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Rezension:
→ Rayda Jacobs
- Die Tochter des Sklaven
Randgruppen der Gesellschaft Die Tochter des Sklaven von Rayda Jacobs Von Manfred Loimeier (©) Die Autoren der Republik Südafrika begeben sich zunehmend auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Identität. Überraschend dabei ist das Selbstbewusstsein, mit dem besonders farbige Schriftsteller auf ihre Position zwischen Schwarz und Weiß verweisen. Beispielhaft für diese Entwicklung steht die Schriftstellerin Rayda Jacobs, die seit ihrer Rückkehr aus dem kanadischen Exil nach Südafrika eine Trilogie über die Geschichte der Farbigen seit der Besiedelung Südafrikas vorlegte. Während aber Jacobs' erster Roman Augen des Himmels elegant die Klippen des Trivialen umschiffte, nimmt Die Tochter des Sklaven direkten Kurs auf die Tücken des Klischeehaften.
In dieser Geschichte unterstellt Jacobs ihrem Protagonisten ein Gutmenschentum, das die Erträglichkeitsschwelle überschreitet. Allerdings machen die dokumentarischen Passagen über die Geschichte der Sklaverei - bis zu deren Abschaffung in der Kaprepublik im Jahr 1834 - das Buch wenigstens aus inhaltlicher Sicht lesenswert. So beeindruckt die Beschreibung eines Refugiums für entlaufene Sklaven und auch die Thematisierung des durch die Abschaffung der Sklaverei veränderten Umgangs miteinander. Dadurch kommt dem Buch ein erhebliches Maß an Aktualität zu, zumal die Autorin besonders die indisch-asiatischen Volksgruppen und damit den muslimischen Teil der südafrikanischen Bevölkerung berücksichtigt - eine Randgruppe, die in den Debatten über die Zukunft der Regenbogennation gern vergessen wird. Rayda Jacobs, Die Tochter des Sklaven. Roman aus Südafrika, übersetzt von Hilde Schruff, Lamuv Verlag, Göttingen 2000, 280 Seiten, EUR 19,90. (Originaltitel: The Slave Book) Für
die Marabout-Seite übernommen 12/2003 |
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