlungenes Leben, Zürich 1981) wurde
ihm der Prix Spécial du Festival de la Francophonie verliehen.
Auch sein Roman L'Anté-Peuple (1983, dt: Die tödliche
Tugend des Genossen Direktor, 1985) wurde preisgekrönt:
Grand Prix Littéraire de l'Afrique Noire. Weitere Werke:
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Sony
Labou Tansi
Die heillose Verfassung |
I. Romane:
L'État honteux (1981, dt: Die heillose Verfassung,
1984)
Les sept solitudes de Lorsa Lopez (1985, Die sieben Solitüden
des Lorsa Lopez)
Les Yeux du Volcan (1988, Die Augen des Vulkans)
Le Commencement des douleurs (1995, Der Beginn der Schmerzen)
II. Dramen:
Moi, veuve de l'empire (1987, Ich, die Witwe des Imperiums)
Qui a mangé madame d'Avoine Bergotha (1989, Wer hat Madam
d'Avoine Bergotha verspeist)
La Résurrection rouge et blanche de Roméo et Juliette
(1990, Die rote und die weiße Wiederauferstehung von Romeo
und Julia)
Une chouette petite vie bien osée (1992, Eine kleine
Eule lebt sehr gewagt)
Théâtre complet, 2 Bde (1995)
Antoine m'a vendu son destin (1997, Antoine hat mir sein
Schicksal verkauft) |
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28.
Juni
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1995 |
Der
in → Sierra
Leones Hauptstadt Freetown geborene Schriftsteller → Syl Cheney-Coker
wird 50 Jahre alt. Der Sohn christlich-kreolischer Eltern wurde
zunächst als Lyriker bekannt, landete allerdings mit seinem
ersten Roman The Last Harmattan of Alusine Dunbar (dt:
Die Nubier), 1990, einen Sensationserfolg. Die groß
angelegte Familiensaga, die mit dem Commonwealth Writers
Prize ausgezeichnet wurde, reicht von vorkolonialer Zeit
bis in die 70er Jahre des 20. Jh. hinein. |
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SYLVAIN
BEMBA
Soleil est parti à M'Pemba Roman im frz. Original
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In Paris stirbt der kongolesische Journalist, Schriftsteller
und Musiker Sylvain Ntari-Bemba.
Seine redaktionelle Arbeit begann Bemba bei der Wochenzeitung
La Semaine africaine (Afrikanische Woche), die in
Brazzaville erschien. Über dreißig Jahre lang war
er dort tätig. Ebenso arbeitete er bei der ersten kongolesischen
Literaturzeitschrift Liaison mit.
Zu Beginn seiner schriftstellerischen Arbeit verfasste Bemba
Kurzgeschichten, in denen er das Leben kongolesischer Normalbürger
unter die Lupe nahm. Für die Kurzgeschichte La Chambre
noire (Der dunkle Raum) wurde er 1963 mit dem Prix
de la nouvelle littéraire ausgezeichnet; publiziert
wurde diese im Januar 1964 im Magazin Preuve Nr.
155.
Überwiegend veröffentlichte Bemba seine literarischen
Werke unter der Namenskurzform Sylvain Bemba, benutzte jedoch
auch die Pseudonyme Martial Malinda und Belvain Michel. Neben
vier Romanen publizierte er die erwähnten Kurzgeschichten
sowie Theaterstücke und ein Buch zur Musikgeschichte
des Landes.
Im Mittelpunkt seines Romans Le Dernier des cargonautes
(Der Letzte der Cargonauten) steht ein gewisser Emmanuel Mung'Undu,
der mit den moralischen Werten, die sein Vater verkörperte
und die von der Zivilisationskrise in der heutigen Welt herausgefordert
werden, bricht. Er geht mit einem Frachter auf Reisen, um
sein Leben in Europa neu zu beginnen. Er trifft auf Emigranten-Arbeiter,
eine Gruppe von verschlafenen Männern, die er politisch
auf Vordermann zu bringen versucht. Von der Polizei vertrieben
und in sein Herkunftsland zurückgekehrt, entschließt
sich dieser 'Cargonaut', der die Absolutheit liebt, aus dem
Afrika der Städte ins Afrika der Wälder zu entfliehen.
Ein Prophet, der mit dem inneren Feuer seiner Klarheit zum
Schicksal eines Märtyrers verdammt zu sein scheint.
Bei seinem letzten Roman Leopolis (1987) handelt
es sich um eine Allegorie auf das Leben von Patrice Lumumba,
dem ersten Premier im unabhängigen Kongo, der 1961 ermordet
wurde.
1995 wurde Sylvain Bemba, der in frz. Sprache schrieb, posthum
für sein Gesamtwerk mit dem Grand prix littéraire
d'Afrique noire ausgezeichnet.
