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JOSÉ
EDUARDO AGUALUSA
(
* 1960) |
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Literarisches
Portrait: José Eduardo Agualusa
1960
Am 13. Dezember wird José Eduardo in Huambo - Hauptstadt
der gleichnamigen Provinz im mittleren Westen
Angolas
- geboren.
1970er
und 80er[1]
Studium der Agrarwissenschaft und Forstwirtschaft an
der Technischen Universität Lissabon.
1989
Erstveröffentlichung:
A Conjura (Die Verschwörung), Roman. Luanda
1989.- Ausgezeichnet mit dem Prémio de Revelação
Sonangol.
1990
Mitarbeit bei der in diesem Jahr gegründeten portugiesischen
Tageszeitung Público.
D. Nicolau Água-Rosada e outras estórias
verdadeiras e inverosímeis (D. Nicolau Água-Rosada
und andere wahre und unwahrscheinliche Geschichten; engl.:
The incredible but true story of Prince Nicolau Água-Rosada.
1995), Erzählungen. Lissabon 1990.
1991
O coração dos Bosques (Im Herzen des
Holzes), Lyrik. Luanda 1991.
1992
A Feira dos Assombrados (Der Markt der Gejagten),
Novelle. Lissabon 1992.
1993
Lisboa Africana (Afrikanisches Lissabon), gemeinsam
mit dem Journalisten Fernando Semedo, Investigative Reportagen
mit Fotografien von Elza Rocha 1993.
1996
Estação das Chuvas (Regenzeit; engl.:
Rainy Season; Übersetzung ins Englische: Daniel
Hahn. London 2009), Roman. Lissabon 1996.
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EIN
STEIN UNTER WASSER
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1997
Nação Crioula: correspondência secreta
de Fradique Mendes[2] (dt: Ein
Stein unter Wasser. Übersetzung aus dem Portugiesischen:
Inés Koebel. München 1999), Roman.
Lissabon 1997.
Der
Roman Nação Crioula (dt: Ein Stein
unter Wasser) wird mit dem Grande Prémio de
Literatura durch das Portuguese Centro Nacional de
Cultura ausgezeichnet.
1999
Fronteiras Perdidas, contos para viajar (Verlorene
Grenzen, Geschichten vom Reisen), Erzählungen. Luanda
1999.
2000
Unterstützung für eine Reise
nach Indien/Goa durch die Portugiesische Orientstiftung, die
im folg. Buch Niederschlag findet:
Um Estranho em Goa (Ein Fremder in Goa), Roman.
Lissabon 2000.
Estranhões e Bizarrocos, Kinderbuch. Lissabon
2000.
A Substância do Amor e Outras Crónicas
(Die Substanz der Liebe und andere Chroniken), Glossen. Lissabon
2000.
Ausgezeichnet
mit dem Grande Prémio de Conto Camilo Castelo Branco
durch die Portugiesische Schriftstellervereinigung (Associação
Portuguesa de Escritores) für den Erzählband Fronteiras
Perdidas, contos para viajar.
2000-2001
Einjähriger Stipendiumsaufenthalt in Berlin, gefördert
durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).-
Hier ist eine Kurzgeschichte (Geben Sie Ihren Kindern
eine bessere Vergangenheit/Das Lachen des Geckos) entstanden,
die Agualusa später zum Roman Das Lachen des Geckos
ausgearbeitet hat.
2002
O Homem que Parecia um Domingo (Der Mann, der
wie ein Sonntag aussah), Erzählungen. Lissabon 2002.
O Ano em que Zumbi Tomou o Rio (Das Jahr, in
dem der Zombie den Fluss austrank), Roman. Lissabon 2002.
2003
Catálogo de Sombras (Schattenkatalog),
Erzählungen. Lissabon 2003.
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DAS
LACHEN DES GECKOS
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2004
O Vendedor de Passados (dt:
Das Lachen des Geckos;
Übersetzung aus dem Portugiesischen: Michael Kegler.
München 2008; Neuauflage: München 2015.) Lissabon
2004.- Der titelgebende Gecko - er heißt Eulálio
und verkörpert die Reinkarnation eines Menschen - ist
der Erzähler dieser sonderbaren und auf weiten Strecken
poetisch strahlenden Geschichte. Eulálio klebt an einer
Wand oder an der Decke und beobachtet Félix Ventura,
den Eigner des Hauses und dessen Besucher. Sie sind Kunden
des Identitätserfinders und -stifters. Besondere Aufmerksamkeit
verdient ein Kunde, der im Gegensatz zu den Anderen nicht
nach einer glanzvollen Vergangenheit sucht, sondern nach einer
neuen durchschnittlichen angolanischen Identität. Unter
dem Namen José Buchmann bekommt er diese und beginnt
sich zusehends mit dieser zu identifizieren, so sehr, dass
er sich auf die Suche nach Personen macht, die mit dieser
erfundenen Vergangenheit im Zusammenhang stehen..
