Literarisches
Portrait: Aminatta Forna
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HAPPINESS
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1964
wird
Aminatta Forna im schottischen Aberdeen geboren; ihre Mutter
ist Schottin aus einfachen Verhältnissen, der Vater Sierra
Leoner, der in Schottland Medizin studiert.
Um
1970
Scheidung der Eltern. Die Mutter heiratet einen neuseeländischen
UN-Offizier[1]. Der Vater, inzwischen
Arzt, nimmt die drei Kinder mit nach
Sierra Leone. [2]
1970er
Aminatta und ihre Geschwister leiden unter der neuen (Stief-)Mutter,
die sie "Tante Yabome" nennen.
1975
Am 19. Juli wird Aminattas Vater, der politische Dissident Mohamed
Forna vom sierraleonischen Regime hingerichtet.[3]
Die bisher als abweisend erscheinende Stiefmutter kämpft
in heroischer Form für die Kinder. Sie schafft es, sie
außer Landes zu schmuggeln und ihnen ein Leben in England
zu ermöglichen.
1980er
Jura-Studium
am University College London und erfolgreiches Jura-Examen
("law degree"). Wechsel in den Journalismus
[4].
1989-1999
A.
F. ist Reporterin bei der BBC und schreibt für zahlreiche
Tageszeitungen und Journale.
1996
Through African Eyes. Dokumentarfilm über afrikanische
Kunst. Produktion: PBS/BBC. Regie und Präsentation: A.
F.
1998
Mother of All Myths: How Society Moulds And Constrains Mothers
(Mütter aller Mythen: Wie die Gesellschaft Mütter
formt und einschränkt), Studie, die A. F. mit Hilfe
einer Förderung (Harkness Fellowship) der
University of California, Berkeley beendete.
2000
A. F. reist nach Sierra Leone, um die genauen Umstände
vom Tode ihres Vaters zu recherchieren und seine Geschichte
niederzuschreiben.
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2002
The Devil that Danced on the Water[5]
(dt: Tanz mit dem Teufel. Meine afrikanische Kindheit;
Übersetzung: Bea Reiter. Reihe: Club Premiere[6].
Berlin 2002. Biografie über den Vater Mohamed Forna, Arzt
und politischer Dissident. London 2002.
Im November zeigt der engl. Sender Channel 4 in der Serie
Africa Unmasked Dokumentarfilme, die von A. F. in ihrer
Heimat Sierra Leone gedreht wurden.
2003
Nominierung
für den Samuel Johnson Prize 2003 für The
Devil that Danced on the Water.
2006
Ancestor Stones (dt: Abies
Steine [zur
Rezension]; Übersetzung: Sabine Schwenk. Berlin
2007), Roman. London 2006. - Abie erhält einen Brief, in
dem sie erfährt, sie habe eine Plantage in ihrer afrikanischen
Heimat geerbt. Sie reist in das Land ihrer Vorväter zurück,
wo sie auf ihre Tanten, die vier Ehefrauen ihres verstorbenen
Großvaters trifft. Die vier Frauen beginnen zu erzählen
....
2008
Für
Abies Steine wird Aminatta Forna der LiBeraturpreis
2008 zugesprochen. Die Verleihung findet am 12. Oktober
in der Frankfurter Christuskirche statt.
2010
The Memory of Love (dt: Ein Lied aus der Vergangenheit;
Übersetzung: Giovanni Bandini. München 2012), Roman.
London 2010. - Der Roman Ein Lied aus der Vergangenheit
vereint die Geschichte mehrerer Menschen, die einander begegnen.
Ausgelöst wird die Handlung durch den Bruch des Psychologen
Adrian Lockheart mit seinem bisherigen Leben. Er verlässt
seine englische Heimat und begibt sich nach Freetown, in die
Hauptstadt des von Krieg und Repression geschüttelten Landes
Sierra Leone. An seinem Arbeitsplatz in einem Hospital trifft
er auf charismatische, aber auch widersprüchliche Persönlichkeiten.
2011
Ausgezeichnet mit dem Commonwealth Writers’ Prize,
Bester Roman 2011 für The Memory of Love.
Nominiert für den Orange Prize for Fiction mit
The Memory of Love.
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THE
HIRED MAN
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2013
The Hired Man (Der gemietete Mann), Roman. London 2013.
- Der Roman spielt in Kroatien, in einer schönen Landschaft
zwischen der Hauptstadt Zagreb und der adriatischen Küste
gelegen. Die Handlung setzt ein mit dem Jahr 2007, eine Frau
in den Vierzigern aus England will sich mit ihren Kindern im
Teenageralter hier niederlassen, um auf einer heruntergewirtschafteten
Farm zu leben, umgeben von einem touristenfreien Raum mit wuchernden
Wiesen und wilden Blumen. In dem einzigen nahe gelegenen Ort
wird die Neuankommende enttäuscht vom spärlichen Warenangebot;
es gibt nur einen - unfreundlichen - Bäcker. Der Ich-Erzähler
Duro lebt mit seinen Jagdhunden in der Nachbarschaft und hofft
bei der Fremden gelegentliche Arbeit zu finden. Er denkt an
die Tage zurück, als die Inhaber begannen ihre Läden
zu schließen. Der innerjugoslawische Krieg rückte
näher.
Girl Rising, Film, der die Geschichten von neun heranwachsenden
Mädchen aus neun verschiedenen Ländern erzählt.
Darunter ist auch der Beitrag[7] von
Aminatta Forna.
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2014
The Angel of Mexico City, eBook-Kinderbuch.
2018
Happiness, Roman. London 2018. - Waterloo-Brücke, London.
Zwei Fremde prallen aufeinander: Attila, ein ghanaischer Psychiater,
und Jean, eine Amerikanerin, die die Gewohnheiten städtischer
Füchse untersucht. Aus dieser zufälligen Begegnung inmitten
der Geschäftigkeit einer großen Stadt ergeben sich zahlreiche
Momente der Verbindungen, die diese unterschiedlichen Leben
miteinander verknüpfen.
Zwei Aufgaben haben Attila nach London geführt: ein Vortrag
zum Thema Trauma und um nach Ama, der Tochter von Freunden zu
sehen, die sich seit einiger Zeit nicht mehr zu Hause gemeldet
hat. Bald stellt sich heraus, dass sie in die enger werdenden
Maschen von Einwanderungsbeschränkungen geraten war - und jetzt
wird ihr kleiner Sohn Tano vermisst.
Als Attila zufällig wieder auf Jean trifft, begleitet sie ihn
bei seiner Suche nach Tano und mobilisiert das Netzwerk, das
sie aufgebaut hat, hauptsächlich aus den vielen westafrikanischen
Einwanderern, freiwillige Fuchs-Beobachter, die in den unzähligen
Straßen Londons arbeiten: Sicherheitspersonal, Hotelportiers,
Verkehrspolizisten. Alle schließen sich helfend zusammen, und
während die Suche nach Tano weitergeht, vertieft sich die Freundschaft
zwischen Attila und Jean.
2019
Shortlist-Nominierung des Romans Happiness durch die
Royal Society of Literature (RSL) für den Ondaatje
Prize.
Aminatta
Forna lebt in London und verbringt insgesamt mehrere Monate
jährlich in Sierra Leone. |