|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
DORIS
MAY LESSING
(1919-2013) |
|
Literarisches
Portrait: Doris Lessing
|
DAS
LEBEN MEINER MUTTER
MIT BILDERN AUS AFRIKA
|
1919
Am 22. Oktober wird Doris May als Tochter der britischen Familie Taylor
- der Vater ist Offizier der Kolonialarmee - in Kermanshah/Persien
geboren.
1924-39
Nach
der Übersiedlung auf den afrikanischen Kontinent lebt Doris May
mit ihrer Familie auf einer Farm in Rhodesien. Der Traum vom Reichtum
durch Maisanbau erfüllt sich nicht.
Bis zum 14. Lebensjahr schulische Ausbildung an einem römisch-kath.
Konvent in der Hauptstadt Salisbury. Anschließend Arbeit als
Kindermädchen, Telefonistin und Angestellte.
1939
Heirat
mit Frank Charles Wisdom; zwei Kinder.
1943
Scheidung,
die Kinder verbleiben beim Vater.
Eintritt in die progressive Partei Southern Rhodesian Labour
Party sowie Mitarbeit in einer marxistischen Gruppe. Über
die politische Arbeit lernt sie Gottfried Lessing kennen. Der
spätere DDR-Botschafter in Uganda
wird während des 1979er Aufstands gegen Idi Amin unter ungeklärten
Umständen getötet werden.
1945
Heirat
mit Gottfried Lessing, gemeinsamer Sohn Peter.
1949
Scheidung
und Emigration mit ihrem Sohn (und dem Manuskript The Grass Is
Singing) nach England.
|
AFRIKANISCHE
TRAGÖDIE
HÖRBUCH
bei amazon
|
1950
The
Grass Is Singing[1]
(dt: Afrikanische
Tragödie, 1953; Übersetzung: Ernst Sander.
Gütersloh 1953; Neuausgabe: Ffm 1981. Berlin, DDR 1984; Taschenbuchausgabe:
Ffm 1982), Roman. London 1950; New York 1950; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1973.
1951
This Was the Old Chief's Country (dt: Der Zauber ist
nicht verkäuflich. Fünf Erzählungen aus Afrika;
Übersetzung: Lore Krüger. Berlin, DDR 1956. Auswahl: Übersetzung:
Lore Krüger, Marta Hackel, Elisabeth Schnack. Zürich 1976.
Taschenbuchausgabe: Zürich 1981), Erzählungen. London 1951.
New York 1952.
1952
Martha
Quest[2](dt:
Martha Quest, 1. Bd. des Zyklus Kinder der Gewalt; Übersetzung:
Karin Kersten, Iris Wagner. Stuttgart 1981, Taschenbuchausgabe: München
1985.), Roman, 1. Bd. des Roman-Zyklus' Children of Violence.
London 1952; New York 1964; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1969.
Doris Lessing besucht die Sowjetunion.
1953
Five. Short Novels (Auswahl: Hunger. Erzählung;
Übersetzung: Lore Krüger. Zürich 1976; Nachdruck
unter dem Titel Hunger nach dem großen Leben. Zürich
2002), London 1953; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1969.
1954
A Proper Marriage (dt: Eine richtige Ehe; Übersetzung:
Karin
Kersten,
2. Bd. des Zyklus Kinder der Gewalt), Roman, 2. Bd. des Roman-Zyklus'
Children of Violence. London 1954; New York 1964; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1969.
Doris Lessing wird mit dem Somerset Maugham Award of the Society
of Authors für Five ausgezeichnet.
1956
Retreat to Innocence (Rückzug in die Unschuld). London
1956.
Nach dem Ungarnaufstand und den Enthüllungen auf dem XX. Parteitag
der KPdSU und der beginnenenden Entstalinisierung entfernt sich Doris
Lessing
von der Kommunistischen Bewegung.
1957
The Habit of Loving (Gewohnheit der Liebe). London 1957; New
York 1957; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1973.
Going Home (dt: Heimkehr). London 1957; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1958. - Bericht über Reaktionen in Rhodesien anlässlich
eines Besuchs.
