DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 4. September 2004

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Tansania ·  


"Giraffenhirne als vorgebliches HIV/AIDS-Heilmittel verkauft",

heißt es in einem Artikel der tansanischen Wochenzeitung Arusha Times.

Das Überleben der Giraffe als Wildtierart sei in großer Gefahr, heißt es weiter, folgt man dem Glauben, dass die Hirn- und Knochenmarkzellen des Tieres in der Lage seien, das Leben von HIV/AIDS-Opfern zu verlängern.

Dies wurde kürzlich in Monduli aufgedeckt, wohin sich ein Team lokaler Journalisten aufmachte, um in den letzten beiden Monaten das Abschlachten von 12 Giraffen im Dorf Naiti zu untersuchen, schreibt die Zeitung.

Des weiteren wird von einem Dorfbewohner berichtet, der angibt, es herrsche seit langem ein Glaube, dass das Einnehmen einer Mixtur von traditionellen Heilkräutern und dem Knochenmark von Giraffen in der Lage sei, bettlägerige HIV/AIDS-Opfer wieder zu beleben.

Frische Knochen und abgetrennte Köpfe der Giraffen würden hoch gehandelt. Ein Markt dafür befinde sich in der Bergwerksgegend von Mererani im Bezirk Simanjiro sowie in einigen Teilen der Gemeinde Arusha.

Es wird gesagt, Heilpraktiker stünden als treibende Kraft hinter dem aus Giraffenknochenmark gewonnenen Mittel; jedoch sei das Ganze kürzlich als Scherz eines lokalen Physikers im Mount Meru Hospital aufgedeckt worden.

Ein Arzt, der im Bericht der Arusha Times nicht namentlich genannt werden will, schloss daraus, die Benutzung von Gehirnen oder Knochenmark von Wildtieren als Heilmittel gegen AIDS, sei ein Beweis dafür, dass die Leute, was die Krankheit angeht, alle Hoffnung aufgegeben hätten, da sie bereit seien, alles auszuprobieren. · (Arusha Times, Tansania, ÜEK: J.K.).

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Quelle:
The Arusha Times (tansanische Wochenzeitung, Arusha Times)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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