"Menschenrechtsgruppe
beobachtet verbesserte Gefängnisdingungen",
meldet die offizielle Nachrichtenagentur → Mosambiks
(Agencia Informação Moçambique, → AIM)
Die Mosambikanische Liga für Menschenrechte (Liga Mocambicana
dos Direitos Humanos, LDH) glaubt, dass die Lebensbedingungen
für Insassen der mosambikanischen Gefängnisse sich
in diesem Jahr trotz kontinuierlicher Überfüllung
und der mangelhaften Ernährung verbessert haben. Gemäß
Arao Zita, einem LDH-Mitarbeiter im Bereich Gefängnisse,
sei die LDH während ihrer Gefängnisbesuche von Januar
bis April nicht auf einen einzigen Fall von Gefangenenfolter
gestoßen, wohingegen im Jahre 2007 161 Fälle registriert
worden seien. Die Nachrichtenagentur AIM zitiert Zita wörtlich:
"Wir haben keine Fälle von Folter durch Gefängniswärter
gefunden. Ein Resultat der in den Gefängnissen gehaltenen
Vorträge zu diesem Thema und der diesbezüglichen
Ausbildung der Wärter."
Die
Zahl der illegal Inhaftierten scheint zu fallen, heißt es
in dem Bericht der Nachrichtenagentur weiter. Für die
meisten Verbrechen können die Verdächtigen nur bis
zu 48 Stunden festgehalten werden, bevor sie einem Richter
vorgeführt würden und dieser entweder die Verhaftung
bestätige oder die Freilassung anordne. In der Vergangenheit
seien die Fristen der Sicherungsverwahrung routinemäßig
ignoriert worden. Dieses Jahr jedoch verzeichne die LDH eine
Verbesserung dieser Praxis. 2007 waren bei 219 Inhaftierten
im Süden die entsprechenden Vorschriften überschritten
worden. Dieses Jahr sei die Zahl auf vier abgesunken. Diese
Verbesserung gelte nicht in diesem Ausmaß für den Rest
des Landes. Nichtsdestotrotz sei die Zahl in den nördlichen
Gefängnissen von 119 auf 40 gefallen, während der
Rückgang in den Zentralprovinzen von 61 auf 15 Fälle
betrug.
Die Überfüllung bleibe eine ernsthafte Bedrohung
für die Gesundheit der Gefängnisinsassen, heißt
es weiter. Im Zentralgefängnis von Maputo, dem größten
Gefängnis des Landes, das für 800 Insassen vorgesehen
ist, lebten 2.538 Menschen. Das viel kleinere Provinzgefängnis
Inhambane sei für 75 Menschen geplant worden, gegenwärtig
seien 339 Gefangene darin inhaftiert. Die Überfüllung
bedeute, dass sich ansteckende Krankheiten sehr schnell verbreiteten.
Laut LDH seien die Gefangenen insbesondere durch Malaria,
Tuberkulose und HIV/AIDS gefährdet. Laut Zita werde die
Situation durch den Mangel an Gesundheitsstellen in den Gefängnissen
verschlimmert, was die Gefängnisleitung dazu zwinge,
kranke Insassen zu weit entfernten Gesundheitsdiensten zu
schicken.
Die
LDH kritisiert außerdem die mangelhafte und einseitige Ernährung
in den meisten Gefängnissen. In einigen Gefängnissen
sei man dem Problem beigekommen, indem man den Insassen auf
gefängniseigenen Farmen ihr eigene Nahrung anbauen ließe.
Allerdings geschehe dies nur in den wenigsten Gefängnissen.
Abschließend wird Arao Zita, das Mitglied der Menschenrechtsgruppe
LDH, erneut wörtlich zitiert: "Es gibt Gefängnisse,
in denen die tägliche Nahrung bloß aus Maismehl und Bohnen
besteht. Und die Bohnen sind nur mit Wasser und Salz gekocht.
Es gibt auch Gefängnisse, in denen es anstelle der drei
Mahlzeiten pro Tag nur eine einzige Mittagsmahlzeit gibt."
·
(AIM,
Mosambik,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Agência
de Informação de Moçambique,
portugisisch u. englischspr. offizielle Nachrichtenagentur
(AIM, Mosambik)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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