DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 1. November 2011

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Malawi ·  


"Aktivisten Ben Chiza Mkandawire und Nyasulu erhalten Todesdrohungen",

titelt die englischsprachige malawische Zeitung Nyasa Times.

Die beiden Pro-Demokratie-Aktivisten Ben Chiza Mkandawire und Brian Nyasulu haben der Lingadzi Polizeistation in Lilongwe Todesdrohungen gemeldet, die sie übers Handy erhalten haben, heißt es in dem Bericht von einem oder mehreren nicht näher benannten Nyasa Reporter(n).

Seit September diesen Jahres hätten drei Journalisten SMS-Todesdrohungen übers Handy erhalten wegen Berichten, in denen hohe Regierungsmitglieder oder Kritik am Staat erwähnt worden seien. Einige Menschenrechtsaktivisten seien ebenfalls mit dem Tode bedroht worden.

Die beiden Aktivisten seien kürzlich erst inhaftiert worden, nachdem sie bei einer Demonstration ein Banner getragen haben, auf dem Präsident Bingu wa Mutharika Diktator genannt wurde.

Mkandawire berichtete der Nyasa Times aus Lilongwe, er habe anonyme Telefonanrufe erhalten, in denen er vor ernsten Folgen gewarnt worden sei, sollte er sich weiter als Pro-Demokratie-Aktivist und Kritiker des Regimes betätigen. Er gab an, der anonyme Anrufer habe damit gedroht, dass er getötet würde.

Laut vorliegendem Bericht sagte auch Nyasulu, er sei wegen seiner Pro-Demokratie-Aktivität mit dem Tode bedroht worden.

Die Polizeibehörden von Lingadzi bestätigten, von den beiden Aktivisten einen Bericht über Todesdrohungen erhalten zu haben; man würde die Angelegenheit untersuchen.

Die Beiden, heißt es in dem Bericht weiter, sähen sich einer Volksverhetzungsanklage wegen Aufwiegelung und dem Abhalten einer Demonstration ohne polizeiliche Erlaubnis gegenüber.

Mkandawire, Student der Politikwissenschaften an der Universität von Huddersfield, sei einer der Koordinatoren des Malawi Diaspora Forums in Großbritannien. Nach Malawi sei er gekommen, um - als Bestandteil des Diaspora Forum Programms Pro-Demokratie-Aktivismus - die politische Situation zu beurteilen.

Mittlerweile habe er Kommilitonen der Universität von Huddersfield und des Diaspora Forums aufgefordert, den Kampf für ihre Freiheit fortzufahren. Einem Bericht des Huddersfield Daily Examiner könne man zudem entnehmen, dass Mkandawire einem Kommilitonen namens Gary Bunton mailte, die Menschen für eine Kampagne zur Herabsetzung von Gebühren zu gewinnen.

Ohne erkennbaren Übergang wird in dem Artikel ein Zitat eingeschoben, in dem es wörtlich heißt: "Er [?, die Redaktion] schrieb: 'Es besteht die Aussicht, dass das Regime verzweifelt versuchen wird, mich gemeinsam mit den anderen Aktivisten zum Schweigen zu bringen, indem sie uns wieder ins Gefängnis werfen.'"

Mitglieder der Amnesty International Gesellschaft der Universität von Huddersfield haben, heißt es in dem Bericht weiter, an die malawische Regierung geschrieben und verlangt, die Vorwürfe gegen Mkandawire und vier andere Aktivisten, die wegen desselben Protests inhaftiert seien, fallen zu lassen.

In einem Brief an den Polizeichef Peter Mukhito schrieben sie: "Das Ausüben friedlichen Protests ist ein fundamentales Menschenrecht. Die inhaftierten Menschen stellen keine Bedrohung der Gesellschaft dar und haben technisch das Gesetz nicht gebrochen."

Abschließend wird die Präsidentin der Amnesty International Gesellschaft der Universität von Huddersfield Gemma Wassall mit folgenden Worten zitiert:
"Wir wollen die malawische Regierung mit Briefen bombardieren, in denen die Freilassung der inhaftierten Aktivisten verlangt wird." ·
(Nyasa Times Online, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Nyasa Times Online, Malawi (Nyasa Times Online)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert v. Janko Kozmus ©


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