1958
A Ripple from the Storm (dt: Sturmzeichen, 3. Bd. des
Zyklus Kinder der Gewalt), Roman, 3. Bd. des Roman-Zyklus'
Children of Violence. London 1958; New York 1966; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1969.
1959
Each His Own Wilderness (dt: Wie ein Taubenschlag oder Jedem
seine eigene Wildnis) Drama, in: New English Dramatists. Three
Plays, Elliot Mrtin Browne (Hg.) Harmondsworth 1959.
Fourteen Poems (Vierzehn Gedichte). Nortwood 1959
1960
In Pursuit of the English (dt: Auf der Suche. Eine
Dokumentation; Übersetzung: Manfred Ohl u. Hans Sartorius.
Stuttgart 1986), autobiogr. Bericht (über ihre erste Zeit in
England). London 1960; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1980.
1962
The Golden Notebook[3]
(dt: Das Goldene Notizbuch; Übersetzung: Iris Wagner.
Ffm 1978; Taschenbuchausgabe: Ffm 1982), Roman. London 1962; New York
1962. Neuausgabe mit Vorwort der Autorin[4]:
London 1972; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1973.
Play with a Tiger. A Play in Three Act. (dt: Spiel mit
einem Tiger. Theaterstück in drei Akten; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Stuttgart 1985), Drama. London 1962;
Taschenbuchausgabe: London 1972.
Im
Alter von 15 Jahren wird die spätere Schriftstellerin Jenny Diski,
nachdem sie gerade von der Schule geflogen ist, von Doris Lessing
quasi adoptiert, d.h. sie wird in Lessings Haus aufgenommen.[5]
1963
A Man and Two Woman. Stories (dt: Zwischen Männern;
Übersetzung: Adelheid Dormagen. 1986), Erzählungen. London
1963; New York 1963; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1968.
1964
African Stories (Afrikanische Geschichten), Erzählungen.
London 1964. New York 1965.
Winter in July (dt: Winter im Juli; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Stuttgart 1984. und eine Auswahl daraus
in der Übersetzung von Adelheid Dormagen, Lore Krüger, Raner
Rönsch. Berlin DDR 1985.), Erzählungen. London 1964. Taschenbuchausgabe:
London 1966.
1965
Landlocked (dt: Landumschlossen; Übersetzung: Karin
Kersten u. Iris Wagner, 4. Bd. des Zyklus Kinder der Gewalt),
Roman, 4. Bd. des Roman-Zyklus' Children of Violence. London
1965; New Yoirk 1966; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1969.
1966
The Black Madonna (dt: Die schwarze Madonna; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Stuttgart 1984. Auswahl aus This
Was the Old Chief's Country u. The Habit of Loving), Auswahl
aus African Stories, St. Albans 1966.
1967
Particularly Cats (dt: Doris Lessings Katzenbuch; Übersetzung:
Ursula von Wiese. Stutgart 1981). London 1967; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1979.
1968
Nine African Stories (Neun afrikanische Geschichten), Auswahl
aus African Stories. London 1968.
1969
The Four-Gated City (dt: Die viertorige Stadt, 5. Bd.
des Zyklus Kinder der Gewalt), Roman, 5. Bd. des Roman-Zyklus'
Children of Violence. London 1969; New York 1969; Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1972.
1971
Briefing for a Descent into Hell (dt: Anweisung für einen
Abstieg zur Hölle; Übersetzung: Iris Wagner. Ffm 1981;
Taschenbuchausgabe: Ffm 1984), Roman. London 1971. New York 1971.
Taschenbuchausgabe: St. Albans 1973. - Ein Literaturprofessor wird
in den Straßen von London gefunden. Offenbar erleidet er einen
psychischen Zusammenbruch und verliert dabei sein Gedächtnis,
das er auch in der Klinik, in die er gebracht wird, nicht wieder erlangt.
Sein Unbewusstes aber treibt in einem archaischen Strom zu den Urgründen
des menschlichen Seins.
