|
EINLEITUNG | JAHRESCHRONIKEN
| EINTRAGSSTATISTIK
/ AFRIKANISCHE EINTRÄGE
/ ARABISCHE EINTRÄGE
| LANDESCHRONIKEN /
MALI | REGISTER
Sozial-
und Literaturgeschichte:
|
|
|
|
1912 |
In Bamako, Französisch-Sudan [heute: Mali] wird die künftige Autorin und Politikerin → Aoua Kéita geboren. | ||||
|
||||||
10.
April |
1928 |
Seydou Badian Kouyaté wird in Bamako, Französisch-Sudan [heute: Mali], geboren. Er wird später als Schriftsteller unter seiner Namenskurzform Seydou Badian Berühmtheit erlangen. | ||||
|
||||||
1940 |
In Ouélessebougou [heute: Mali] wird der spätere Dichter und Dramaturg Gaoussou Diawara geboren. | |||||
|
||||||
22.
August |
1940 |
In Bandiagary, in der Dogon-Region von Französisch-Sudan [heute: Mali] wird der künftige Schriftsteller frz. Sprache → Yambo Ouologuem in eine einflussreiche Familie hineingeboren. Sein Vater ist Landbesitzer und Schulinspektor. | ||||
|
||||||
1951 |
In Kita in Französisch-Sudan [heute: Mali] wird der zukünftige Schriftsteller → Moussa Konaté geboren. | |||||
|
||||||
1954 |
Der spätere Schriftsteller Mandé-Alpha Diarra wird in Nonkon [heute: Mali] geboren. | |||||
|
||||||
1957 |
In Bamako [heute: Mali] wird die künftige Schriftstellerin → Aïcha Fofana geboren. | |||||
|
||||||
1957 |
In Sèguè, in der malischen Region Mopti, wird der spätere Schriftsteller Boubacar Belco Diallo geboren. | |||||
|
||||||
22.
September |
1960 |
Dieser Tag markiert nach knapp 70 Jahren Abhängigkeit Malis Loslösung von Frankreich. Noch im selben Jahr gründet der heimische Schriftsteller und Ethnologe → Amadou Hampâté Bâ in der Hauptstadt Bamako das Institut des Sciences Humaines. | ||||
|
||||||
1965 |
Les Dirigeants africains face à leurs peuples (Die afrikanischen Führer im Angesicht ihrer Völker) des malischen Autors Seydou Badian (Kouyaté) wird mit dem Grand Prix littéraire de l'Afrique noire ausgezeichnet. | |||||
|
||||||
1980 |
In ihrer
Geburtstadt Bamako stirbt die Politikerin und Autorin Aoua Kéita.
Die 1912 geborene Kéita erwarb zu Beginn der 30er Jahre ein Diplom an der Ecole de médecine de Dakar, → Senegal, und arbeitete anschließend in verschiedenen Teilen Westafrikas. Im Jahre 1946, nach der weiteren Beschneidung der Rechte der Kolonien durch Frankreich, trat A. K. der Rassemblement Démocratique Africain (RDA, Demokratisch Afrikanische Sammlungsbewegung) bei, und in den 50er Jahren begründete sie die gewerkschaftsnahe Frauenbewegung Collective Female Trade Union Movement. Ende der 50er Jahre wurde sie ins malische Parlament gewählt, wo sie bis zum Zerwürfnis mit dem damaligen Präsidenten Modibo Keïta großen Einfluss ausübte. Als Autorin erlangte sie Berühmtheit mit dem 1975 veröffentlichten autobiografischen Werk Femme d'Afrique. La vie d'Aoua Kéita racontée par elle-même (Frau aus Afrika. Das Leben der Aoua Kéita, von ihr selbst erzählt), das im darauf folgenden Jahr mit dem Grand Prix littéraire de l’Afrique noire ausgezeichnet wurde. |
|||||
|
||||||
Der Inhalt des als Krimi gestalteten Romans (dt: Bogenschütze; Übersetzung: Carola Gerlach. München 1991) dreht sich um einen unsichtbaren Bogenschützen, der mit vergifteten Pfeilen die Reichen in Bamako dezimiert. Der Autor wird später zu seinem Buch sagen, er habe keinen Kriminalroman schreiben, sondern vor allem über die Dürre sprechen wollen. |
||||||
|
||||||
In Bamako
