"Frau heiratet
zwei Männer",
betitelt Mayibongwe Kunene seinen Bericht für die Times
of Swaziland, in dem er die Notwendigkeit herausstreicht,
die Menschen darin zu unterrichten, was eine legale traditionelle
Heirat ausmache. Sonst könne sich eine junge Frau plötzlich
dem Bigamievorwurf ausgesetzt sehen, weil sie zwei Männer
geheiratet habe, einen nach traditionellem Recht, den anderen
nach zivilrechtlichem.
Die
Rede ist von zwei Heiraten, die innerhalb von zwei Monaten
stattfanden.
Die
26-jährige Zodwa Dlamini habe das Herz des 28-jährigen
Thabo Zwane aus dem Madonsa Township gewonnen, berichtet der
Autor Kunene. Sie wurde nach Swasi-Tradition mit ihm verbunden
"und sie waren glücklich … für eine Weile wenigstens".
Angeblich
verliebte sich die Frau zwei Monate später in einen andern
Mann, den sie im Gemeindebüro von Mbabane zivilrechtlich
heiratete.
Auch
nach wiederholten Anstrengungen, heißt es, sei es der
Zeitung nicht gelungen, den Namen des zweiten Ehemannes herauszufinden.
Lt.
Zwane, dem enttäuschten "ersten Ehemann", nahm er die
Frau in seine Heimat nach Bhekinkhosi mit, um sie am 16. November
vergangenen Jahres zu heiraten, nachdem sie einige Zeit in
einer gemieteten Ein-Zimmer-Wohnung in Madonsa verbracht hatten.
Nach
der Heirat sei die "Lady", die gelegentlich als Straßenhändlerin
in Johannesburg arbeite, dorthin aufgebrochen, habe sich aber
nicht, wie verabredet, bei ihm zurückgemeldet, sondern
sei am 11. Dezember zu ihrer Mutter zurückgekehrt.
"Damals
ist das traditionelle Armband durch ihre Mutter zerschnitten
und weggeworfen wurden. Um das zu veranschaulichen, die ausgesuchte
Fleischportion ("umsasane"[1]),
die ihrem Heim gebracht worden war, bevor sie es verließ,
wurde den Hunden zum Fraß vorgeworfen", sagte der "erste
Ehemann".
"Nach
einem Monat tauchte die 'Lady' in Begleitung von Polizisten
und ihrer Schwestern auf, um ihre Sachen in der Wohnung einzufordern.
Zwane verweigerte dies vehement, weil sie sei ja seine Frau
sei. Er beschloss, Hilfe bei der Polizei zu suchen, die ihm
Recht gab, mit dem Ergebnis, dass seine 'Frau' mit leeren
Händen gehen musste."
Gefragt,
ob seine 'Frau' gesagt habe, sie sei nicht länger an
ihm interessiert, sagte er, sie habe gesagt, sie liebe ihn
noch.
Außerdem
sei in seiner Abwesenheit im Dezember in die gemeinsame Wohnung
eingebrochen worden und Sachen wie TV- und Hi-Fi-Anlage sowie
CD's seien gestohlen worden. Erst am 25. Dezember habe er
dies bemerkt.
Seit
dieser Zeit war sie nicht wieder aufgetaucht, erst letzte
habe Woche er herausgefunden, dass sie mit einem Bergmann
verheiratet sei.
Nach
einigen Anstrengungen sei es der Zeitung gelungen, einen Kommentar
der Mutter der Frau zu erhalten.
Aus
Angst vor Attacken seitens Thabo Zwane sei zunächst ein
Onkel gebeten worden zu kommen, da sich kein Mann im Heim
der Mutter befand.
"Nomsa
Bhembe, die Mutter der Frau, die ihm 'Liebesdreieck gefangen'
war, widerlegte sichtlich verärgert die Anschuldigung,
ihr Kind sei durch 'kuteka' Thabo angetraut worden." Sie argumentierte,
das, was er getan habe, entspräche der Swasi-Tradition
nicht. Er sei drei Jahre mit ihrem Kind zusammen gewesen,
ohne zu arbeiten, nur um dann zu sagen, sie sei mit ihm verheiratet.
"Er
ist verrückt! Mein Kind hat die Miete bezahlt und fütterte
diesen Mann drei Jahre lang durch ohne ihm traditionell angetraut
gewesen zu sein, und nun behauptet er, sie sei seine Frau."
Der
Bericht schließt mit weiteren Stellungnahmen der Mutter,
ohne eigenen Kommentar:
(...)
"Bhembe,
die Mutter, sagt, sie sei diejenige gewesen, die angeordnet
habe, das Fleisch (umsasane), den Hunden vorzuwerfen, weil
sie ein Kalb erwartet habe."
"Sie
fügt hinzu, soweit es Swasi-Gesetz und -Brauch angeht,
sollte es bei einer 'kuteka'-Heirat eine Kuh ('insulanyembeti')
geben, die von ihrem "Schwiegersohn" nicht gebracht worden
war. ·
(Times Swaziland, ÜEK:
J.K.)
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