Nominierung (Endauswahl) von Briefing for a Descent into Hell
für den Man Booker Prize.
1972
The Story of a Non-Marrying Man & Other Stories (dt: Der
Mann, der auf und davon ging, Auswahl aus Five Short Novels;
Übersetzung: Adelheid Dormagen. Stuttgart 1979 ),
Erzählungen. London 1972; New York 1972 (Unter dem Titel: The
Temptation of Jack Orkney and Other Stories); Taschenbuchausgabe:
Harmondsworth 1975.
1973
The Summer Before the Dark (dt: Der Sommer vor der Dunkelheit;
Übersetzung: Jürgen Abel. Reinbek 1975; Taschenbuchausgabe:
Reinbek 1978.), Roman. London 1973. New York 1973. Taschenbuchausgabe:
Harmondsworth 1975.
Collected African Stories (Gesammelte afrikanische Geschichten);
Bd 1: This was the Old Chief's Country (Das Land des alten
Häuptlings), Bd 2: The Sun Between Their Feet (Die Sonne
zwischen den Füßen). London 1973. Tashcenbuchausgabe: St.
Albans 1979.
1974
The Memoirs of a Survivor[6]
(dt: Memoiren einer Überlebenden; Übersetzung: Rudolf
Hermstein. Ffm 1979. Ffm 1987; Taschenbuchausgabe: Ffm 1981), Roman.
London 1974; Taschenbuchausgabe: London 1976. - Doris Lessing spannt
die Memoiren einer Überlebenden in einen futuristisch-phantastischen
Rahmen. Die Protagonistin, eine Frau unbestimmten Alters, erinnert
sich der Zeit des Umbruchs, des Zerfalls der Ordnung ihrer Umgebung.
Eines Tages wird ihr ein Mädchen zugeführt, um das sie sich
zu kümmern hat. Eine Verpflichtung, die sie akzeptiert, ohne
zu wissen, woher diese rührt. Eine wirkliche Nähe zu der
Heranwachsenden entsteht nicht, wohl stellt diese aber eine Art Medium
für die Ich-Erzählerin dar, eine Verbindung zur Außenwelt,
zu der sie selbst im Verlaufe der Handlung eine immer mehr beobachtende
Haltung einnimmt. Das Mädchen verliebt sich in Gerald, den Führer
einer der marodierenden Banden in der Stadt und entgleitet immer mehr
der direkten Obhut der Protagonistin. Gleichzeitig gewinnt diese Zugang
zu einem metaphysischen Raum, in welchem sie die Entwicklung ihres
Zöglings verfolgen kann.
A Small Personal Voice. Doris Lessing. Essays, Reviews, Interviews
(dt: Mit leiser persönlicher Stimme. Essays, 1982), Hg.
von Paul Schlueter. New York 1974.
1977
Doris
Lessing wird mit dem frz. Prix Medicis Ètranger für
Das goldene Notizbuch ausgezeichnet.
1978
Collected Stories (Gesammelte Erzählungen) Bd. 1 To
Room Nineteen (Zu Raum Neunzehn); Bd. 2 The Temptation of Jack
Orkney (Die Versuchung des Jack Orkney). London 1978. Taschenbuchausgabe:
St. Albans 1979.
1979
Shikasta, I. Teil d. Romanzyklus: Canopus in Argos: Archives
(dt: Shikasta, Canopus im Argos; Übersetzung: Manfred
Ohl u. Hans Sartorius. Ffm 1983).
London 1979. New York 1979. Taschenbuchausgabe: St. Albans 1981.
Am 22. Oktober wird Doris Lessing 60 Jahre alt.
1980
The Marriages between Zones Three, Four and Five, II. Teil d.
Romanzyklus: Canopus in Argos: Archives, (dt: Die Ehen zwischen
den Zonen Drei, Vier und Fünf, Canopus im Argos; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Ffm 1984).
London 1980; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1982.
1981
The Sirian Experiments, III. Teil d. Romanzyklus: Canopus in Argos:
Archives, (dt: Die sirianischen Versuche, Canopus im Argos;
Übersetzung: Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Ffm 1985,
Taschenbuchausgabe: Ffm 1987). London 1981; Taschenbuchausgabe: St.
