Literarisches
Portrait: Amin Maalouf
1949
Am 25. Februar wird Amin Maalouf in Beirut geboren, wo er aufwächst.
1950/60er
Als Angehöriger der christlichen Minderheit besucht er die Jesuitenschule
Notre-Dame de Jamhour.
Ende
1960er
Studium der Soziologie[1]
an der der Lyoner Universität angegliederten Ecole Supérieure
des Lettres in Beirut.
1971
Heirat einer maronitischen Christin und Beginn einer journalistischen
Laufbahn nach väterlichem Vorbild. Zunächst bei der libanesischen
Tageszeitung An-Nahar (Der Tag). [2]
1975
sucht Amin Maalouf bald nach Ausbruch des Bürgerkriegs Zuflucht
in dem Bergdorf, aus dem seine Familie stammt.[3]
1976
emigriert Amin Maalouf wegen des Bürgerkriegs über Cypern
nach Paris[4]. Seine Ehefrau Andrée,
die gerade das 3. Kind geboren hat, kommt zwei Monate später
mit den Kindern Ruchdi, Tarek und Ziad nach.
1976-79
Journalistische Tätigkeit bei der frz. Zeitschrift Jeune Afrique.
1979-81
Leitung der Pariser Redaktion von An-Nahahr arabe et internationale.
1981-85
Erneute Tätigkeit bei der frz. Zeitschrift Jeune Afrique.
1983
Les Croisades vues par les Arabes (dt: Der Heilige Krieg der
Barbaren. Die Kreuzzüge aus Sicht der Araber, Übersetzung:
Sigrid Kester, München 1996), Essay, Paris 1983 u. 1992.
1985
Amin Maalouf beendet seine journalistische Tätigkeit, um sich
ganz der Arbeit an seinem ersten Roman widmen zu können.
1986
Léon l'Africain (dt: Leo Africanus. Der Sklave des Papstes,
Übersetzung: Bettina Klingler u. Nicola Volland, München
1988 u. Ffm. 2000), Roman, Paris 1986 u. 1987.- Fiktive Biographie
der historischen Figur des Leo Africanus, des Verfassers der Schrift
Descrittione dell'Africa um 1525. Sein bewegtes Leben führte
ihn von Granada über verschiedene Stationen in Afrika schließlich
in den römischen Vatikan, wo er eine hohe Funktion bekleidete.
Für Leo Africanus wird Amin Maalouf mit dem Prix de
l'Amitié franco-arabe ausgezeichnet.
1987
Ausgezeichnet mit dem Grand Prix de la Méditerranée
für Leo Africanus.
Ausgezeichnet mit dem Prix France-Liban für Leo Africanus.
Ausgezeichnet mit der Medaille d'argent du Prix Paul Flat der
Académie française für Leo Africanus.
1988
Samarcande (dt: Samarkand, Übersetzung: Widulind Clerc-Erle,
München 1990 u. Ffm 2001), Roman, Paris 1988 u. 1989.- Im Mittelpunkt
des Romans steht das fiktive "Manuskript von Samarkand".
Sein Besitzer, der Amerikaner Benjamin O. Lesage, berichtet von dessen
Entstehung im 11. u. 12. Jahrhundert in Persien und von seinem Verschwinden
in den Wirren der mongolischen Invasion. Vor diesem Hintergrund spielt
vornehmlich der erste Teil des Romans, in dessen Mittelpunkt der islamische
Gelehrte Omar Khajjam steht. Im zweiten Teil, im späten 19. u.
frühen 20. Jh., geht es um die Suche nach der Originalhandschrift
in Persien durch den amerikanischen Protagonisten.
Ausgezeichnet mit dem Prix de Maison de la Presse für
Samarkand.
1991
Les Jardins de lumière (dt: Der Mann aus Mesopotamien,
Übersetzung: Gerhard Meier, München 1992 u. 1994), Roman
Paris 1991 u. 1992. - Biographischer Roman über den im 3. Jh.
in Mesopotamien lebenden Propheten, Arzt und Maler Mani, in dem die
bruchstückhafte Information über die historische Figur mit
Fiktion aufgefüllt wird.
Ausgezeichnet mit dem Grand Prix de l'UNICEF für Der
Mann aus Mesopotamien.
1991
Les Jardins de lumière (dt: Der Mann aus Mesopotamien,
Übersetzung: Gerhard Meier, München 1992 u. 1994), Roman
Paris 1991 u. 1992. - Biographischer Roman über den im 3. Jh.
in Mesopotamien lebenden Propheten, Arzt und Maler Mani, in dem die
bruchstückhafte Information über die historische Figur mit
Fiktion aufgefüllt wird.
