|
EINLEITUNG | JAHRESCHRONIKEN
| EINTRAGSSTATISTIK
/ AFRIKANISCHE EINTRÄGE
/ ARABISCHE EINTRÄGE
| LANDESCHRONIKEN /
ALGERIEN (I) / ALGERIEN
(II) | REGISTER
Sozial-
und Literaturgeschichte:
|
|
|
In
Frankreich erscheint La sale guerre (dt: Schmutziger
Krieg in Algerien. Bericht eines Ex-Offiziers der Spezialkräfte
der Armee (1992–2000). Vorwort: Ferdinando Imposimato.)
|
||||||
|
||||||
7.
Februar |
Yasmina
Khadra in einem Interview der englischspr. alger. Monatsschrift
Interface über Terrorismus in seiner Heimat und
internationalen Fundamentalismus Auf die Frage, wie er sich am 11. September gefühlt habe, entgegnet Khadra: "Wie jeder anständige Mensch, tief geschockt. Tief." Aber dann habe er daran gedacht, aus einem Land zu kommen, "das Schlimmeres durchgemacht habe. Und nicht nur für 30 Minuten, sondern für 12 Jahre." · (Interface, ÜEK: J.K.) |
|||||
|
||||||
Oktober |
2002 |
Der
algerische Autor Yasmina Khadra in einem Interview der Literaturbeilage
der Zeit über Islamismus und das Bild des Menschen
in Algerien: |
||||
|
||||||
27.
November |
2002 |
Mohammed
Moulessehoul alias →
Yasmina
Khadra finde für den Horror des algerischen Bürgerkriegs
blumige Worte, schreibt Peter Münder in der Frankfurter Rundschau: "Ich habe meinen ersten Mann am Mittwoch, dem 12. Januar 1994, getötet", berichte der junge Ich-Erzähler Nafa Walid. Er erschießt einen Anwalt, der verurteilte Terroristen zu lax verteidigt haben soll. Nach anfänglichen Skrupeln habe er "die nächsten Auftragsmorde fast schon reflexartig, ohne große Bedenken" ausgeführt. → "Wovon die Wölfe träumen liefert als modernes Stationendrama", so Peter Münder, "einen Einblick in die Killer-Karriere eines sensiblen Jugendlichen, dem ein verrottetes Gesellschaftssystem keine Chancen bietet. Nach vielen Demütigungen erlebt Walid bei den Fundamentalisten zum ersten Mal so etwas wie ein intaktes Selbstwertgefühl, weil diese ihn ernst nehmen ..." Während seiner Dienstzeit als Major in der algerischen Armee hat der Autor Mohammed Moulessehoul Romane und in erster Linie Krimis (→ Morituri, → Doppelweiß, → Herbst der Chimären) unter dem weiblichen Pseudonym Yasmina Khadra veröffentlicht. Um die für Militärs obligatorische Vorzensur zu unterlaufen, benutzte er die Vornamen seiner Frau. Inzwischen ist seine wahre Identität bekannt, der Autor lebt in Südfrankreich ..." · (Peter Münder, FR Online) |
||||
|
||||||
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beginnt mit dem Vorabdruck des Romans → Die Schwalben von Kabul von → Yasmina Khadra, "die eigentlich Mohammed Moulessehoul heißt und als Offizier in der algerischen Armee diente." (FAZ) |
||||||
|
||||||
2003 |
Mohammed
Dib, algerischer Romancier und Dichter frz. Sprache, stirbt
im Alter von 82 Jahren. |
|||||
|
||||||
27.
Mai |
2003 |
Yasmina
Khadra für Gesamtwerk geehrt Wie die algerische Tageszeitung El Moudjahid meldet, hat die Jury der alger. literarischen Vereinigung Aslia (littéraires de l’Association des libraires algériens) beschlossen, "den großen Literaturpreis dem algerischen Schriftsteller → Yasmina Khadra für sein Gesamtwerk zuzusprechen." Der Literaturpreis ist dotiert mit 100.000 DA [alger. Dinar]. Die Preisverleihung wird Ende Juni stattfinden. (El Moudjahid, ÜF: J.K.) |
||||
|
||||||
Die UNESCO gibt die Verleihung des 1998 eingerichteten Prix
Sharjah für arabische Kultur an at-Tahir Wattar (auch:
Tahar Ouettar) (gemeinsam mit dem frz. Pater Français Michel
Lagarde) bekannt. Der Preis ist mit $ 25.000 dotiert. Der 82-jährige** Wattar sei einer der herausragenden arabischsprachigen Journalisten und Schriftsteller, heißt es in der Begründung. Zu seinen Romanen zählen: Al Laz (Algier 1974; Das As); Al Zilzal (Beirut 19974; Das Erdbeben); Ars baghl (Beirut 1983; dt: Maultierhochzeit, 1991); Al cham'aa wa Al Dahaliz (Die Kerze und die Höhlen). |
||||||
|
||||||
7.