Albans 1982.
Nominierung (Endauswahl) von The Sirian Experiments für
den Man Booker Prize.
Doris Lessing wird mit dem Österreichischen Staatspreis für
Europäische Literatur ausgezeichnet.
1982
The Making of the Representative for Planet 8, IV. Teil d. Romanzyklus:
Canopus in Argos: Archives, (dt: Die Entstehung des Repräsentanten
von Planet 8, Canopus im Argos; Übersetzung: Manfred Ohl
u. Hans Sartorius. Ffm 1985; Taschenbuchausgabe: Ffm 1987). London
1982; Taschenbuchausgabe: London 1983.
Ausgezeichnet mit dem deutschen Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung
F. V. S., der der Pflege des europäischen Kulturerbes im englischsprachigen
Raum Europas gewidmet ist.
1983
Documents Relating to the Sentimental Agents in the Volyan Empire,
V. Teil d. Romanzyklus: Canopus in Argos: Archives, (dt: Die sentimentalen
Agenten im Reich Volyen, Canopus im Argos; Übersetzung: Manfred
Ohl u. Hans Sartorius. Ffm 1985; Taschenbuchausgabe: Ffm 1987).
London 1983; Taschenbuchausgabe: St. Albans 1985.
The Diary of a Good Neighbour (dt: Das Tagebuch der Jane Somers).
Roman unter dem Pseudonym Jane Somers[7].
London 1983.
1984
If the Old Could ... (dt: Die Liebesgeschichte der Jane Somers;
Übersetzung: Barbara Schönberg. Stuttgart 1985.) Roman unter
dem Pseudonym Jane Somers[5]. London
1984.
The Diaries of Jane Somers: 1: The Diary of a Good Neighbour
u. 2. If the Old Could ... . London 1984 Taschenbuchausgabe:
Harmondsworth 1985.
1985
The Good Terrorist (dt: Die Terroristin; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. Ffm 1986; Taschenbuchausgabe: Ffm 1989),
Roman. London 1985; Taschenbuchausgabe: London 1986
Impertinent Daughters (dt: Das Leben meiner Mutter; Übersetzung:
Adelheid Dormagen. Berlin 1987. Neuauflagen: Berlin 1994. München
1998. Berlin 2003. Berlin 2004. Berlin 2015 [Mit Bildern aus Afrika]),
in: Granta, Cambridge 1985.
Wie ich endlich mein Herz verlor. Erzählungen. Auswahl aus:
Die schwarze Madonna u. Die Frau auf dem Dach; Übersetzung:
Manfred Ohl u. Hans Sartorius. München 1985.
Doris Lessings Roman The Good Terrorist wird für den Man
Booker Prize nominiert (Endauswahl).
1986
Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis des britischen Buchhandelskonzerns
W.H. Smith für The Good Terrorist.
Im Herbst reist Doris Lessing nach Pakistan, wo sie Kontakt mit afghanischen
Flüchlingen und Widerstandskämpfern aufnimmt.
Der Ameisenhügel, aus: Der Zauber ist nicht verkäuflich;
Übersetzung: Lore Krüger. München 1986.
1987
Prisons We Choose to Live Inside (dt: Gefängnisse, in
denen wir leben wollen). London 1987.
The Wind Blows Away Our Words and Other Documents Relating to the
Afghan Resistance (dt: Der Wind verweht unsere Worte. Bericht
aus Afghanistan; Übersetzung: Elke Hosfeld. 2002 ). London
1987.
|
DAS
FÜNFTE KIND
bei amazon |
1988
The Fifth Child (dt: Das fünfte Kind; Übersetzung:
Eva Schönfeld), Roman. London 1988.- Ein subtiler Horrorroman,
der die Gutsituiertheit britischer Familien auf's Korn nimmt. In eine
solche wird Das fünfte Kind geboren und droht das erwartete
Glück zu zerstören. Aggressivität und Bösartigkeit
scheinen ihm angeboren zu sein.