stirbt der Schriftsteller Massa Makan Diabaté. Zwei Tage später berichtet die frz. Tageszeitung Le Monde darüber: Massa Makan Diabaté sei am Mittwoch im Alter von 50 Jahren verstorben. Er habe in → Guinea und in Paris studiert, bevor er sich dem Schreiben und der Veröffentlichung von Werken gewidmet habe, die der Tradition der Malinké verpflichtet sind. Etwa ein Dutzend seiner Bücher sind in Frankreich veröffentlicht worden und noch erhältlich. Das letzte, L'Assemblée des djinns (Die Versammlung der Dschinnen), ist 1985 erschienen. (...) · (Le Monde, ÜF: J.K.) |
||||||
|
||||||
Berühmt geworden ist der Autor und Ethnologe durch sein Buch Amkoullel l’enfant peul (dt: Jäger des Wortes), in dem er aus der Sicht des Kindes Amkoullel über seine eigene Kindheit, die Erfahrungen mit den Kolonialherren erzählt; das Werk wurde 1991 mit dem Grand prix littéraire d'Afrique noire ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde ihm 1974 das erste Mal zuteil, für sein Werk L'Étrange Destin de Wangrin (1973, Das seltsame Schicksal von Wangrin). Auch der zweite Band der Lebenserinnerungen - Oui, mon commandant! - fand starke Beachtung. WEITERE WERKE (Auswahl): - L'Empire peul du Macina (Das Fulani-Reich von Macina). 1955 - Vie et enseignement de Tierno Bokar, le sage de Bandiagara (Leben und Lehre des Tierno Bokar, dem Bandiagara-Weisen). 1957. - Kaïdara, récit initiatique peul (Kaidara, Fulani-Initiationsgeschichte). 1969 - Aspect de la civilisation africaine (Aspekt der afrikanischen Zivilisation). 1972 - L’Éclat de la grande étoile (Die Helligkeit des großen Sterns), 1974 - Jésus vu par un musulman (Jesus, aus der Sicht eines Muslim), 1976 - Njeddo Dewal, mère de la calamité (Njeddo Dewal, Mutter der Katastrophe), Erzählungen. 1985 - Ce que vaut la poussière (Was Staub wert ist), Erzählungen. 1987 |
||||||
|
||||||
1996 |
Aïcha
Fofana zum Stand der malischen Frauenliteratur In einem Interview wird → Aïcha Fofana, die erste malische Autorin, die einen Roman (1994) veröffentlichte, von Irène Assiba d'Almeida nach dem Stand der malischen Frauenliteratur befragt. Ihre Antwort bildet den aktuellen Stand im Lande ab: "Was Mali angeht, so ist sie sehr begrenzt. Man kann nicht sagen, dass es vor mir keine Frauen gab, die Literatur geschrieben hätten. Es gab Aoua Keïta, doch sie hat eine Autobiografie veröffentlicht. In ihr beschreibt sie ihre Erfahrungen als Hebamme. Wir haben eine weitere Frau, die geschrieben hat: Madame Ba Konaré, die Frau des Präsidenten der Republik Mali, unsere First Lady, wie wir sie nennen. Da sie Historikerin ist, beschäftigen sich ihre Schriften mit unserer Geschichte. Sie ist die Autorin von Da Mozon ou le pouvoir guerrier, sie schrieb auch Ségu. Das erinnert mich an Maryse Condé, die Ségou schrieb. Wir haben sie und wir haben auch eine neue Romanautorin mit Namen Bamakan Souko. Sie schrieb eine Kurzgeschichte, die einen Preis von Radio France Internationale erhielt. Ich habe gehört, dass es eine weitere gibt, die eine Kurzgeschichte in einer Erzählungssammlung veröffentlicht hat, die gerade herauskam. Sie ist die aktuellste. Vielleicht sind wir insgesamt vier, aber ich frage mich selbst: 'Wie viele mehr gibt es von uns im Schatten.' Autorinnen haben das Problem, einen Verleger zu finden, um ihr Werk zu veröffentlichen." - (ÜEK: J.K.) - Vgl Aïcha Fofana: First Woman Novelist of Mali v. Irène Assiba d'Almeida, in: Camel Tracks: Critical Perspectives on Sahelian Literaturs von Debra Boyd-Buggs und Joyce Hope Scott (Hrsg.) Africa World Pr. Trenton, New Jersey, USA 2004. S.274 |
|||||
|
||||||
zeit |
los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
|
||||
|
||||||
8.