Februar |
100.
Geburtstag des algerischen Dichters Jean Amrouche, der 1962
im Alter von 56 Jahren in Paris verstarb.
In seinen Dichtungen über den Befreiungskampf schuf er die Gestalt des ewigen Jughurta. Besonderer Verdienst kommt ihm zu bei der Erhaltung oraler Berberliteratur, die er teilweise gemeinsam mit seiner Schwester Taos Amrouche und seiner Mutter Fadhma Aït Mansour Amrouche übertrug.
|
|||||
|
||||||
21.
März |
2006 |
In Paris wird → Yasmina Khadra im Rahmen des 26. Pariser Buchmarktes der mit 5.000 € dotierte Literaturpreis Prix Tropiques der Agence française de développement (AFD) für seinen Roman L'attentat verliehen. |
||||
|
||||||
30.
Juni |
2006 |
Die in
der Hafenstadt Cherchell geborene algerische Schriftstellerin
frz. Sprache Assia Djebar wird 70 Jahre alt. Als erste arabische Schriftstellerin -wenngleich französischer Sprache - erhielt sie 2000 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und als erste Persönlichkeit Nordafrikas wurde → Assia Djebar 2005 von den 40 "Unsterblichen" in die Academie francaise gewählt. |
||||
|
||||||
60. Geburtstag
des algerischen Lyrikers und Schriftstellers Habib Tengour.
Gegenwärtig beschäftigt sich der Soziologe Tengour mit dem Thema alternder Migranten und weilt als Stipendiat der Villa Waldberta für zwei Monate am Starnberger See. Dem deutschsprachigen Publikum ist er durch seinen im Jahre 2004 veröffentlichten Roman Der Fisch des Moses bekannt geworden, in dem es um drei junge Algerier geht, die in Afghanistan gegen die Sowjets gekämpft haben und anschließend getrennte Wege gehen, wie auch ihre Motive für den Kampf völlig unterschiedlich waren. |
||||||
|
||||||
6.
Mai |
2007 |
"Familie
seit über einem Monat auf der Straße", heißt es in der französischsprachigen algerischen Tageszeitung Le Quotidien d'Oran. über einen Monat nach ihrer Ausweisung aus der Wohnung, die sie einen Tag nach der Unabhängigkeit mit ihrem inzwischen verstorbenen Vater besetzt hatte, befinde sich die Familie Bouloum immer noch auf der Straße. → mehr dazu · (Quotidien d'Oran, Algerie, ÜF: J.K.) |
||||
|
||||||
7.
November |
2008 |
Le
Prix France Télévisions für
→
Yasmina
Khadra
Der in Frankreich lebende und in Französisch schreibende algerische Autor erhält einen der wichtigsten, wenn nicht den bedeutendsten Leserpreis Frankreichs für seinen Roman Ce Que le Jour Doit a la Nuit (dt: Die Schuld des Tages an die Nacht).
|
||||
|
||||||
zeit |
los |
Arabische Sprüche und Weisheiten: |
||||
|
||||||
März
|
Bei Sedia, einer algerischen Verlagstochter des frz. Medienriesen Hachette, erscheint die 2007 in Frankreich verlegte autobiografische Erzählung Nulle part dans la maison de mon père (dt: Nirgends im Haus meines Vaters. Ffm 2009) der in Frankreich lebenden algerischen Schriftstellerin → Assia Djebar. | |||||
|
||||||
18.
März |
2011 |
Wenige
Tage vor seinem 60. Geburtstag, stirbt der algerische Schriftsteller
→
Hamid
Skif nach langer Krankheit. Bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Hamburg, wohin sich der Exilant im Jahre 1997 rettete, da er in seiner Heimat der ständigen Bedrohung durch einen islamistischen Anschlag ausgesetzt war. |
||||
|
||||||
2012 |
"Der
Film über Krim Belkacem vom Ministerium für Kriegsveteranen
blockiert", überschreibt Amir Akef seinen Artikel für die algerische Zeitung Le Matin, wobei er auch die frz. Le Monde als Quelle benennt. Der Film über Zabana sei fertig, konstatiert er, aber der über Krim Belkacem sei noch immer durch das Ministerium Ministerium für Kriegsveteranen ("ministère des Moudjahidine") verboten. → mehr dazu · (Le Matin, Algerie,ÜFR.B/J.K.) |
|||||
|
||||||
8.
März |
2013 |
100.