1989
The Doris Lessing Reader (dt: Das Doris Lessing Buch, Hamburg
1989; Taschenbuchausgabe: Ffm 1991), Auswahl aus dem Gesamtwerk. New
York 1989.
Doris Lessing wird mit dem italienischen Premio Grinzane Cavour,
Internationale Sektion: "Ein Leben für die Literatur"[8]
ausgezeichnet.
1992
African Laughter: Four Visits to Zimbabwe. Dokumentation nach
vier Besuchen in Simbabwe.
London 1992.
London Observed: Stories and Sketches. London 1992.
1994
Under My Skin. (dt: Unter der Haut; Übersetzung: Karen
Nölle-Fischer. Hamburg 1995; Taschenbuchausgabe: 1996), Autobiographie
1919-1949. London 1994.
1995
Spies I Have Known and Other Stories. London 1995.
Ausgezeichnet mit dem James Tait Black Memorial Prize für
Under my skin.
Doris Lessing besucht Südafrika,
was ihr erst seit dem Ende der Apartheid möglich ist, da sie
als Kritikerin unerwünscht war. Neben dem Besuch von Tochter
und Enkelkindern befindet sie sich auf Promotiontour für ihre
Autobiographie Under My Skin.
Ausgezeichnet mit dem Los Angeles Times Book Prize für
Under my skin.
Norwegen ehrt Doris Lessing als Woman of the Year.
1996
Love, Again (dt: Und wieder die Liebe; Übersetzung:
Irene Rumler. Hamburg 1996). London 1996.
1997
Walking in the Shade: Volume II of My Autobiography 1949-1962.
(dt: Schritte im Schatten; Übersetzung: Christel Wiemken.
Hamburg 1997). London 1997.
1999
Mara and Dann: An Adventure (dt: Mara und Dann; Übersetzung:
Barbara Christ. Hamburg 2001). London 1999. - In einen futuristischen
Rahmen gespannt wird die Geschichte des kindlichen Geschwisterpaars
Mara und Dann erzählt, das seine Welt, den ausgetrockneten südlichen
Kontinent Ifrik verlässt, um im Kälte starrenden Norden
eine bessere Heimat zu finden.
Ausgezeichnet mit dem katalonischen Premio Internacional.
Am 22. Oktober wird Doris Lessing 80 Jahre alt.[9]
2000
Ben, in the World (dt: Ben in der Welt; Übersetzung:
Lutz Kliche. Hamburg 2000), Roman. (Fortsetzung und Ende von The
Fifth Child) London 2000.-
Doris Lessing wird als Mitglied des brit. Ordens Companions
of Honour aufgenommen.
2001
The Sweetest Dream (dt: Ein süßer Traum; Übersetzung:
Barbara Christ. Hamburg 2003), Roman. London 2001.
Ausgezeichnet mit dem David Cohen British Literature Prize.
Doris Lessing wird mit dem spanischen Prinz-von-Asturien-Preis
in der Sparte Literatur geehrt.
2003
The Grandmothers. Four Short Novels. (dt: Ein Kind der
Liebe. Drei Erzählungen. [10];
Übersetzung: Barbara Christ. Hamburg 2004.) London 2003.
2004
Time Bites: Selected Essays. London 2004.
2005
The Story of General Dann and Mara's Daughter, Griot and the Snow
Dog (dt: Die Geschichte von General Dann und Maras Tochter,
von Griot und dem Schneehund; Übersetzung: Barbara Christ.
Hamburg 2006), Roman. London 2005. - Die futuristische Geschichte
des Geschwisterpaars Mara und Dann des gleichnamigen Romans wird hier
fortgeführt. Die Beiden sind inzwischen erwachsen geworden. In
einer von einer ökologischen Katastrophe bedrohten Welt versucht
der berühmte General Dann das kulturelle Wissen seiner Vorfahren
zu retten.
Nominierung (Shortlist) für den Man Booker International Prize.
2006
Im
September ist Doris Lessing Gast des 6. Internationalen Literaturfestivals
in Berlin.
