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2007 |
Oktober - Dezember |
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Oktober |
2007 |
Literarische Auszeichnung für Wilfried N'Sondé
In Brüssel wird der im →
Kongo (Brazzaville)
geborene und in Berlin lebende Schriftsteller Wilfried N'Sondé
der mit € 10.000 dotierte Prix des cinq continents de la
Francophonie 2007 für seinen Romanerstling Le Coeur
des enfants léopards (Das Herz der Leopardenjungen) überreicht. |
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13.
Oktober |
2007 |
Der in
Kafanchan,
Nigeria,
geborene Autor Biyi Bandele-Thomas wird 40 Jahre alt.
Das vielseitige Talent veröffentlichte zahlreiche Bücher
- Theaterstücke, Romane sowie Lyrik - . In Deutschland
bekannt geworden ist der Autor mit seinen beiden Romanen Bozo
David Hurensohn und Kerosin Mangos, wovon der letztere
als das reifere Werk gilt. Zuletzt erschien mit The Street,
1999, sein dritter Roman, "ein surrealer und pikaresker
Fischzug durch die sonderbaren und wundervollen Straßen
von Brixton" und im selben Jahr eine Adaption des Romans
Oroonoko v. Aphra Behn (1640-1689), der von einem Sklaven
in Suriname handelt. Im brit. Independent hieß
es dazu: Bandele-Thomas' Oroonoko enthält "politische
Empörung, aber auch einen erfrischenden Mangel an politischer
Korrektheit." |
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2007 |
In Berlin stirbt der Dichter, Erzähler und Übersetzer
Sargon Boulus.
1944 am See Al-Habbaniya, in der Nähe von Bagdad geboren,
ging der Sohn einer assyrisch-christlichen Familie
Ende der 60er Jahre ins Exil nach Beirut und Damaskus. Später
landete er in New York und San Francisco, wo er sich den Dichtern
der Beat-Generation um Allen Ginsberg anschloss, deren Werke
er zum Teil ins Arabische übertrug.
"Die arabische Sprache hat tatsächlich diese Magie,
sagte er einst der Interviewerin Margaret Obank für das
Magazin Banipal, "und hat sie sich dir einmal offenbart,
bist du gefangen". Margaret Obank beschreibt ihn
in ihrem Nachruf als einen von der Dichtung geradezu Besessenen.
Zuletzt lebte Sargon Boulus in San Francisco, →
Marokko und Berlin.
Von seinen diversen Gedichtsammlungen erschien als zweisprachige
Ausgabe:
Zeugen am Ufer (deutsch/arabisch).
Ebenfalls zweisprachig seine Erzählungen:
Ein unbewohnter Raum (deutsch/arabisch). |
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2007 |
"Eine
neue Gedichtsammlung von Jean-Baptist Tati Loutard",
kündigt ein nicht genannter Autor in der frz.-sprachigen
kongolesischen Zeitung Les dépêches de Brazzaville an.
→
mehr
dazu
·
(Les dépêches de Brazzaville, ÜFK:
J.K.) |
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30.
Oktober |
2007 |
"Nach
der Ermordung einer Gymnasiastin: Die Bevölkerung von Ngane
Saër und Ngane Alassane ging auf die Straße",
heißt es in einem Artikel von M. Sagne für die frz.-sprachige
senegalesische Tageszeitung Le Soleil. →
mehr
dazu
·
(Le Soleil, ÜFK:
J.K.) |
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2007 |
"Angelegenheiten
des Urteilsvermögens",
überschreibt Mona El-Nahhas ihren Artikel für die
halbamtliche ägyptische Zeitung Al-Ahram. Mit
seiner letzten Fatwa, die immer noch im Fokus der Kontroverse
stehe, scheine der Scheich der Al-Azhar-Universität entschlossen,
damit fortzufahren, die Öffentlichkeit zu schockieren ...
→ mehr dazu
· (Al-Ahram,
ÜEK:
J.K.) |
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2007 |
Im
Alter von 86 Jahren stirbt der nigerianische Schriftsteller
Cyprian Ekwensi in Enugu.
Ekwensi hat über 40 Bücher veröffentlicht, Romane,
Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher. Mit der Erzählung
When Love Whispers, die er in kleinen Heftchen auf dem
Onitsha Markt vertrieb, begründete er 1947 die sog. Onitsha
Market Literature. Sein bekanntestes Buch ist der 1961 veröffentlichte
Roman Jagua Nana. |
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zeit
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los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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7.-14.
November |
2007 |
In
der südkoreanischen Stadt Jeonju findet das Asia Africa
Literature Festival (AALF) statt.
