Der
Nobelpreis für Literatur 2003 geht an den südafrikanischen
Romancier → John
M. Coetzee. Dies meldet die südafrikan. Sunday
Times (Online) aus Stockholm.
Die
Zeitung zitiert die Jury, die Coetzee als jemanden bezeichnet,
"der in zahlreichen Variationen die überraschenden Verstrickungen
des Außenseiters portraitiert". Coetzee wird die Preissumme
von 8 931 000 Rand (10 Mio. Kronen [ca. 1,1
Mio. Euro]) mit nach Hause nehmen, sagte die Jury weiter.
Seine
Romane, die Disgrace [dt: Schande], Waiting
for the Barbarians [dt:
→
Warten
auf die Barbaren] und In the Heart of the Country
[dt: Im Herzen des Landes] einschließen, so laut
Sunday Times die Stockholmer Jury, sind durch handwerklich
gute Komposition, einfallssreichen Dialog und analytische
Brillanz charakterisiert.
Aber
sie nennt Coetzee auch "schonungslos in seiner Kritik des
unmenschlichen Rationalismus und der schönfärberischen
Moral der westlichen Zivilisation".
Während
Coetzee die Unterscheidung von gut und schlecht kristallklar
vornimmt, kennzeichnet er sie gleichzeitig als sinnlos: 'In
der Suche nach Schwäche und Niederlage macht Coetzee
den göttlichen Funken im Menschen aus'.
Cotzees
letztes, in diesem Jahr erschienene Werk, so die Sunday
Times, ist Elizabeth Costello: Eight Lessons, eine
Mixtur von Essay und Prosa.
→ John
Maxwell Coetzee wurde 1940 in Cape Town geboren. Er ist
deutscher und englischer Abstammung.
Im
Jahre 2002 ging er nach Australien, wo er an der University
of Adelaide lehrt.
Die
Sunday Times abschließend: Coetzee "wird den
Nobelpreis am 10 Dezember, dem Todestag des Gründers
der Nobelstiftung im Jahre 1896, von Schwedens König
Carl XVI Gustaf in einer formellen Zeremonie in Stockholm
empfangen".
(SundayTimes
SA, ÜEK:
J.K.)
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