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2010 |
April - Juni |
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8.
April |
2010 |
60. Geburtstag des in Tsevié, einem nahe der togoischen
Hauptstadt Lomé gelegenen Dorf, geborenen Romanciers
und Dramatikers Julien Atsou Guenou. |
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10.
April |
2010 |
Der im namibischen Andara geborene Politologe und Schriftsteller
Joseph Diescho wird 55 Jahre alt.
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BORN
OF THE SUN
Joseph Diescho |
Nach
1993, dem Jahr als mit Troubled waters nach Born
of the Sun (New York 1988) sein zweiter Roman erschien,
hat Joseph Diescho kein belletristisches Werk mehr vorgelegt.
Vielmehr widmete er seine Zeit der politischen Analyse. Publikationen
zu diesen Themen sind: The Namibian Constitution in Perspective
(Windhoek 1994); Government and opposition in post-independence
Namibia (Windhoek 1996) und Understanding the New Partnership
for Africa's Development (NEPAD, Windhoek 2003).
Neben diesen Buchveröffentlichungen erschienen zahlreiche
kritische Kommentare zum politischen Tagesgeschäft von
ihm. So war und ist er beispielsweise ein vehementer Kritiker
des bis 2005 amtierenden Präsidenten →
Namibias Sam Nujoma. Von Nujomas Sohn Utoni Nujoma wird
dem "Akademiker Joseph Diescho", vorgeworfen, er hätte
sich mit dem "Wirtschaftswissenschaftler Henning Melber"
und dem "Menschenrechtler Phil ya Nangoloh" mit den
"'weißen Medien' verschworen, um die SWAPO in Verruf
zu bringen. Diese 'reaktionäre Allianz' würde die
Bevölkerung mit 'Lügen, Propaganda und Fehlinformationen
bombardieren', um sie in die Irre zu leiten und gegen die regierende
Partei aufzubringen", steht in der deutschsprachigen Allgemeinen
Zeitung zu lesen**. In derselben Zeitung
wird dem Politologen Diescho bescheinigt, "sich aus dem
Fenster gelehnt" zu haben, als er die Verleihung des Titels
'Vater der Nation' durch das namibische Parlament beanstandet
habe, "Nujoma ist 'Gründungsvater', aber nicht 'Vater
der Nation'"***. |
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13.
April |
2010 |
70. Geburtstag
von →
Jean-Marie
Gustave Le Clézio.
Der in Nizza geborene Schriftsteller engl.-frz.-mauritischer
Abstammung wurde 2008 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. |
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2010 |
"Michèle
Rakotoson veröffentlicht den Roman Tovonay, l'enfant
du Sud (Tovonay, Kind des Südens)",
heißt es in der französischsprachigen madagassischen
Tageszeitung L'Express de →
Madagascar.
Und
der Untertitel spricht vom siebten Roman der Schriftstellerin
der bei Sépia erschienen sei. Dieses Mal vernachlässige
die Autorin ihren Helden, um sich auf die Tatsachen zu konzentrieren.
→
mehr dazu,
·
(L'Express de Madagascar, ÜFK:
J.K.)
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23.
April |
2010 |
"Welttag
des Buches und des Urheberrechts"
Seit 1995, als die → UNESCO
diesen Tag - Todestag von Cervantes und von Shakespeare - dazu
erklärte. |
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27.
April |
2010 |
70. Geburtstag des im ugandischen Entebbe geborenen Kritikers
und Schriftstellers Peter Nazareth. Er ist indisch-malaysischer
Herkunft. |
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1.
Mai |
2010 |
60. Geburtstag des im kamerunischen Bondé geborenen Multitalents
Werewere Liking. Die Schriftstellerin, Dramatikerin, Malerin
und Filmemacherin wurde in traditioneller Umgebung von ihren
Großeltern großgezogen. |
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2.
Mai |
2010 |
Vor dreißig Jahren verstarb im Alter von 70 Jahren in
Paris der senegalesische Essayist frz. Sprache Alioune Diop.
1947 gründete er die bedeutendste Zeitschrift der →
Négritude:
→ Présence africaine.