August |
In →
Marokkos Hauptstadt Rabat stirbt der
um 1930 in Bougouni geborene malische Schriftsteller, Dramatiker,
Komödiant und Filmemacher Falaba Issa Traoré.
Als Schauspieler wirkte er u.a. in Filmen von Cheick Oumar Sissoko und Boubacar Sidibé mit. Als Autor veröffentlichte er Contes et récits du terroir (Erzählungen und Berichte vom Land) und gewann 1972 den Prix Afrique de Poésie de la Francophonie. |
|||||
|
||||||
2003 |
Aïcha
Aminata Laïla Fofana, besser bekannt unter ihrer Namenskurzform
Aïcha Fofana, stirbt nach kurzer Krankheit in ihrem Geburtsort
Bamako. Die Schrifstellerin, die an der Pariser Sorbonne, in Oxford und in Mannheim Sprachen studierte, betätigte sich auch als Übersetzerin aus dem Englischen und Deutschen. Aïcha Fofana war die erste malische Schriftstellerin, die einen Roman veröffentlichte; Mariage: on copie erschien 1994 bei der Editions Jamana in Mali. Der Roman berichtet vom Leben vierer Frauen, die die Freundschaft mit Marianne verbindet. "(Aber) jenseits der feministischen Vision ist Mariage: on copie das Röntgenbild einer Gesellschaft auf der Suche nach ihrer Identität, gefangen im Netz vielfältiger Widersprüche." Vgl. Zitat nach Maimouna Traoré, In: Aïcha Fofana: First Woman Novelist of Mali v. Irène Assiba d'Almeida, in: Camel Tracks: Critical Perspectives on Sahelian Literaturs von Debra Boyd-Buggs und Joyce Hope Scott (Hrsg.) Africa World Pr. Trenton, New Jersey, USA 2004. S.274 |
|||||
|
||||||
16.
März |
Die frz.-sprachige malische Tageszeitung Les Echos gedenkt des 18. Jahrestags ihrer Gründung sowie des 27. Todestags des Studentenführers Abdoul Karim Camara, bekannt als Cabral, Generalsekretär der l’Union nationale des élèves et étudiants du Mali (Nationale Union der Schüler und Studenten Malis, UNEEM), der am 17. März 1980 ermordet worden war. "Wir werden niemals ermüden, es zu wiederholen: Die Wahl dieses (Gründungs-)Datums beruht auf der Übereinstimmung der Ideale unserer Zeitung mit denen von Cabral und seiner Gefährten." Die Zeitung, schreibt der mit dem Kürzel "A.K." zeichnende Autor weiter, habe diesen Tag gewählt, um gegen Ungerechtigkeit, Schikanen und Veruntreuung zu kämpfen. "Gegen alle Diktaturen, jene von gestern und von heute, für die Förderung der Grundrechte des Menschen, für ein solidarisches Mali, die Zeitung Les Echos kämpft." Die Monologe von gestern und von heute seien ebenfalls im Visier. Der Tag repräsentiere die Verteidigung der Grundsätze der Werte der Republik, der Demokratie und der Gründerideale vom 26. März**. Dieser Kampf richte sich gegen bestimmte Praktiken und Regelverstöße, nicht gegen Personen. Er begründe die Zeitung. Für diesen Kampf werde Jamana*** und darüber hinaus die Zeitung Les Echos den Preis zahlen, dessen es bedarf. "Weder werden wir uns durch Drohungen, noch durch Einschüchterungen, Ausschlüsse oder Erpressungen verleiten lassen, auf unsere Daseinsberechtigung zu verzichten. Denn, um den Weisen Kocc Barma aus → Senegal zu paraphrasieren: "Man tötet uns, aber man bringt uns nicht dazu, uns zu verleugnen". · (Les Echos, ÜF: J.K.) |
|||||
|
||||||
10.
