"Wie
das Sichel-Zellen-Merkmal Ayòbámi Adébáyò
zum Bestseller-Debüt inspirierte",
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Erscheinen der dt. Übersetzung
Anfang Aug. 2018
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Im
Januar gerade mal 30 Jahre alt geworden, erregt die Autorin
Ayòbámi Adébáyò [vereinfachte
Schreibweise: Ayobami Adebayo] mit ihrer Erstpublikation,
dem im Vorjahr erschienenen Roman Stay With Me, die
Aufmerksamkeit der Medien. Der Roman sei in die Shortlist
für den Wellcome-Preis aufgenommen und seine Autorin
schließlich von Paris Review und Vogue
interviewt worden.
In der Weise lobt - man spürt förmlich die Hochachtung
in ihrer Stimme - Lisa Allardice im britischen Guardian
die Autorin. Ihr Roman sei - nicht zuletzt von Michiko Kakutani,
der Hohenpriesterin der New York Times - "überschwänglich
besprochen" worden. Als sie Ayobami Adebayo getroffen
habe, sei diese gerade vom BBC gekommen, wo sie über
die #MeToo-Bewegung in →
Nigeria
diskutiert habe. "Es ist komplex und sehr unterschiedlich
in Regionen, in Klassen, vielleicht sogar in den Religionen",
zitiert sie die Autorin, die zu dem extremen Druck überleitet,
dem nigerianische Frauen ausgesetzt sind, Ehefrauen und Mütter
werden zu müssen.
Dieser Druck stehe im Mittelpunkt des Romans Stay With
Me, in dem die Geschichte der Auflösung einer Ehe
vor der turbulenten Kulisse Nigerias in den 1980er und 1990er
Jahren dargestellt werde. Aus den Perspektiven von Ehefrau
und Ehemann, Yejide und Akin, erzählt, zeige der Roman,
was passiert, wenn romantische Liebe gegen gesellschaftliche
Erwartungen verstoße. Yejides Verfehlung, nicht schwanger
zu werden, werde zu einer Familienangelegenheit in einer Kultur,
in der eine zweite Frau als offensichtliche Lösung betrachtet
werde. "Volksmärchen, Klatsch in Yejides Friseursalon,
Schwiegermutter Moomis herrischer Aberglaube und Bulletins
von militärischen Machtübernahmen - Stay With
Me erfasst ein Land und ein Paar in einem Konflikt zwischen
Tradition und Moderne."
Unfruchtbarkeit und der Verlust von Kindern mögen für
einen ersten Roman, geschweige denn für eine Schriftstellerin
in den Zwanzigern, kühne Herausforderungen darstellen,
aber es gab Themen, über die Adébáyò
schon seit einiger Zeit nachgedacht habe. Während ihrer
Universitätszeit habe sie entdeckt, dass sie zu dem Viertel
der Menschen in Nigeria gehörte, die Träger des
Sichelzellen-Gens sind, was Nigeria zum am stärksten
von der Krankheit betroffenen Land der Welt mache. "Die
Darstellung der verheerenden Auswirkungen der Sichelzellkrankheit
auf Familien brachte dem Roman seinen Platz auf der Wellcome-Liste
ein, einem Preis für Belletristik oder Sachbücher,
die sich mit Medizin oder Krankheit beschäftigen."
[...]
In diesem sehr ausführlichen und detaillierten Artikel,
der hier nicht in voller Länge wiedergegeben wird, fährt
Lisa Allardice fort, vom Persönlichen der Autorin auf
die Situation im Lande überzuleiten. Unter anderem verweist
sie auf den historisch-politischen Hintergrund vor dem die
tragische Geschichte von Yejide erzählt werde. Dies sei
wie in →
Chimamanda
Ngozi Adichie's preisgekröntem Epos Half of a
Yellow Sun die Periode des Biafra-Krieges, beginnend
mit dem 1985er Militärputsch [...].-.
· (The
Guardian, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Vgl.
Lisa Allardice: Ayòbámi Adébáyò
on how having the sickle cell trait inspired her bestselling
debut, in: www.theguardian.com vom 14.04.2018.
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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