DIE MARABOUT-SEITE
linie

linie
linie

Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 8. August 2004

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Simbabwe ·  
The Standard, Zimbabwe


"Hunger fordert weitere Leben"

betitelt die simbabwische Sonntagszeitung The Standard ihren Bericht von Savious Kwinika über Unterernährung im Lande.

Kinder seien die schlimmsten Opfer der Unterernährung, heißt es. Mindestens 62 weitere Menschen seien in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt  Simbabwes, infolge von Mangelernährung gestorben, was die Berichtssumme der Opfer in diesem Jahr auf 150 erhöht.

Die Nachrichten über die Toten erreichen uns wie der Kampf zwischen der Regierung und den  NGO's um die Ernährungsstatistiken, heißt es.

Obwohl Angaben über die städtischen Gebiete nicht korrekt erstellt werden können, besagen letzte Berichte von Harares Stadtgesundheitsdienst, Ergebnisse einer Umfrage des Komitees für die Erhebung des Nahrungsbedarfs Simbabwes ("Zimbabwe Food Vulnerability Assessment Committee"), welches die Hauptstadt einschließt, zeigten, dass Harare die dichtesten Gebiete von schutzbedürftigen Menschen aufweise.

The Standard zitiert den Report: "Es gab eine beachtliche Verschlechterung des Ernährungsstatus der Grundschulkinder Harares im Jahre 2003. Chronische Unterernährung stieg erneut beträchtlich während des Jahres, insbesondere bei den Kindern."

Die Enthüllungen kamen zu einem Zeitpunkt, schreibt Savious Kwinika, als die Regierung behauptete, das Land habe genügend Nahrung, um seine Bürger bis zur nächsten Ernte zu versorgen.

Das Welternährungsprogramm (World Food Programme, WFP) begann damit, einige seiner 230 Einsatzkräfte abzuziehen, nachdem Präsident Mugabe der internationalen Gebergemeinschaft mitteilte, das Land habe genügend Getreide für die innländischen Bedürfnisse geerntet und würde deshalb kein Hilfe von außen benötigen. Er fügte hinzu, "man würde es begrüßen, wenn die internationale Gebergemeinschaft ihre Operationen woandershin verlegen würde."

"Dem Gesundheitsprotokoll der Stadt Bulawayo zufolge, das dem Standard vergangene Woche zur Verfügung gestellt wurde, starben im Juli 29 Menschen an Unterernährung, darunter Kinder unter fünf Jahren. 21 starben im Mai und 12 im Juni. Im Monat März wurden allein 63 Tote gemeldet, davon starben 27 an Unterernährung." ...
Das Protokoll weist aus: 21 der 29 Toten im Juli waren Kinder unter 5 Jahren ...

Bulawayos Bürgermeister Japhet Ndabeni-Ncube bestätigte in der vergangenen Woche, dass die 29 Toten an Folge von Hunger gestorben seien, betonte aber, nicht der Stadtrat, sondern die Regierung sei dafür zuständig für die Ernährung der Menschen im Lande zu sorgen. · (Standard Simbabwe, ÜEK: J.K.)

linie

Quelle:
The Standard, englischspr. simbabwische Sonntagszeitung
 (Standard Simbabwe)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


linie
Weitere Artikel zu  Simbabwe in der Afrika-Chronik:
linie
linie