Januar |
2013 |
Unter dem Titel: "Buch des Jahres 2012: Die Krönung des Romans Femme sans avenir" stellt B. Touré besagten Roman für die Online-Ausgabe der malischen Tageszeitung L'Essor vor. Der Preis sei dem Roman Femme sans avenir (Frau ohne Zukunft) von Hanane Keita verliehen worden, ergänzt er ... → mehr dazu · (L'Essor, ÜFK: J.K.) |
||||
|
||||||
6.
Februar |
2013 |
"Timbuktu:
Die geretten Manuskripte sind in Bamako" titelt die malische Tageszeitung L'Essor online. Als Verfasser sind die "Sonderbeauftragten" M. Keita und H. Kouyate angegeben. "Nachdem sie die Stadt Timbuktu eingenommen hatten", heißt es einleitend, "verjagten die Islamisten alle Mitarbeiter des Instituts für fortgeschrittene Studien und Islamforschung Ahmed Baba (l’Institut des hautes études et de recherches islamiques Ahmed Baba) und richteten sich dort ein". Während der Monate der Besatzung dort einquartiert, hätte niemand gewagt, sich diesem "bedeutendem Ort des Wissens" zu nähern. → mehr dazu · (L'Essor, ÜFK: J.K.) |
||||
|
||||||
2013 |
Im Alter von Anfang 60 stirbt im französischen Limoges
der Schriftsteller Moussa Konaté.
Moussa Konatés frankophones Werk, das bis dato [Juli 2019] nicht in deutscher Übersetzung vorliegt, ist sehr weit gefächert. Im belletristischen Bereich reicht es vom Kinder- und Jugendbuch über Erzählungen bis hin zum (Kriminal-)Roman. Darüber hinaus verfasste der graduierte Humanwissenschaftler Sachbücher. Schließlich betätigte er sich auch als Dramatiker und wurde 2005 mit dem Sony Labou Tansi-Preis ausgezeichnet. Populär wurde Konaté vor allem mit seiner Commissaire Habib-Krimiserie. Neben
seinem künstlerischen Werk befasste sich Konaté
auch mit der Vermarktung und dem Vertrieb von Büchern.
So begründete er den Verlag éditions du Figuier
und war Vorsitzender der Internationalen Buchmesse Étonnants
voyageurs (Erstaunte Reisende) in der Sektion Afrika
(Bamako/Mali).
Série
Commissaire Habib. Enquête sur les rives du fleuve Niger
(Commissaire Habib-Serie. Ermittlungen an den Ufern des Niger): Weitere
Romane: Erzählungen: Kinder-
und Jugendbuch (Auswahl): Sachbücher: Theaterstücke: |
|||||
|
||||||
2017 |
Im Alter
von 77 Jahren stirbt im heimatlichen Sévaré der
Schriftsteller Yambo Ouologuem. Der in Bandiagary, in der Dogon-Region von Französisch-Sudan in eine einflussreiche Familie – sein Vater war Landbesitzer und Schulinspektor – hineingeborene Autor verließ 1960 seine Heimat und ließ sich in Frankreich nieder, wo er studierte und anschließend in einem Gymnasium in der Nähe von Paris unterrichtete. 1968 wurde Ouologuem, als – parallel zu einem provozierenden Essay mit dem Titel Lettre à la France nègre (Brief an das Neger-Frankreich, 1968) – sein Roman Le Devoir de violence (dt: Das Gebot der Gewalt, Übersetzung: Eva Rapsilber. München 1969) erschien, schlagartig berühmt. Im Essay nimmt er die "noblen Gefühle paternalistischer französischer Liberaler"[1] aufs Korn.
Ein Jahr nach der Publikation des umstrittenen Werks erschien unter dem Pseudonym Utto Rodolph Ouologuems erotischer Roman Les mille et un bibles du sexe (Paris 1969), worin er die erotischen Abenteuer von vier Franzosen in Frankreich und Afrika wiedergibt. Ende der 1970er-Jahre kehrte Ouologuem nach Mali zurück, wo er ein Jugendzentrum in der Nähe von Mopti leitete und Lehrbücher herausgab. britannica.com Deutsche Nationalbibliothek de.wikipedia.org |
|||||
|
||||||
.. | . | Anmerkungen: |
||||
|
||||||
. | ||||||
.. | . | Sach- und Personenregister |
|
||
|