DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 4. April 2012

 

Watwan - Komoren
· Die MARABOUT-SEITE zitiert von den Komoren ·  


"Cola-Arbeiter im Streik"

Die einheimische Cola-Belegschaft streike seit Montag, dem 2 April, schreibt der mit dem Kürzel „SM“ zeichnende Verfasser dieses Berichts für die französischsprachige komorische Tageszeitung Al-watwan online. Der Streik sei am selben Montag durch einen langen friedlichen Protestmarsch unterstrichen worden. Auf provisorischen Schildern forderten die Streikenden "eine bessere Behandlung".

Die 30 Arbeiter, die durch dir Straßen marschierten, und die Hälfte, die in der Zentrale verblieben sei, seien in der Tat einstimmig für die Beantragung eines "Aufwertung" ihrer Gehälter gewesen, da diese ihnen zu niedrig gewesen seien.

"Täuschen Sie sich nicht! Einige glauben, das hier ist der Jackpot, er ist es nicht. Einundzwanzigtausend Franken ist das Grundgehalt eines Arbeitnehmers hier. Und das seit fünf Monaten! Diese Situation war ursächlich für den ersten Streik Anfang letzten Monats. Der Chef sagte uns, sollte sich bis zum Ende des Monats nichts geändert haben, könnten wir von Neuem streiken. Und das ist, was heute geschieht", wird ein Arbeiter zitiert. Tatsächlich habe am 5. März ein vergleichbare Stimmung der Cola-Mitarbeiter zum Streik geführt. Diesmal habe sich die Unternehmensleitung, von Al-watwan befragt, nicht dazu äußern wollen.

"Wir halten uns hier an die Rangordnung. Normalerweise ist es der Direktor selbst, der zu sprechen hat. Und er ist heute nicht hier. Man erwartet, dass er bald da sein wird", habe sich ein gewisser Roger, stellvertretende Direktor, der Zeitung gegenüber geäußert. Wahrscheinlich würden Straßenarbeiter und komorische Cola-Fahrer mit
27.000 Francs das höchste Arbeitnehmergehalt erhalten.

Hinzu kommen, nach Aussagen eines Fahrers, 900 Francs täglich für Essen und ein "schlecht vereinbartes Bonus-System für Überstunden", dass etwa 625 Francs pro Stunde betrage. Aber unzufriedene Mitarbeiter des multinationalen Cola-Konzerns möchten "genau wissen, wie viel ihr Arbeitstag wert ist", der zwölf Stunden am Tag erreiche.

Ohne nachvollziehbaren Übergang stellt der Berichterstatter abschließend fest, dass die Cola-Firma für die Wiederherstellung von siebzehn Kilometer der Straße nach Ndzuwani verantwortlich zeichne. Die Arbeit habe im Dezember 2011 begonnen und würde vorraussichtlich 18 Monate dauern.
· (Al-watwan, Komoren, ÜFK: J.K.)

Quelle:
Al-watwan, englischspr. komorische Tageszeitung (Watwan)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen übersetzt und kommentiert : Janko Kozmus ©


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