Revue culturelle du monde noir (Afrikanische Gegenwart.
Kulturzeitschrift der schwarzen Welt). |
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3.
Mai |
2010 |
Im Alter
von 75 Jahren stirbt in Casablanca der marokkanische Philosoph
→
Mohammed Abed El Jabri.
Noch an diesem Tag ergeht ein Kondolenzschreiben von König
Mohammed VI. an die Familie des Verstorbenen, in welchem er
seine "lebhaften Beileidsbezeugungen" für "einen
der großen Denker Marokkos" ausdrückt.
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AL-JABRI
Kritik der arabischen Vernunft. Einführung. |
El Jabri war einer der letzten arabischen Linken, die nicht
zum politischen Islam übergelaufen sind. Sein Hauptwerk
Naqd al-caql al-carabi (Kritik der arabischen Vernunft)
erschien in vier Bänden von 1984 bis 2001 und löste
von →
Marokko
über → Ägypten
bis nach → Syrien
heftigste Diskussionen aus. In Deutsch erschien bisher der Einführungsband:
Kritik der arabischen Vernunft. Eine Einführung.
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2010 |
Die
angolanische Presseagentur AngolaPress berichtet über
das Erscheinen des autobiografischen Buches Lutarei até
ao fim (Ich werde bis zum Ende kämpfen) des heimischen
Autors Roberto Martin.
Luanda – Der angolanische Autor Roberto Martin werde am
Sonntag am Unabhängigkeitsplatz in Luanda in einer Verkaufs-
und Signierstunde sein Buch Lutarei até ao fim
vorstellen.
Das 54-seitige Prosawerk erzähle laut Angaben des Autors
die Geschichte eines jungen Mannes aus der Huambo-Provinz während
der Kriegszeit, der nach Luanda kommt und seine Tante trifft.
Trotz seiner Wechselhaftigkeit schaffe es der junge Mann, sich
seinen Traum vom berühmten Sänger zu erfüllen.
Das Buch ist in einer Auflage von 500 Stück bei Austral
Livros veröffentlicht worden.
Roberto Martin wurde 1979 in der Ortschaft Nzeto, in der im
Norden gelegenen angolanischen Provinz Zaire geboren. Er ist
Autor, Dramatiker, Musiker und Komponist.
· (AngolaPress,
ÜEK:
J.K.) |
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7.
Mai |
2010 |
Vor dreißig Jahren verstarb in ihrer Geburtstadt Bamako
die malische Politikerin und Autorin Aoua Kéita.
Die 1912 geborene Kéita erwarb zu Beginn der 30er Jahre
ein Diplom an der Ecole de médecine de Dakar, →
Senegal, und arbeitete
anschließend in verschiedenen Teilen Westafrikas. Im Jahre
1946, nach der weiteren Beschneidung der Rechte der Kolonien
durch Frankreich, trat Aoua Kéita der Rassemblement
Démocratique Africain (RDA, Demokratisch Afrikanische Sammlungsbewegung)
bei, und in den 50er Jahren begründete sie die gewerkschaftsnahe
Frauenbewegung Collective Female Trade Union Movement.
Ende der 50er Jahre wurde sie ins malische Parlament gewählt,
wo sie bis zum Zerwürfnis mit dem damaligen Präsidenten
Modibo Keïta großen Einfluss ausübte.
Als Autorin erlangte sie Berühmtheit mit dem 1975 veröffentlichten
autobiografischen Werk Femme d'Afrique. La vie d'Aoua
Kéita racontée par elle-mêe (Frau aus Afrika. Das Leben
der Aoua Kéita, von ihr selbst erzählt). |
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zeit
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los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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14.
Mai |
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Die französischsprachige marokkanische Tageszeitung L’opinion
verweist - verbunden mit einer Kurzvita inkl. Werksangaben
- auf eine
Veranstaltung mit dem Schriftsteller Kébir Mustapha
Ammi.
„Kébir Ammi ist der maghrebinische Schriftsteller
par excellence, hinsichtlich Herkunft und hinsichtlich des
Universums seiner Romane.“ Er sei für Samstag zu
einem Literarische Treffen eingeladen, das von Abdellah Baida
initiiert und vom Institut français in Rabat
und der Association Marocaine des Enseignants de Français
(AMEF) organisiert wurde.