Dass Bemba auch ein Musiker war, der gemeinsam mit seinem
Landsmann Matingou Tintina in einer Gruppe namens Rumbamberos
in Paris auftrat, ist weniger bekannt. Der dabei vertretene
Musikstil entwickelte sich aus dem Soukous-Tanz, einer afrikanischen
Variante des Rumba. Bembas künstlerische Beschäftigung
mit Musik führte zu der Buchveröffentlichung: Cinquante
ans de musique du Congo-Zaïre, 1920 - 1970 (Fünfzig
Jahre Musik im Kongo-Zaire 1920 - 1970. Paris 1984).
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SYLVAIN
BEMBA
Le dernier des cargonautes Roman im frz. Original
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Trotz
seiner vielfältigen kreativen Betätigung fand Sylvain
Bemba noch Zeit am öffentlichen Leben teilzunehmen. Er
gehörte den führenden Persönlichkeiten Brazzavilles
an. Beeinflusst von antikoloniaien Vordenkern wie Frantz Fanon
und Chinua Achebe, engagierte er sich schließlich in
der linksgerichteten kongolesischen Arbeiterpartei (Parti
Congolese du Travail, PCT) und bekleidete in den 70er Jahren
sogar zwei Ministerposten.
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Djiffack
Andre:
SYLVAIN BEMBA: Récits entre folie et pouvoir
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Werke
(Auswahl):
Romane:
Rêves portatifs (Tragbare Träume). Lomé
1979
Le soleil est parti parti à M'Pemba (Die Sonne ist
nach M'Pemba entschwunden). Paris 1982
Le Dernier des cargonautes (Der Letzte der Cargonauten). Paris
1984
Léopolis. Paris 1987
Theaterstücke:
L'enfer, c'est Orféo (Die Hölle, das ist Orfeo).
1970
L'Homme qui tua le crocodie, tragicomédie (Der Mann,
der das Krokodil tötete, Tragikomödie). 1972
Une Eau dormante... (Ein stilles Wasser). 1975
Tarentelle noire et diable blanc (Schwarze Tarantella und
Weißer Teufel). 1976
Un Foutu monde pour un blanchisseur trop honnête (Eine
verdammte Welt, für einen Geldwäscher zu ehrlich
). 1979
Théâtre (Silex), 1989, beinhaltet:
Les éléphantomes (Die Elephantomen)
La
chèvre et le léopard : spectacle réservé
aux adultes (Die Ziege und der Leopard: Erwachsenen vorbehaltene
Show)
Le m'bulu-n'konko ne chante qu'une fois (Mubulu-n'konko singt
nur einmal)
L'étrange crime de Monsieur Pancrace Amadeus (Das seltsame
Verbrechen von Herrn Pancrace Amadeus)
1995 : Noces posthumes de Santigone (Posthume Ehen von Santigone)
Quellen:
Vgl. Dictionary of African Biography, Bände 1-6, S. 424f.
Bemba, Sylvain von Shannon Oxley
www.lesfrancophonies.fr/BEMBA-Sylvain
fr.wikipedia.org. |
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zeit |
los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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21.
Juli |
1995 |
Die ivorische Schriftstellerin
→ Véronique
Tadjo
wird 40 Jahre alt. |
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November |
1995 |
Literarische Auszeichnung für Radwa Ashour
Für ihre Granada-Trilogie wird die → ägyptische
Schriftstellerin Radwa Ashour mit dem ersten Preis der -
ersten - Buchmesse für arabische Autorinnen in Kairo ausgezeichnet.
Alle drei Romane - Granada, Manama und Al-Rahil
(Die Abreise) spielen um das Jahr 1492 herum, als das Ende der
arabischen Vorherrschaft in Andalusien sich abzuzeichnen beginnt.
Mit dem zweiten Preis wird die algerische Romanschriftstellerin
Ahlam Mosteghanemi für Dhakirat al-Jasad (Das Gedächtnis
des Leibes) geehrt. Der erste in Arabisch geschriebene Roman
einer Algerierin handelt von einer Liebesgeschichte vor dem
Hintergrund politischer Kämpfe und anschließendem
Exil.
Der dritte Preis ging an die →
irakische
Schriftstellerin
Bouthaina al-Nasiri mit ihrem Erzählband Watan Akhar
(Ein anderes Heimatland). |
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1995. |
Saro-Wiwa und Mitstreiter zum Tode verurteilt
Die taz berichtet, dass der alternative Nobelpreisträger
Ken Saro-Wiwa gestern in → Nigeria
mit drei Mitstreitern zum Tode verurteilt worden ist. So verhindere
das Militärregime den Kampf gegen die Ölkonzerne um
das ölreiche Ogani-Land im Niger-Delta ...
Dazu der Literaturnobelpreisträger → Wole
Soyinka, den die taz zitiert: "Abacha wird erst
zufrieden sein, wenn er alles zerstört hat, was er geistig
nicht fassen kann." (taz) |
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6.
November |
1995 |
"Hamburg (dpa) - Die südafrikanische Literatur-Nobelpreisträgerin
→ Nadine Gordimer
fordert Sanktionen gegen Nigeria, um das Regime von der Vollstreckung
des Todesurteils gegen den Autor Ken Saro-Wiwa abzubringen."
