"Meine
Schüler haben so viel über das Rift Valley gelernt"
Dem
Artikel für die kenianische Sunday Nation, Sonntagsausgabe
der Tageszeitung Daily Nation, vorangestellt ist
eine Illustration von Joseph Barasa, die zwei streitende Männer
darstellt und folg. Kommantar trägt:
„Aufgrund der Perioden mörderischer Gewalt vor
mehr als zwei Jahren, sind viele Nigerianer nicht gerade darauf
aus, in →
Kenia
ihre Ferien zu verbringen.
Der Bericht von Funke Osae-Brown aus Lagos fasst nigerianische
Meinungen zusammen, die die Kenianer und ihr Land näher
in Augenschein nehmen.
An einem sonnigen Samstag Nachmittag im September trifft der
Berichterstatter Joseph Mwangi auf einer der großen
Baustellen in Lagos.
Ingnieurswesen an einer angesehenen Universität im Vereinigten
Königreich habe Mwangi studiert, bevor er bei der Top-Baufirma
Julius Berger in Nigeria eine Anstellung bekommen habe.
„Nigeria war das letzte Land in der Welt, von dem ich
geglaubt hätte, dass ich da arbeiten würde“,
erzählt er dem Berichterstatter, während er den
blauen Bauhelm am Kinn befestigt. „Ich dachte, ich würde
im Vereinigten Königreich oder in einem anderen Teil
Europas Arbeit finden. Nie hätte ich gedacht, so bald
nach Afrika zurückzukehren, nicht mal nach Kenia.“
Mwangi sei einer von den wenigen Kenianern, die gegenwärtig
in Nigeria leben, klärt Joseph Barasa den Leser auf.→
Nigeria,
so der Bauingenieur, sei nicht das Land der ersten Wahl, aber
das hohe Gehalt mache das wett.
Im Gegensatz zu Mwangis fehlendem Enthusiasmus für Nigeria
betrachten viele Nigerianer Kenia als ein Topurlaubsziel in
Afrika.
Vor ungefähr vier Jahren habe es die Liste der favorisierten
Reiseziele in Afrika unter den Nigerianern angeführt,
gemeinsam mit →
Südafrika. Aber aufgrund der Perioden mörderischer
Gewalt vor mehr als zwei Jahren, seien viele Nigerianer nicht
gerade darauf aus, in Kenia ihre Ferien zu verbringen.
„Ich habe Kenia immer für ein friedliches Land
wie →
Ghana gehalten und war geschockt, als ich auf CNN die
Bilder von Menschen sah, die während der Gewaltperiode
getötet oder verstümmelt wurden“, zitiert
der Berichterstatter den Marketingchef Tobi Adeolu.
„Eigentlich hatte ich für diesen Januar geplant,
mit meiner Familie dort Urlaub zu machen. Unsere Tickets,
die Hotelunterkunft waren bezahlt, als die Gewalt ausbrach.
Wir mussten unsere Pläne aufgeben. Es war zu traurig.“
Auch der Schullehrer Chinedu Dike, dessen Schüler für
eine Exkursion im berühmten Rift Valley angekündigt
waren, werde den Vorfall nie vergessen. „Meine Schüler
haben so viel über das Rift Valley in der Klasse gelernt.
Und die Schulleitung dachte, es sei sinnvoll, sie im Dezember
2007 dorthin in die Ferien mitzunehmen, aber die Nachrichten
von der Gewalt kamen dazwischen. Seitdem konnten wir die Eltern
nicht überzeugen, ihre Mündel nach Kenia zu lassen.“
Jedoch scheinen die Ähnlichkeiten zwischen Kenia und
Nigeria in den letzten paar Jahren noch größer
zu werden. Zuerst die Sache mit der ethnischen Gewalt und
dann die Korruption.
Korruption sei laut Karikaturist Etim Asukwo eine bekannte
Angelegenheit in den meisten afrikanischen Ländern und
Kenia sei keine Ausnahme. „In Nigeria werden riesige
Geldmengen ins Ausland geschafft von Führern, die leere
Versprechungen machen, bevor sie ein Amt übernehmen.“
Auch das letzte Wort überlässt der Verfasser dieses
Artikels dem Karikaturisten:
„Korruption ist riesig in Nigeria, wie sie es auch in
Kenia ist. Die meisten Kenianer leben in elender Armut, die
Straßen sind schlecht, die Schulen sind nicht gut gebaut,
die Infrastruktur zerfällt wie auch hier, in Nigeria.
Das alles als Folge eines schlechten Führungsstils.“
· (Sunday
Nation, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Sunday Nation, Kenya (Sunday Nation)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert
v. Janko Kozmus ©
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