Die Diversität seiner Identität, geboren 1952 in
Taza, der Vater Algerier, die Mutter Marokkanerin, habe Kébir
Ammi mit dem Studium der englischen Literatur und der Philosophie
in England und den Vereinigten Staaten bereichert, bevor er
sich in Paris niedergelassen habe; der Autor eines Werks mit
verschiedenen Facetten: Romane, Theaterstücke, Essays.
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Les
Vertus immorales
Kebir M. Ammi |
Werke
[Liste redaktionell vervollständigt]:
Le
Partage du monde, 1999.
Thagaste, Saint Augustin en Algérie. Ed. de L’Aube,
1999
Sur les pas de saint Augustin, 2001
La Fille du vent, 2002
La fille du vent. Ed. de l’Aube, 2002
Les Terres contrariées, 2003.
Alger la blanche, Theaterstück, 2003
Feuille de verre. Gallimard jeunesse, 2004
Abd el-Kader, 2004.
Apulée, mon éditrice et moi. Ed. de l’Aube,
2006
Le ciel sans détours. Gallimard, 2007
Les vertus immorales. Gallimard, 2009
Kebir Ammi sei kürzlich mit dem Prix des écrivains
de langue française ausgezeichnet worden. Er habe
ein Werk mit einem „reichen, urwüchsigen Stil“
vorzuweisen, mit einem „oft erstaunlichem Universum“,
das einen Besuch wert sei.
Die Literarische Veranstaltung werde am kommenden Samstag
im Institut français in Rabat stattfinden.
· (L'opinion,
→
Marokko,
ÜF:
J.K.) |
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2010 |
In der Ndeban Clinic im gambischen Bakau stirbt nach kurzer
Krankheit im Alter von 66 Jahren der Diplomat und Schriftsteller
Hassum Ceesay (Sr.).
Als Ökonom mit diversen Universitätsabschlüssen
beendete Hassum Ceesay 1996 nach mehr als 17 Jahren seine diplomatische
Tätigkeit bei der UN und kehrte nach →
Gambia zurück, wo er sich in Kololi niederließ.
Sein Interesse für Literatur ließ ihn sich schon
früh mit einer Gruppe junger Autoren zusammenschließen,
ein Bund, der im Jahre 1971 zur Gründung von Ndaanan
führte. In diesem ersten Literaturmagazin des Landes wurden
auch diverse Gedichte und eine Kurzgeschichte von Ceesay veröffentlicht.
Diverse Erzählungen und Novellen von Hassum Ceesay blieben
unveröffentlicht oder wurden von ihm selbst verlegt wie
die mehrere Bände umfassenden Anthologien Seeking to
Please.
(Vgl. "Tribute Hassum Ceesay (Sr) (1944-2010), a generous
man and a writer per excellence", von Cherno Omar Barry,
General Secretary Interim, Writers’ Association of The
Gambia.
in: Foroyaa Online v. 07.06.2010, Gambia) |
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29.
Mai |
2010 |
André
Brink wird 75 Jahre alt.
Der
als Sohn eines Distriktrichters und einer Lehrerin im südafrikanischen
Vrede (Oranje-Freistaat) geborene Literaturkritiker und Schriftsteller
→ André
Brink,
der sich auch als Übersetzer englischer Weltliteratur in
die afrikaanse Sprache betätigt, wurde bereits mehrfach
für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen und erhielt zwei
Nominierungen (shortlist) für den Man Booker Prize. Hierzulande
zählt sein Roman Weiße Zeit der Dürre
zu seinen bekanntesten Werken. Im vergangenen Jahr erschienen
unter dem Titel A Fork in the Road seine Memoiren.
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Der
kamerunische Politiker und Schriftsteller Ferdinand Léopold
Oyono stirbt im Alter von 80 Jahren.
Bis vor drei Jahren hatte Oyona das Amt des Kulturministers
inne. Der Vater von drei Kindern kann auf eine erfolgreiche
politische Karriere zurückblicken. In den letzten Jahrzehnten
bekleidete er das Amt des Botschafters in europäischen
und arabischen Ländern, bevor er zum Minister ernannt wurde.