Geração W (Generation W), Theaterstück
2004.
2005
Manual Prático de Levitação (Praktisches
Handbuch der Levitation), Erzählungen. Rio de Janeiro
2005.
A girafa que comia estrelas (Die Giraffe, die
Sterne frisst), Novelle. Lissabon 2005.
2006
gründet er gemeinsam mit Conceição
Lopes und Fatima Oter in Rio de Janeiro den Verlag Língua
Geral, der ausschließlich portugiesischsprachige
Literatur - vornehmlich aus Afrika - publiziert.
Passageiros em Trânsito (Transitpassagiere), Erzählungen.
Lissabon 2006.
O filho do vento (Das Kind des Windes), Novelle.
Rio de Janeiro 2006.
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DIE
FRAUEN MEINES VATERS
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2007
As Mulheres do Meu Pai (dt:
Die
Frauen meines Vaters; Übersetzung aus dem Portugiesischen:
Michael Kegler. München 2010), Erzählungen. Lissabon
2007.
Chovem amores na Rua do Matador, Theaterstück
gemeinsam mit Mia
Couto verfasst.
Ausgezeichnet
mit dem britischen Independent Foreign Fiction Prize
für das beste ausländische Werk für den Roman
Book of Chameleons (dt: Das Lachen des Geckos).
2008
Na rota das especiarias (Auf der Gewürzroute), Tagebuch
einer Reise nach Flores, Bali, Java und Timor. Lissabon 2008.
Aquela Mulher (Diese Frau), Text für einen Theatermonolog,
unter der Regie von Antônio Fagundes inzeniert in Sao
Paulo, Brasilien, 2008 und Rio de Janeiro, Brasilien2009.
BARROCO
TROPICAL
in deutscher Übersetzung |
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GODS
AND SOLDIERS
Anthologie in engl. Sprache
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2009
Gefördert als Writer in Residence in Amsterdam
(6-8 Wochen); Arbeit an folgendem Roman:
Barroco Tropical (dt: Barroco tropical [3];
Übersetzung aus dem Portugiesischen: Michael Kegler.
München 2010), Roman. Alfragide, Portugal 2009. - Der
Roman Barroco Tropical ist in Angolas Hauptstadt Luanda
im Jahre 2020 angesiedelt. Protagonist ist der Schriftsteller
Bartolomeu Falcato, dem zu Romanbeginn buchstäblich eine
Frau vor die Füße fällt, aus einem tropischen
Sturm heraus. Da es sich bei der - toten - Frau um das Model
Núbia de Matos, die angebliche Ex-Geliebte der Präsidentin
handelt, die Falcato zudem kannte, entspinnt sich ein barockes
und zudem gefährliches Verwirrspiel beim Versuch der
Aufklärung des Todesfalls.
Der
Roman My Father's Wives (As Mulheres do Meu Pai)
wird für den britischen Independent Foreign Fiction
Prize für den besten ausländischen Roman nominiert
(Longlist).
Dragonfly, Erzählung in: Gods and soldiers:
the Penguin anthology of contemporary African writing
/ Hrsg.: Rob Spillman. New York 2009.
2010
Milagrário Pessoal, Roman. Lissabon 2010.
A Caixa Preta (Die Black Box), Theaterstück
gemeinsam mit Mia
Couto verfasst.
2011
Nweti e o mar: exercícios para sonhar sereias (Nweti
und das Meer: Übungen für Traumnixen), Kinderbuch.
Alfragide, Portugal 2011.
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EINE
ALLGEMEINE THEORIE DES VERGESSENS - ROMAN |
2012
Teoria geral do Esquecimento (dt: Eine allgemeine
Theorie des Vergessens; Übersetzung: Michael Kegler.
München 2017; engl.: A General Theory of Oblivion.