(taz) |
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1995 |
Bestätigung des Todesurteils gegen Ken Saro-Wiwa durch
das nigerianische Militärregime trotz weltweiter Proteste.
"Die nigerianische Militärjunta scheint fest entschlossen,
der Opposition im Lande das Genick zu brechen: Am Mittwoch hat
das Regime das Todesurteil gegen den Schriftsteller Ken Saro-Wiwa
einstimmig bestätigt ... Das Todesurteil gegen Saro-Wiwa
... war weltweit scharf kritisiert worden..." Die taz
nennt die Menschenrechtsorganisationen amnesty international
und Human Rights Watch Africa, den Börsenverein
des deutschen Buchhandels, außerdem "zahlreiche
Schriftstellerkollegen, darunter der nigerianische Nobelpreisträger
→ Wole
Soyinka. Ken Saro-Wiwa war unter fadenscheiniger Beweislage
des Mordes an vier Mitstreitern des Mosop beschuldigt worden.
Zwei Belastungszeugen gaben später an, sie seien bestochen
worden." (taz) |
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1995 |
Hinrichtung von Saro-Wiwa und seiner Mitstreiter
Trotz weltweiter Proteste sind am gestrigen Freitag, so die
Berliner Zeitung, "neun zum Tode verurteilte Vertreter
der Ogoni-Minderheit in → Nigeria
(...) hingerichtet worden, darunter auch der Autor und Bürgerrechtler
Ken Saro-Wiwa. Das Urteil ist um 11.30 Uhr MEZ im Gefängnis
von Port Hartcourt vollstreckt worden. Die Bundesregierung nahm
die Nachricht mit Entsetzen und Bedauern auf."
(Berliner Zeitung) |
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1995
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Die tageszeitung dokumentiert eine Erklärung des
Internationalen Schriftstellerparlaments zum Todesurteil gegen
den → nigerianischen
Schriftsteller Ken Saro-Wiwa ...
→
mehr dazu ·
(taz) |
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1995 |
Mohammed Khaïr-Eddine ist verstorben
Der marokkanische Dichter und Romancier frz. Sprache → Mohammed
Khaïr-Eddine ist am 18. November in Rabat an den Folgen
einer Krebserkrankung im Alter von 54 Jahren gestorben. Dies
berichtet die frz. Tageszeitung Le Monde. Khaïr-Eddine
war 1993 endgültig nach →
Marokko
zurückgekehrt, "als hätte er die Schwere seiner Krankheit
begriffen". Klein und untersetzt, sei der Schriftsteller gewesen,
so der Bericht, "sein Handgriff so sicher wie sein Wort, in
seinem Blick hatte er permanent eine herausfordernde Haltung,
als würde er seinen Gesprächspartner abmessen, aber
er konnte sich auch, eine Zigarette in einer Hand, ein Glas
Wein in der anderen, hitzig zeigen."
1941
in Tafraout geboren, absolvierte Khaïr-Eddine das Gymnasium
in Casablanca, arbeitete eine Zeitlang in öffentlicher
Funktion, aber sehr bald war er wie besessen vom Dämon
des Schreibens. "Den lässigen Stil und die Armseligkeit
des Ausdrucks gewisser Schriftsteller" habe er nicht genug geißeln
können. "Es ist wahr, dass 'le Khaïr', wie seine Freunde
ihn nannten, selbst über einen unerhörten Reichtum
an Vokabular verfügte". (...)
· (Le Monde, ÜFK:
J.K.) |
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24.
November |
1995 |
→ Nuruddin
Farah, somalischer Schriftsteller, wird 50 Jahre alt. |
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15. Dezember |
1995 |
Der
Tuareg-Führer →
Mano
Dayak stirbt bei Flugzeugexplosion.
Kurz vor der Explosion hatte der der Tuareg-Führer - auf
dem Weg zu Friedensverhandlungen mit der nigerischen Regierung
in Niamey - das Flugzeug bestiegen.
Beide Bücher Mano Dayaks sind in deutscher Sprache erst
nach seinem Tod erschienen:
Die Tuareg-Tragödie, Aus dem Frz. von
Sigrid Köppen. Nachwort von Michael Stührenberg. Unkel/Rhein
- Bad Honnef 1996
Geboren mit Sand in den Augen, Autobiografie, in Zusammenarbeit
mit Louis Valentin. Aus dem Frz. von Sigrid Köppen. Zürich
1997 |
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Anmerkungen:
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inkl. arabischer Raum
**Der Roman La
Vie et demie (1979, dt. Verschlungenes Leben, 1981)
wurde
in die Liste "Africa's
100 best books of the 20th Century"
aufgenommen. Die Bestenliste entstand auf Betreiben der Zimbabwe
International Book Fair und kürte nach einem Jahre währenden
Auswahlverfahren im Jahre 2002 die 100 besten Werke.
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus
dem Französischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen:
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Sach-
und Personenregister |
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