In den Jahren 1956 bis 1960 schrieb der Autor Ferdinand Oyono
drei Romane, die noch heute innerhalb der afrikanischen antikolonialen
Literatur herausragen: Une Vie de Boy (1956, dt: Flüchtige
Spur Tundi Ondua. Düsseldorf 1958); Le Vieux nègre
et la Médaille (1956, dt: Der alte Neger und die Medaille.
Düsseldorf 1957 und Der alte Mann und die Medaille.
Ost-Berlin 1972 u.); Le Chemin d'Europe (1960). |
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2010 |
"Weltcup-Verbot:
Somalische Militante exekutieren Fans",
ist
ein Artikel von ALSHAHID überschrieben, einer Nachrichtengruppe,
die sich online in drei Sprachen präsentiert, Somalisch,
Englisch und Arabisch.
Mogadischu
- (Alshahid) Eine somalische Rebellengruppe, die das Ansehen
des Fußball-Weltcups in den von ihnen kontrollierten
Gebieten verboten habe, heißt es im vorliegenden Bericht
konkretisierend, "haben zwei somalische Fußballfans
wegen des Anschauens des Spiels Nigeria gegen Argentinien
in der Samstagnacht exekutiert". →
mehr
dazu· (ALSHAHID, ÜEK:
J.K.)
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2010 |
Wilde Streiks in Fußballstadien
Die meisten südafrikanischen Zeitungen berichten in diesen
Tagen von den wilden Streiks der Ordner in verschiedenen Fußballstadien,
die von den Protesten der Ordner der Firma "Stallion"
im Stadion von Durban ausgegangen waren. Letztere seien für
ihren Dienst angeblich nicht bezahlt worden. Nach dem Polizeieinsatz
gegen die protestierenden Ordner, bei dem auch Gummigeschosse
zum Einsatz kamen, habe die Polizei in den betroffenen Stadien
nun selbst den Ordnungsdienst übernommen.
Im Zusammenhang mit der Fußball-WM in
→ Südafrika
steht auch folgende Meldung:
"Mann
inhaftiert wegen gestohlener Tickets"
Die englischsprachige südafrikanische Tageszeitung Sowetan
berichtet in einer Kurzmeldung von einem Mann nigerianischer
Nationalität, der wegen Ticket-Diebstahls vom Amtsgericht
Pretoria zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden sei.
Der Verurteilte hatte sich vor einem speziellen „Weltcup-Gericht“
zu verantworten.
Der →
NPA-Sprecher
Mthunzi Mhaga gab an, der Mann sei im Besitz von 30 gestohlenen
Weltcup-Tickets im Wert von → R 40.000
aufgegriffen worden.
Laut Mhaga sei seit Beginn des Turniers in elf abgeschlossenen
Fällen, die im Zusammenhang mit dem Weltcup stünden,
nur ein Freispruch erfolgt.
„Die Spezialgerichte haben bisher 20 Fälle gehört“,
beschließt Dudu Dube seine Kurzmeldung. ·
(Sowetan SA, ÜEK:
J.K.) |
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2010 |
"Minister erwägt
Regulierung für Initiationsschulen",
überschreibt
die englischsprachige südafrikanische Tageszeitung Mail
& Guardian ihren Bericht, bei dem sie als Quelle
die heimische Nachrichtenagentur Sapa angibt.
Die Regulierung für Initiationsschulen werde aufgrund
von Berichten erwogen, denen zufolge viele Jungen gestorben
seien, nachdem sie an illegalen Initiationsschulen beschnitten
wurden. → mehr
dazu · (Mail &
Guardian SA, ÜEK:
J.K.)
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Anmerkungen:
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inkl. arabischer Raum
**
Vgl. Sprnger, Marc, Utoni Nujoma verteidigt Vater, in: AZ
Online v. 25.10.2007
***
Vgl. Hofmann, Eberhard und Nampa, Auftritte in Parteifarben
angeprangert , in: AZ Online v. 23.02.2009
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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