New York 2015; Nominierung für den International
Man Booker Prize), Roman. Lissabon 2012. - Der Roman
spielt in Angola; er setzt ein mit der Unabhängigkeit
der ehemaligen Kolonie Mitte der 70er Jahre und setzt sich
fort bis in die 2000er Jahre hinein. Protagonistin des Romans
ist Ludovica ("Ludo") Fernandes Mano, eine Frau
mittleren Alters, die den Himmel nicht sehen kann; sie leidet
an Agoraphobie. Sie ist mit ihrer Schwester und deren Mann
von Portugal nach Luanda gekommen und sieht sich mit der Unabhängigkeit
plötzlich allein gelassen. 28 Jahre verbarrikadiert sie
sich in ihrem Luxusappartment, fern der gewalttätigen
Welt, die sie nebst Erinnerungen in Bruchstücken in Tagebüchern
festhält, und als sie kein Papier mehr hat, benutzt sie
einen Kohlestift und schreibt die Wände voll.
A educação sentimental dos pássaros
(Die sentimentale Erziehung der Vögel), Roman. Lissabon
2011.
2013
A vida no céu (Das Leben im Himmel), Roman.
Lissabon 2013. - Der Held und Ich-Erzähler dieses Jugendromans
ist der 16-jährige Carlos, der in den Wolken geboren
ist. Da die Erde infolge der globalen Erwärmung zunehmend
unbewohnbar wird, haben die Menschen begonnen, in Ballonstädten,
die über der Erde schweben, Zuflucht zu suchen. Carlos
lebt in der Ballonstadt Luanda und beginnt nach seinem Vater
zu suchen, der nach einem tragischen Ballonunfall verschollen
ist. Carlos ist sich sicher, dass sein Vater überlebt
haben muss. Mit dem Familienballon geht er auf Reisen, trifft
auf eine Ballonstadt namens Paris, die voller Wunder ist.
Und verliebt sich.
2014
A Rainha Ginga (Die
Königin Ginga[4]), Roman Lissabon
2014.
2015
O Livro dos Camaleões (Das Buch der Chamäleons)[5],
Auswahl nicht veröffentlichter Erzählungen. Lissabon
2015.
2016
Der Roman A General Theory of Oblivion (dt: Eine
allgemeine Theorie des Vergessen) wird für den
Internationalen Man Booker-Preis[6]
nominiert (Shortlist).
A
Sociedade dos Sonhadores Involuntários
Roman
Im portugiesischen Original
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2017
Der Roman A General Theory of Oblivion (dt: Eine
allgemeine Theorie des Vergessen) wird mit dem Dublin
International Literary Award ausgezeichnet, mit 100.000 €
ist dies einer der höchstdotieren Literaturpreise der
Welt.[7]
A Sociedade dos Sonhadores Involuntários
(dt: Die Gesellschaft der unfreiwilligen Träumer.
Übersetzung aus dem Portugiesischen: Michael Kegler.
München 2019), Roman. Lissabon 2017. - Vier Personen,
vier Protagonisten, sie sind die unfreiwillgen Träumer:
Der angolanische Journalist Daniel Benchimol träumt von
Menschen, die er nicht kennt. Moira Fernandes, eine mosambikanische
Plastikkünstlerin aus Kapstadt, inszeniert und fotografiert
ihre eigenen Träume. Hélio de Castro, brasilianischer
Neurowissenschaftler, filmt sie. Hossi Kaley, ein Hotelier
und ehemaliger Guerillakämpfer mit einer dunklen und
gewalttätigen Vergangenheit, hat mit seinen Träumen
eine noch seltsamere und geheimnisvollere Beziehung. Träume
vereinen diese vier Charaktere in einem Land, das von einem
totalitären Regime beherrscht wird, das kurz vor dem
Zusammenbruch steht. Die Gesellschaft der unfreiwilligen Träumer
ist eine politische, satirische und unterhaltsame Fabel, die
die Natur der Realität herausfordert und in Frage stellt,
während sie die Rehabilitation des Traumes als Instrument
des Bewusstseins und der Transformation befürwortet.
2019
Am 13. September ist Agualusa Gast
beim 19. internationalen literaturfestival berlin (ilb)
und wird sein neues Werk vorstellen: Die Gesellschaft
der unfreiwilligen Träumer.
José
Eduardo Agualusa wechselt seinen Aufenthaltsort beständig
zwischen Portugal, Angola und Brasilien. Neben seiner schriftstellerischen
Tätigkeit arbeitet er regelmäßig für
die portugiesische Zeitschrift LER, für die
brasilianische Zeitung O Globo und die portugiesische
Radiosendung A Hora das Cigarras (Die Stunde der
Zikaden) bei RTP (Rádio e Televisão
de Portugal). |