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ALAIN
MABANCKOU
(
* 1966) |
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Literarisches
Portrait: Alain Mabanckou
1966
Am 24. Februar wird Alain als einziges Kind von Pauline Kengué und
Kimangou Roger in Pointe-Noire, in der Republik Kongo ("Brazzaville")
geboren. Er verbringt seine Kindheit in der Geburtsstadt, einer Wirtschaftsmetropole
an der Küste.
1970er
Primär- und Sekundarschulbildung in Pointe-Noire.
1980er
Abitur in Pointe-Noire am Karl-Marx-Gymnasium. Dem Wunsch seiner Mutter
folgend, die eine Anwaltskarriere für ihn plante, beginnt er
anschließend ein Jurastudium an der Université Marien Gouabi
de Brazzaville.
1989
Mit einem Förderstipendium ausgestattet verlässt Alain Mabanckou
seine Heimat, um in Paris sein Jurastudium (Privatrecht) fortzusetzen.
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Alain
MABANCKOU à la
23e Fête du Livre de Bron (2009) |
1993
Diplom-Abschluss (DEA) in Wirtschaftsrecht an der Université Paris-Dauphine.
Beginn einer etwa zehnjährigen Tätigkeit beim frz. Wirtschaftsunternehmen
Lyonnaise des eaux.
Au jour, le jour (Am Tag, der Tag), Gedichte.
1995
Tod der Mutter in Pointe-Noire, Republik Kongo.
L’usure des lendemains (Der Verschleiß des nächsten
Tages), Gedichte. Paris 1995.
La Légende de l’errance (Die Legende
vom Umherirren), Poetische Erzählung. Paris 1995[1].
Ausgezeichnet mit dem Prix Jean-Christophe de la Société des poètes
français für L’usure des lendemains.
1997
Les arbres aussi versent des larmes (Die Bäume vergießen
auch Tränen), Gedichte. Paris 1997.
1998
Bleu Blanc Rouge (Blau-Weiß-Rot), Roman. Ausgezeichnet mit
dem Grand Prix littéraire de l’Afrique.
1999
Quand le coq annoncera l’aube d’un autre jour... (Wenn der Hahn
die Dämmerung eines anderen Tages ankündigen wird...), Gedichte.
Paris 1999.
2000
L’Enterrement de ma mère (Die Beerdigung meiner Mutter), Kurzerzählung.
Kopenhagen 2000.
2001
Et Dieu seul sait comment je dors (Und Gott allein weiß,
wie ich schlafe), Roman. Paris 2001.
Writer in residence an der University of Michigan, Ann Arbor.
2002
Les Petits-fils nègres de Vercingétorix (Die Negerenkel von
Vercingétorix), Roman. - Bürgerkriegsschilderung aus der Sicht
einer Frau[2].
Professur für frankophone Literatur an der University of Michigan.
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engl. Originalausgabe
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2003
African
psycho[3],
(engl. Übersetzung: African Psycho. New York 2007[4])
Roman.- Gregoire Nakobomayo scheint ein bloß unauffälliger Automechaniker
zu sein, der stolz darauf ist, sich sein "solides Haus"
samt Werkstatt selbst erbaut zu haben. Gleichzeitig sind deutliche
Zeichen eines Neurotikers, ja, eines Psychopathen, erkennbar, der
sich einzureden versucht, seine Freundin, die Prostituierte Germaine,
ermordet zu haben. Dies wäre die erste Tat, der viele folgen würden,
um aus ihm einen würdigen Nachfolger seines Idols, des legendären
Serienkillers Angoualima, zu machen. Dessen Grab besucht der Protagonist
periodisch, um sich inspirieren zu lassen. Hintergrund seines absonderlichen
Wunsches ist ein allgemeiner Hass auf jedermann – "Ich scheiß’
auf die Gesellschaft!". Sein Wunsch, die Straßen vom menschlichen
Abschaum zu befreien, bedeutete eine Art Befreiungsschlag für seine
Existenz; er würde endlich "jemand sein".
Le Fou de Bonanjo (Der Narr von Bonanjo), Novelle, in: Le Figaro
v. 11.06.2003.
2004
Tod des Vaters in Pointe-Noire, Republik Kongo.
Tant que les arbres s’enracineront dans la terre (Solange die
Bäume in der Erde verwurzelt sind), Gedichte. Montréal, Kanada 2004.
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ZERBROCHENES
GLAS
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2005
Verre Cassé (dt: Zerbrochenes
Glas; Übersetzung: Holger Fock u. Sabine Müller.