Vom Veranstalter als Teilnehmer werden u.a. genannt: aus → Ghana
der Lyriker Kofi Anyidoho, der ruandisch-kanadische Autor Benjamin
Sehene, der kongolesische Schriftsteller Emmanuel B. Dongala,
der togoische Autor und Regisseur Kangni Alem, die ivorischen
Autorinnen Fatou Keïta und Veronique Tadjo, der nigerianische
Schriftsteller und Dramatiker Femi Osofisan, aus →
Sierra
Leone →
Syl
Cheney-Coker,
→
Lewis
Nkosi aus →
Südafrika,
der guinesische Schriftsteller Tierno Monenembo, die senegalesische
Autorin Ken Bugul, der chinesische Romancier Mo Yan, → Nawal El Saadawi,
Salwa Bakr und Sonallah Ibrahim aus → Ägypten,
der irakische Romancier Ali Bader, der palästinensische
Lyriker
→ Mahmoud Darwish
sowie der jordanische Journalist und Schriftsteller Fakhri Saleh,
der nach dem Ereignis einen zusammenfassenden Bericht vorlegen
wird:
Nach dem Hinweis auf eine Vorkonfernz, die im September statt
gefunden hatte, schreibt er weiter: "Nun sollen dem literarischen
Austausch zwischen Afrika und Asien neue Horizonte geöffnet
werden. Dieser Aufbruchsgeist kam in der 'Erklärung von
Jeonju' klar zum Ausdruck, die von über dreihundert Schriftstellerinnen
und Schriftstellern aus verschiedenen Kulturkreisen anlässlich
des im November abgehaltenen Literaturfestivals aufgesetzt und
unterzeichnet wurde. Die Teilnehmer strichen die Bedeutung einer
'direkten Zusammenarbeit zwischen asiatischen und afrikanischen
Schriftstellern ohne westliche Mediation und Intervention' hervor".
Vgl. Fakhri Saleh: Asien trifft Afrika – eine neue «kulturelle
Weltordnung»?, in: NZZ v. 07.01.08 |
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23.
November |
2007 |
Vor
50 Jahren starb in New York City der libanesische Dichter und
Journalist Ilija Abu Madi. Er lebte vorwiegend in
den USA; 1929 gründete er die Zeitschrift As-Samir
(Der abendländische Gesprächspartner). |
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4. Dezember |
2007 |
Offener Brief von prominenten afrikanischen und europäischen
Autoren zum Treffen der Staatschefs. Er erscheint in zahlreichen
Tageszeitungen in Afrika und Europa, darin heißt es:
"In einigen Tagen werden sich Staatschefs aus Afrika und
Europa in Portugal treffen, um Angelegenheiten zu besprechen,
die die beiden Kontinente verbinden, deren Geschichten, ob gut
oder schlecht, seit Jahrhunderten verwoben sind. Dies stellt
eine historische Gelegenheit dar, eine neue Ära einzuläuten,
die sich auf gemeinsame Werte gründet, und eine ehrliche
Freundschaft zu beginnen, in der man einander unterstützt
und voneinander lernt.
Dieses aber wird unmöglich, wenn das Gipfeltreffen davor
zurückscheut, zwei der schlimmsten humanitären Krisen
dieser Welt zu thematisieren: →
Simbabwe
und Darfur. Trotz der gemeinsamen Verantwortung Europas und
Afrikas, solche Krisen anzugehen, steht keine von beiden auf
der Tagesordnung. Es wurde keine Zeit für die formelle
oder informelle Diskussion dieser Themen eingeplant.
Was kann man zu dieser politischen Feigheit sagen? ..."
Unterzeichnet ist der Offene Brief von
→
Chimamanda
Ngozi Adichie, →
John
M. Coetzee,
→ Mia Couto,
Roddy Doyle, Dario Fo, José Gil, →
Nadine
Gordimer,
Günter Grass, Jürgen Habermas, Václav Havel, Goretti
Kyomuhendo, → Ben
Okri, Franca Rame, Tom Stoppard, →
Gillian
Slovo, → Wole Soyinka,
Colm Toibin. |
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2007 |
"Gefangener
Junge in Selbstmordgefahr"
Für die englischsprachige namibische Tageszeitung The
Namibian berichtet Werner Menges vom derzeit jüngsten
Gefangenen in "Namibias Gefangenensystem". Er stehe nun unter
medizinischer Beobachtung, nachdem er am vergangenen Donnerstag
einen Selbstmordversuch unternommen habe. → mehr dazu
· (The
Namibian,
ÜEK:
J.K.) |
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27.
Dezember
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2007 |
Bei
den heutigen kenianischen Parlamentswahlen wird Joseph Lemasolai
Lekuton, Bildungspolitiker und Autor des autobiografischen
Werks Facing the Lion: Growing Up Maasai in the African
Savanna (dt: Facing the Lione; Übersetzung:
Werner Petermann), ins Parlament gewählt. |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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