Geburtstag von Mouloud Feraoun. → Mouloud Feraoun wurde 1963 bei einem Anschlag der rechtsextremen frz. Terrorbewegung O.A.S (Organisation de l'armée secrète) ermordetet. |
||||
|
||||||
2013 |
60. Geburtstag der algerisch-französischen
Geschichtenerzählerin und Autorin Nora Aceval.
Die
Tochter einer arabischen Mutter und eines frankoalgerischen
Vaters**** wird
in Tousnina, im Hochplateau der Tiaret Provinz,
geboren und wächst mit den Märchen und Legenden
des Nomadenstamms der Ouled Sidi Khaled auf, erzählt
insbesondere von den weiblichen Mitgliedern.
Ghazali
le bédouin (Alger. Geschichten, Ghazali der Beduine),
Essay, Illustrationen: Boubaker Ayadi. 2000 Nora Aceval lebt im französischen Creil an der Oise. |
|||||
|
||||||
2014 |
Yasmina
Khadra kandidiert für das Präsidentenamt. |
|||||
|
||||||
2014 |
Literarische
Ehrung für Kamel Daoud |
|||||
|
||||||
10.
Januar |
2015 |
Der Schriftsteller → Yasmina Khadra wird 60 Jahre alt. | ||||
|
||||||
6.
Februar |
2015 |
|
||||
|
||||||
29.
Oktober |
2015 |
Der Grand
prix du roman de l'Académie française 2015
ergeht an zwei Autoren: Hédi Kaddour, 1945 in Tunesien geborener französisch-sprachiger Lyriker und Romancier für seinen Roman Les Prépondérants → Boualem Sansal, 1949 geborener Algerier, für seinem Roman 2084 La fin du monde. |
||||
|
||||||
2016 |
Geboren wurde er an der marokkanischen Grenze, im Nordwesten Algeriens, in der Wilaya Tlemcen, in Bab el Assa. An der Universität von Oran studierte er Vergleichende Literaturwissenschaft. 1988 promovierte Zaoui zu vergleichender maghrebinischer Literatur. Während des algerischen Bürgerkriegs emigrierte er nach Paris und kehrte 1999 in seine Heimat zurück. Erste Buchveröffentlichung in arabischer Sprache: Das Wiehern des Körpers. 1985. Es folgten zahlreiche weitere Romanpublikationen in arabischer und in französischer Sprache. Sein in Arabisch verfasster Roman Die Ziegenherde wurde 2012 für den sog. arabischen Man Booker-Preis nominiert. Zudem übersetzte Zaoui frankophone algerische Romanciers wie Mohammed Dib (Habel, Roman) und Yasmina Khadra (À quoi rêvent les loups, Wovon die Wölfe träumen, Roman) ins Arabische. Viele seiner Werke sind in Übersetzungen erschienen; in Deutsch sind dies: Das Zimmer der unkeuschen Jungfrau (Bremen 2012; La Chambre de la vierge impure, éditions Fayard, Paris, 2009) und Der letzte Jude von Tamentit, (Bremen 2014; Le Dernier Juif de Tamentit. 2013) |
|||||
|
||||||
14.
November |
2017 |
In der Online-Ausgabe des algerischen El Watan wird
über einen Auftritt des im Lande lebenden Schriftstellers,
Kolumnisten und Übersetzers Amin Zaoui berichtet: |
||||
|
||||||
2019 |
Er zählt zu den wenigen Intellektuellen des Landes, die das Regierungssystem kritisch unter die Lupe nehmen und dennoch nicht abgewandert sind. Zuletzt erschienen: Le train d'Erlingen ou la métamorphose de Dieu (dt: Der Zug nach Erlingen oder Die Verwandlung Gottes; Übersetzung: Vincent von Wroblewsky. Gifkendorf 2019), Roman. Paris 2018.- In Briefen mit sarkastischem Unterton erzählt Ute von Ebert, letzte Erbin eines Industrieimperiums, ihrer in London lebenden Tochter Hannah von ihrem Leben. Dies wird einerseits von der Zugerhörigkeit zur deutschen Oberschicht bestimmt und anderseits von den Feinden im eigenen Land. Diese nennen sich DIE DIENER, weil sie entschlossen sind, sich dem einzigen Gesetz, das für sie zählt, zu unterwerfen: Gottes Gesetz. Die Bevölkerung wartet fieberhaft auf ihre Evakuierung mit einen Zug. Doch der Zug der Erlösung kommt nicht an. Was wäre, wenn diese Geschichte der Furcht eines wunderlichen und ängstlichen Geistes entsprungen wäre, der die Verwüstungen der Ausbreitung eines religiösen Glaubens in müden Demokratien beobachtet? |
|||||
|
||||||
.. | . | Anmerkungen: |
||||
|
||||||
.. | . | |||||
.. | . | Sach- und Personenregister |
|
||
|