"Keine
Kondome an Schulen, sagen Afrikas Verantwortliche für
Erziehung und Bildung."
Unter
diesem Titel berichtet der südafrikanische Mail &
Guardian von einem Treffen - organisiert von einer Gruppe
an der südafrikanischen Universität KwaZulu-Nata
- von Vertretern aus 12 afrikanischen Ländern, bei dem
es um den Einfluss von HIV/AIDS auf die Bildung ging.
Das
erste - 3-wöchige - Treffen seiner Art, so der Bericht,
soll den nationalen Bildungsministerien das Verständnis
vom Einfluss von HIV/AIDS auf das Bildungssystem erleichtern.
Zugegen sind Vertreter aus →
Botsuana, → Burkina Faso,
→
Äthiopien,
→
Kenia,
→
Guinea, →
Malawi,
→
Mali,
→
Namibia,
→
Senegal, Swasiland,
→ Tansania,
→
Uganda,
Sambia und →
Simbabwe.
Im
Mittelpunkt stand die Frage, ob Kondome an Schüler und
Schülerinnen an Gymnasien ausgegeben werden sollten.
Während die Schulen in →
Südafrika
unter dem Druck ständen, die Verteilung voranzutreiben,
würde diese in keinem der 12 vertretenen afrikanischen
Länder praktiziert.
Mit
Irene Malambo, der Vertreterin Sambias bei diesem Treffen,
zitiert der Mail & Guardian eine häufig vertretene
Meinung zur Sache, die bei anderen Vertretern nur in Nuancen
abweicht: "Bei Bildung geht es darum Information weiterzugeben.
Wir können Information über Kondome und wo sie zu
erhalten sind weitergeben, aber sie sollten nicht an Schulen
verteilt werden."
Außerdem,
so ein südafrikanischer Bildungsvertreter, würden
die Lehrer, die über Sexualität aufklärten,
als promiskuitiv angesehen, während jene, die Kondome
annähmen als unchristlich gebrandmarkt würden.
(...)
Einen
Kompromiss, so der Bericht, schlug der Vertreter der West-Kap-Provinz
vor:
"Wir müssen die Eltern mit einbeziehen", betonte er.
"Schulen könnten Treffen abhalten und entscheiden, die
Kondome nicht an den Schulen selbst zu verteilen, sondern
an nahe gelegenen Plätzen, wie spaza shops [örtlicher
Kleinhandel, J.K.]."
Andrew
Mavise, der Vertreter Simbabwes fügte hinzu, dass eine
Verteilung von Kondomen das gesamte HIV/AIDS-Programm an Schulen
untergraben könnte, wenn die Eltern mit dieser Tatsache
konfrontiert würden.
Mail
& Guardian zitiert denselben Vertreter als er auf einen
möglichen Missbrauch der Kondome hinweist: "Wir verteilten
eine Menge Kondome in einer ländlichen Gegend, die eine
hohe Rate von durch Sexualität übertragenen Infektionen
aufwies. Obwohl die Kondome verschwanden, blieb die Infektionsrate
gleichbleibend hoch. Bei Nachforschungen stellten wir fest,
dass die Kondome als Fischköder benutzt worden waren."
(...)
Der
Bericht schließt mit dem Hinweis, dass viele Länder
immer noch keine Vollzeitkräfte beschäftigen, die
sich mit HIV/AIDS auseinander setzten; außerdem führe
die mit der Krankheit verbundene Stigmatisierung dazu, "dass
eine Zahl von Ländern ihre HIV/AIDS-Interventionen tarnten,
indem sie sie in Abteilungen wie Qualitätskontrolle oder
Belegschaftsunterstützung steckten.
(Mail
& Guardian, ÜEK:
J.K.)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
Quelle:
Mail
& Guardian, Südafrika (englischspr. Wochenzeitung,
Mail & Guardian) |