Ausgezeichnet mit dem Grand Prix de l'UNICEF für Der
Mann aus Mesopotamien.
1993
Le Rocher de Tanios (dt: Der Felsen von Tanios, Übersetzung:
Gerhard Meier, München 1994 u. 1997), Roman, Paris 1993 u. 1996.
Vorwort zur frz. Taschenbuchausgabe v. Le Prophète v.
Khalil Gibran.
Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt für Le Rocher de
Tanios (dt: Der Felsen von Tanios) .[5]
1996
Les Echelles du Levant (dt: Die Häfen der Levante,
Übersetzung: Bernd Schwibs, Ffm 1997 u. 1999), Roman, Paris 1996
u. 1998.
1998
Les identités meurtrières (dt: Mörderische
Identitäten, Übersetzung: Christian Hansen, Frm 2000),
Essay, Paris 1998 u. 2001.
Ausgezeichnet mit dem Premio Nonino.
1999
Für Mörderische Identitäten wird Amin Maalouf
mit dem Europäischen Essaypreis Charles Veillon ausgezeichnet.
2000
Le Périple de Baldassare (dt: Die Reisen des Herrn Baldassare,
Übersetzung: Ina Kronberger, Ffm 2001), Roman, Paris 2000 u.
2002.
2001
L'Amour de loin (Die Liebe aus der Ferne), Libretto (zur gleichnamigen
Oper, Musik: Kaija Saariaho, Uraufführung am 15.08.2000 bei den
Salzburger Festspielen)[6] .
Amin Maalouf erhält die Ehrendoktorwürde der Katholischen
Universität Löwen, Belgien.
2003
Ausgezeichnet mit dem spanischen Premio Antonio de Sancha.
2004
Origines (dt: Die Spur des Patriarchen, Übersetzung:
Ina Kronenberger. Ffm 2005). - Das Buch beschreibt die Suche des Autors
nach den Spuren seiner Familie und erzählt insbesondere die Geschichte
seines Großonkels Gabriel, der in Kuba sein Glück versuchte
und im materiellen Sinne auch fand sowie von Amin Maaloufs Großvater
Botros, der im Libanon
blieb und seinem Bruder detailliert von der Familie erzählen
musste. [7]
Adriana Mater, Libretto (zur gleichnamigen Oper, Musik: Kaija
Saariaho, Welturaufführung im März 2006 in l'Opéra
de la Bastille, Paris)
Quatre instants : for soprano and piano, Musik: Kaija Saariaho;
Text: Amin Maalouf.
Ausgezeichnet mit dem Prix Méditerranée für
Origines.
Nominierung für den mit 100 000 EURO
dotierten irischen Literaturpreis IMPAC 2004 für Die
Reisen des Herrn Baldassare. [8]
2006
La Passion de Simone, Libretto (zur gleichnamigen Oper, Musik:
Kaija Saariaho, Welturaufführung 2006 in Wien).
2009
Am 25. Februar wird Amin Maalouf 60 Jahre alt.
2010
Le dérèglement du monde (dt: Die Auflösung
der Weltordnungen; Übersetzung: Andrea Spingler) Essay.
Paris 2010. - Der libanesische Christ und Kenner der nahöstlichen
Verhältnisse Amin Maalouf nennt in seinem Buch die Gegensätze,
von denen "der Westen ebenso wie der Nahe Osten aus unterschiedlichen
Gründen betroffen" ist, die "Entregelung" oder
"Deregulierung der Welt".
Émilie, Libretto (zur gleichnamigen Oper, Musik: Kaija
Saariaho, Welturaufführung 2010 in Lyon)
Ausgezeichnet mit dem mit 50.000 € dotierten spanischen Prinz-von-Asturien-Preis[9]
in der Sparte Literatur für sein Gesamtwerk.
Alle Bücher von
Amin Maalouf
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2011
Amin Maalouf wird in eine der prestigeträchtigsten Institutionen
Frankreichs aufgenommen, in die Académie française.
2012
Les Désorientés (dt: Die Verunsicherten;
Übersetzung: Lis Künzli. Zürich 2014), Roman. Paris
2012. - Im Mittelpunkt des Romans steht Adam, der im Exil lebt. Er
bekommt den Anruf eines alten Freundes aus der alten Heimat, der im
Sterben liegt und die Aussöhnung sucht. Adam reist in den Libanon
und wird dort mit seinen Erinnerungen aus dem Bürgerkrieg konfrontiert.
2019
Am 25. Februar wird Amin Maalouf 70 Jahre alt.
Le Naufrage des civilisations (Der Untergang der
Zivilisationen), Essay. Paris 2019.
Amin
Maalouf lebt in Paris und auf der Kanalinsel Yeu. |