"Aktivisten
Ben Chiza Mkandawire und Nyasulu erhalten Todesdrohungen",
titelt
die englischsprachige malawische Zeitung Nyasa Times.
Die beiden Pro-Demokratie-Aktivisten Ben Chiza Mkandawire
und Brian Nyasulu haben der Lingadzi Polizeistation in Lilongwe
Todesdrohungen gemeldet, die sie übers Handy erhalten
haben, heißt es in dem Bericht von einem oder mehreren
nicht näher benannten Nyasa Reporter(n).
Seit September diesen Jahres hätten drei Journalisten
SMS-Todesdrohungen übers Handy erhalten wegen Berichten,
in denen hohe Regierungsmitglieder oder Kritik am Staat erwähnt
worden seien. Einige Menschenrechtsaktivisten seien ebenfalls
mit dem Tode bedroht worden.
Die beiden Aktivisten seien kürzlich erst inhaftiert
worden, nachdem sie bei einer Demonstration ein Banner getragen
haben, auf dem Präsident Bingu wa Mutharika Diktator
genannt wurde.
Mkandawire berichtete der Nyasa Times aus Lilongwe,
er habe anonyme Telefonanrufe erhalten, in denen er vor ernsten
Folgen gewarnt worden sei, sollte er sich weiter als Pro-Demokratie-Aktivist
und Kritiker des Regimes betätigen. Er gab an, der anonyme
Anrufer habe damit gedroht, dass er getötet würde.
Laut vorliegendem Bericht sagte auch Nyasulu, er sei wegen
seiner Pro-Demokratie-Aktivität mit dem Tode bedroht
worden.
Die Polizeibehörden von Lingadzi bestätigten, von
den beiden Aktivisten einen Bericht über Todesdrohungen
erhalten zu haben; man würde die Angelegenheit untersuchen.
Die Beiden, heißt es in dem Bericht weiter, sähen
sich einer Volksverhetzungsanklage wegen Aufwiegelung und
dem Abhalten einer Demonstration ohne polizeiliche Erlaubnis
gegenüber.
Mkandawire, Student der Politikwissenschaften an der Universität
von Huddersfield, sei einer der Koordinatoren des Malawi Diaspora
Forums in Großbritannien. Nach Malawi sei er gekommen,
um - als Bestandteil des Diaspora Forum Programms Pro-Demokratie-Aktivismus
- die politische Situation zu beurteilen.
Mittlerweile habe er Kommilitonen der Universität von
Huddersfield und des Diaspora Forums aufgefordert, den Kampf
für ihre Freiheit fortzufahren. Einem Bericht des Huddersfield
Daily Examiner könne man zudem entnehmen, dass Mkandawire
einem Kommilitonen namens Gary Bunton mailte, die Menschen
für eine Kampagne zur Herabsetzung von Gebühren
zu gewinnen.
Ohne erkennbaren Übergang wird in dem Artikel ein Zitat
eingeschoben, in dem es wörtlich heißt: "Er
[?, die Redaktion] schrieb: 'Es besteht die Aussicht, dass
das Regime verzweifelt versuchen wird, mich gemeinsam mit
den anderen Aktivisten zum Schweigen zu bringen, indem sie
uns wieder ins Gefängnis werfen.'"
Mitglieder der Amnesty International Gesellschaft der Universität
von Huddersfield haben, heißt es in dem Bericht weiter,
an die malawische Regierung geschrieben und verlangt, die
Vorwürfe gegen Mkandawire und vier andere Aktivisten,
die wegen desselben Protests inhaftiert seien, fallen zu lassen.
In einem Brief an den Polizeichef Peter Mukhito schrieben
sie: "Das Ausüben friedlichen Protests ist ein fundamentales
Menschenrecht. Die inhaftierten Menschen stellen keine Bedrohung
der Gesellschaft dar und haben technisch das Gesetz nicht
gebrochen."
Abschließend wird die Präsidentin der Amnesty International
Gesellschaft der Universität von Huddersfield Gemma Wassall
mit folgenden Worten zitiert:
"Wir wollen die malawische Regierung mit Briefen bombardieren,
in denen die Freilassung der inhaftierten Aktivisten verlangt
wird." ·
(Nyasa Times Online, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Nyasa
Times Online, Malawi (Nyasa Times Online)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
übersetzt und kommentiert v. Janko Kozmus ©
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