München 2013), Paris 2005; Taschenbuchausgabe: Paris 2006. -
"Zerbrochenes Glas" ist der Spitzname eines in Ungnade gefallenen
Lehrers. Der Liebhaber der französischen Sprache erhält
vom Wirt seiner Stammkneipe "Angeschrieben wird nicht" den
Autrag, einen Bericht über die Besucher der Kneipe zu verfassen.
Immer wieder kehrt er zu seiner eigenen Geschichte, dem gescheiterten
Leben eines Säufers zurück. Und wie aus den Erzählungen
der Stammgäste immer deutlicher hervorgeht, dass sie bei aller
Offenheit den wahren Kern ihrer Lebensbeichten zu verheimlichen suchen,
was einer Lebenslüge gleichkommt, so beschleicht den Leser bald
die Frage, ob und wenn ja, welche Lebenslüge hinter dem Scheitern
des Chronisten selbst steckt. - Saftige, ungewohnt frische und offene
Literatur ohne falsche Scham!
Alain Mabanckou wird mit dem Prix Ouest-France/Etonnants Voyageurs
für Verre Cassé ausgezeichnet.
Ausgezeichnet mit dem Prix des Cinq Continents de la Francophonie
für Verre Cassé.
Ausgezeichnet mit dem Prix RFO du livre für Verre Cassé.
2006
Mémoires de porc-épic (dt: Stachelschweins Memoiren;
Übersetzung: Holger Fock u. Sabine Müller. München
2011), Roman. Paris 2006.- Parodie auf den afrikanischen Volksglauben,
dass jedem Menschen ein tierisches Geistwesen zugeordnet ist. Hier
sieht sich der Protagonist, das Stachelschwein, plötzlich einem menschlichen
Alter Ego gegenüber. Erstaunt, aber willig folgt es dem blutrünstigem
Wahnsinn seines "Meisters".
Lehrtätigkeit am Fachbereich Frankophone Studien und Vergleichende
Literaturwissenschaften der Universität von Kalifornien (UCLA).
Ausgezeichnet mit dem Prix RENAUDOT für Mémoires de
porc-épic.
Ausgezeichnet mit dem Prix Aliénor d’Aquitaine für Mémoires
de porc-épic.
Ausgezeichnet mit dem Prix de la Rentrée littéraire für
Mémoires de porc-épic.
Verre Cassé wird von Roland Mahauden für das Theater
adaptiert, Brazzaville (Centre Culturel Français).
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LETTER TO JIMMY
in engl. Übersetzung
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2007
Lettre à Jimmy (engl.: Letter to Jimmy; Übersetzung:
Sara Meli Ansari. Berkely/Kalifornien 2014), Essay. Paris 2007. -
Essay über den afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin
zum 20. Jahrestag seines Todes.
2008
Im Frühjahr (Kurzzeit-)Stipendium als Fellow in the Humanities
Council and the French and Italian department der renommierten
Princeton University.
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BLACK
BAZAR
Roman in dt. Übersetzung
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2009
Black Bazar[5]
(dt: Black Bazar; Übersetzung: Andreas Münzner.
München 2010). Roman. Paris 2009.
Ausgezeichnet mit dem PRIX LITTÉRAIRE FRANCO-ISRAELIEN 2009 durch
die FONDATION FRANCE ISRAEL für den Roman Verre cassé.
Überreicht wird der Preis am 19. Februar während der Internationalen
Buchmesse in Jerusalem.
2010
Demain j'aurai vingt ans (dt: Morgen werde ich zwanzig;
Übersetzung: Holger Fock. München 2015), Roman. Paris 2010.
- Vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Umbrüche des
Landes wird die coming of age-Geschichte von Michel erzählt,
eingebettet in die seiner Familie.
2012
Le sanglot de l'homme noir (Das Schluchzen des schwarzen
Mannes), Roman. Paris 2012.
Tais-toi et meurs (Schweig und stirb), Kriminaloman.
2013
Lumières de Pointe-Noire (dt: Die Lichter
von Pointe-Noire; Übersetzung: Holger Fock und Sabine Müller.
München 2017) Über die Rückkehr des Autors in seine
kongolesische Heimatstadt nach 23 Jahren.
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PETIT PIMENT
in frz. Original |
2015
Petit Piment, Roman. Paris 2015. - Erzählt wird
die Geschichte von Petit Piment, einem Waisenkind, das während
der unruhigen Zeit in der Republik Kongo der 60er Jahre aus einem
Internat ausbüchst und sich als Straßenjunge in den Gassen
der Hafenstadt Pointe-Noire durchschlägt.
Nominiert für The Man Booker International Prize 2015
- Finalliste.
2019
Am 13. September ist Mabanckou Gast beim 19. internationalen literaturfestival
berlin (ilb) und wird über die Kunst des Schreibens sprechen:
The Art of Writing IV.
Alain
Mabanckou lebt und arbeitet in Kalifornien. |