DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 22. April 2010

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Madagaskar ·  


"Michèle Rakotoson veröffentlicht den Roman Tovonay, l'enfant du Sud (Tovonay, Kind des Südens)",

heißt es in der französischsprachigen madagassischen Tageszeitung L'Express de Madagascar.

Und der Untertitel spricht vom siebten Roman der Schriftstellerin der bei Sépia erschienen sei. Dieses Mal vernachlässige die Autorin ihren Helden, um sich auf die Tatsachen zu konzentrieren.

Michèle Rakotoson habe einen weiteren Mosaikstein zur französischsprachigen madagassischen Literatur beigetragen, schreibt Hernan Rivelo, der Verfasser des vorliegenden Artikels. Mit „Towonay“ vernachlässige die Autorin ihre Analysen eines reinen Helden, um sich in die Rolle einer einfachen Tatsachenbeobachterin zu versetzen.

Ein Jugendroman wolle Tovonay, l'enfant du Sud (Tovonay, Kind des Südens) sein, eine einfache und leichte Erzählung über einen Fall von Abwanderung einer Landbevölkerung, die zutiefst durch das Elend betroffen sei, ohne einen Hoffnungsschimmer auf eine bessere Zukunft. Eine Schicht, die mehr als 85 % der Madagassen repräsentiere, die das Land zu einem der ärmsten des Planeten mache.Tovonay stamme aus einer sehr benachteiligten Familie des Südens, skizziert Rivelo, der durch permanente Trockenheit bekannt sei. Dort, wo die Unsicherheit der Lebensbedingungen durch erschwerten Zugang zu Erziehung und anderen Entwicklungsfaktoren verschlimmert werde.

„Die Mängel der unerbittlichen Umwelt haben den Vater dazu veranlaßt, seine eigene Familie, Tovonay und seine schwangere Mutter Ravo zu verlassen, ohne sie aufzugeben, um anscheinend Vermögen in den magischen Vorkommen von Ilakaka, dem Saphir-Paradies, zu suchen“, beschreibt Rivelo den Romaninhalt und fährt fort:„Aber die ergriffene Maßnahme ist nicht notgedrungen das beste Mittel, um dem Abgrund zu entfliehen. Im Gegenteil kann es noch stärkeres Unheil verursachen; kann die weibliche Zerbrechlichkeit und die kindliche Machtlosigkeit einem noch unsichererem Schicksal aussetzen.

“Von der Großmutter Endre im Stich gelassen, müssen Tovonay, seine Mutter und das Neugeborene selbst abwandern und ein wahres Abenteuer bestehen, um ihr Überleben zu gewährleisten.„Die Geschichte führe sie durch die illusionäre Hölle von Ilakaka bis zu dem höllischen Geschrei in den Straßen von Antananrivo.

“Kurz gesagt enthülle die Erzählung eine adequate madagassische Gegenwartswirklichkeit. Durch dieses Werk, das gleichwohl eine Botschaft der Hoffnung einlöse, bestätige die Romanautorin, die auch Präsidentin der Assoziation Bokiko ist - eine der seltenen aktiven Strukturen für eine bessere Zukunft des Buchsektors von Madagaskar, ihre Sonderstellung in der Chronik der zeitgenössischen madagassischen Gesellschaft. „Man spricht häufig mit Mitleid über die Straßenkinder und verschweigt dabei den Mut dieser Kleinen, die dem Buch des Lebens ausgeliefert sind, und die nach Vermögen gegen die Gewalten kämpfen, die sich ihnen entgegenstellen“, zitiert Rivelo die Autorin.

Ihr Engagement für die „Gegenwartschronik“ in den Kolumnen des Express de Madagascar erzeugt Vertrauen für ihre Absicht, die Rolle einer Schriftstellerin des Volkes zu übernehmen. · (L'Express de Madagascar, ÜFK: J.K.)

Quelle:
L'Express de Madagascar (Express Madagascar)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen übersetzt und kommentiert v. Janko Kozmus ©


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