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Literarisches Portrait: Tahar Ben Jelloun – Teil IKritischer Blick auf das literarische Schaffen von Tahar Ben Jelloun Der 1944 in Fes geborene marokkanische Autor Tahar Ben Jelloun genoss mit der marokkanischen und der französischen eine zweisprachige Grundschulausbildung. Die gymnasiale Bildung erfolgte jedoch vorwiegend in französischer Sprache, eine Tatsache, die sein späteres Leben maßgeblich beeinflussen sollte. Vor seiner ersten Romanpublikation - Moha le fou, Moha le sage (dt: Der Gedächtnisbaum, 1989) im Jahre 1978 veröffentlichte der junge Autor bereits Gedichte und betätigte sich als Herausgeber einer Gedichtanthologie. Der
Roman Der
Gedächtnisbaum verhalf Tahar Ben Jelloun in Frankreich
zum literarischen Durchbruch. Die Hauptfigur Moha ist im Maghreb wohl
bekannt. Moha der Verrückte, Moha der Weise schläft auf
einem Baum, dem Baum der Erinnerung und erzählt seine Geschichten.
Den besonderen Reiz dieses Buches – wie auch der nachfolgenden
Romane – macht das Nebeneinander von oft erbarmungsloser Realität
und poetischer Phantasie aus. Dabei spart der Autor auch Themen wie
Homosexualität oder Unterdrückung der Frau, die in der arabischen
Welt zum Teil noch immer tabuisiert sind, nicht aus.
Mit
den Themen Einwanderung und Rückkehr berühren vieler seiner,
zum Teil eng an die eigene Biografie angelehnte Bücher die beiden
Kulturen, in denen sich auch der Autor, der jährlich mehrere
Monate in seiner Heimat verbringt, zeitlebens bewegt, die arabisch-marokkanische
und die europäisch-französische. 07/2012
© by Janko Kozmus |
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