2007
The Cleft (dt: Die Kluft; Übersetzung: Barbara Christ.
Hamburg 2007). London 2007. - Ein römischer Senator und Gelehrter
in der Zeit von Nero ist im Besitz eines Manuskripts, das er den Alten
Zeiten zuordnet. Seine Übertragung des Inhalts, mit einigen autobiografischen
Details versehen, erzählt die gleichnishafte Geschichte des Volkes
der 'Spalten'.
Die Spalten, Hybriden zwischen Frauen und Walrossen, leben in einem
geordneten Miteinander, dass durch die überraschende Geburt eines
- wie sich später herausstellt - männlichen Wesens gestört wird. Der
Unmut der Gebärenden erfährt eine neue Qualität als mehr und mehr
männliche Babies geboren werden. Die Spalten erahnen, dass Veränderungen
herannahen, ein erster Schimmer von Intelligenz taucht auf. Sie suchen
nach Möglichkeiten, die männlichen Babies loszuwerden, doch mehr und
mehr von ihnen werden geboren. Schließlich werden die männlichen Babies
von großen Adlern in das Tal jenseits des Berges getragen. Dort werden
sie dank der anhaltenden Geduld eines einzelnen Weibchens aufgezogen.
Eines Tages gerät eine der Spalten in dieses Tal und macht die Erfahrung
von Sexualität. Obschon bis dato nichts darauf hindeutete, dass die
Spalten einen über das instinktiv-Notwendige hinausgehenden Gemeinschaftssinn
kennen, geschweige denn Liebe, verlassen die jungen Spalten ihre älteren
Artgenossinnen, um im Tal mit den Männlichen zusammenzuleben. Nach
und nach bilden sich geschlechtsspezifische Strukturen heraus. Dies
führt unter anderem dazu, dass die Männlichen die geschlossene
Welt verlassen und zu einer Bedrohung für die benachbarte Welt werden.
Nominierung (Shortlist) für den Man Booker International Prize.
Am 11. Oktober gibt das Nobelpreiskomitee die diesjährige Wahl
bekannt:
Doris Lessing, "der Epikerin
weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer
Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen"
habe.
Wegen altersbedingter Krankheit kann Doris Lessing im Dezember nicht
nach Stockholm reisen, um den Nobelpreis persönlich in Empfang
zu nehmen; der Preis wird ihr in London übergeben.
Den Nobelpreis nicht gewinnen. Nobelpreisvorlesung.
2008
Ende
Januar nimmt Doris Lessing mit ca. 6-wöchiger Verspätung
den Nobelpreis entgegen. Bei einer Zeremonie in der Londoner Galerie
Wallace Collection wird ihr der Preis vom schwedischen Botschafter
Staffan Carlsson übergeben. Aus gesundheitlichen Gründen
konnte sie nicht an den Stockholmer Feierlichkeiten im Dezember teilnehmen.
Alfred & Emily
(dt: Alfred und Emily; Übersetzung: Barbara Christ. Hamburg
2008). London 2008. - Halb fiktive, halb faktische Biografie der Autorin
über ihre Eltern, deren Leben vom Krieg und von der Auswanderung
nach Rhodesien bestimmt war. Gleich zweimal erzählt die Autorin
die Familiengeschichte. In der ersten werden die Eltern in einer alternatiav
gestalteten Welt ohne ersten Weltkrieg mit anderen Partnern glücklich.
Als zweite folgt die wahre, weniger glückliche Geschichte der
Eltern.[11]
Nominierung (Shortlist) als Reader's Digest Author of the Year
für The Cleft.
On Not Winning the
Nobel Prize (dt: Den Nobelpreis nicht gewinnen; Übersetzung:
Barbara Christ[12].). Illustration:
Abigail Rorer. Oxfordshire, UK 2008.
2009
Am 22. Oktober wird Doris Lessing 90 Jahre alt.
2013
Am Morgen des 17. November, einem Sonntag, stirbt Doris Lessing in
ihrer Londoner Wohnung. |