Literarisches
Portrait: Tarek Eltayeb
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ER
IN ERINNERUNG
GEDICHTE
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1959
Tarek Eltayeb wird als Sohn sudanesischer Eltern in Bab Elschaaria
in Alt-Kairo geboren; er hat zwei ältere Schwestern.
1963-65
besucht Tarek Eltayeb die Koranschule, wo nach eigener Aussage
sein Interesse für die arabische Sprache geweckt wird.
1967
Nach dem sog. Sechstagekrieg, in dem Ägypten
die Kontrolle über den Sinai[1]
an Israel verliert, Umzug der Familie in den Norden Kairos,
nach Ain Shams, einem Stadtteil mit großem sudanesischen und
koptischen Bevölkerungsanteil.
1970er
Nach dem Besuch der Mittelschule studiert Tarek Eltayeb Betriebswirtschaft
an der Ain Shams Universität.
1981
Abschluss des Studiums der Betriebswirtschaft: Bakkalaureat[2].
1982-84
Zweijährige Tätigkeit als Buchprüfer in Kairo.
1984
Halbjähriger Aufenthalt im Irak.
Einreise mit einem Touristenvisum in Österreich, Aufenthalt
in Wien. Hier zahlreiche Tätigkeiten wie Zeitungsausträger,
Prospektverteiler, Tellerwäscher, aber auch Sprachlehrer und
später Dolmetscher und Übersetzer.
1985
beginnt Tarek Eltayeb mit der schriftstellerischen Tätigkeit[3].
Im März lernt Tarek Eltayeb in Wien seine zukünftige
Frau und Übersetzerin Ursula
kennen, die für ihre Dissertationsarbeit in Arabistik
Die Sprache im ägyptischen Rundfunk Hilfe fürs
Transkribieren von Tonbandaufnahmen sucht.
1990
Sie müssen gehen, Kurzgeschichte, in: Jeder ist
anderswo. Wien 1990.
Der Ring, Kurzgeschichte, in: Die Fremde in mir.
Wien 1990.
1990er
Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien.
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STÄDTE
OHNE DATTELPALMEN
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1992
El-Asanser (Der Aufzug), Theaterstück. Kairo 1992
und in der Anthologie der Bibliotheca Alexandrina 2007.
Mudun
Bila Nakhil
(dt: Städte ohne Dattelpalmen; Übersetzung aus
dem Arabischen: Ursula Eltayeb. Wien 2000), Roman, Köln 1992;
Neuauflagen: Kairo 1994 und 2006. - Protagonist ist der junge
Hamza, der in einem sudanesischen Dorf gemeinsam mit der Mutter
und seinen beiden Schwestern lebt, der Vater ist abwesend
und so fühlt sich Hamza verantwortlich für die Familie. Auf
der Suche nach Arbeit geht er zunächst in eine nahe gelegene
Stadt, dann nach Kairo, schließlich findet er sich als Illegaler
in Europa wieder, nur um irgendwann desillusioniert in seine
Heimat zurückzukehren.[4]
1993
Al-Gamal La Yaqif Khalfa Ishara Hamra (Das Kamel
hält nicht bei Rot). Kurzgeschichten. Kairo 1993.
1995
Der leuchtende Derwisch, Kurzgeschichte, in: Anderswo.
Wien 1995
1996
Tarek Eltayeb erhält ein Arbeitsstipendium des österreichischen
Bundeskanzleramtes.
1997
Promotion in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften am Institut
für Wirtschaftsphilosophie; Dissertation zum Thema Der
Transfer von Ethik durch Technologie im Kampf zwischen Identität
und Profit.
1998
Udhkuru Mahasin … (Erinnert euch an Mahasin). Kurzgeschichten.
Kairo 1998.
Tarek Eltayeb erhält ein Arbeitsstipendium des österreichischen
Bundeskanzleramtes.
1999
Haqiba Mamlu'a bi-Hamam wa-Hadil / Ein mit
Tauben und Gurren gefüllter Koffer (Übersetzung aus
dem Arabischen: Ursula Eltayeb), Prosatexte und Gedichte,
zweisprachige Ausgabe (deutsch/arabisch). Wien 1999.
2000
Na ja, Mist! …, Theaterstück, in: "Afrikaner
in Wien. Zwischen Mystifizierung ung Verteufelung. Erfahrungen
und Analysen", Erwin Ebermann (Hg.)
Arbeitsstipendium des österreichischen Bundeskanzleramtes.
2001
Tarek
Eltayeb erhält das Große Projektstipendium für Literatur,
Österreich.
2002
Takhlisat (Klartexte). Irhab al-ayn al-bayda, Gedichte.
Kairo 2002.
Aus dem Teppich meiner Schatten; Übersetzung aus
dem Arabischen: Ursula Eltayeb, Gedichte. Wien 2002.
Großes
Projektstipendium für Literatur, Österreich.
Reisestipendium
des österreichischen Bundeskanzleramtes.
2003
Großes Projektstipendium für Literatur, Österreich.
Reisestipendium
des österreichischen Bundeskanzleramtes.
2004
Sardines and Oranges: Short Stories from North Africa[5],
hgg. v. Peter Clark. Kurzgeschichten. London 2004.
Verbot und Tabu. Ein Lesebuch zensierter Texte arabischer
Literatur. hgg. v. Tarek Eltayeb. Wien 2004.
Reisestipendium
des österreichischen Bundeskanzleramtes.
2005
Tarek Eltayeb erhält von der Stadt Wien das Elias Canetti
Stipendium sowie
das Große Stipendium für Literatur der österreichischen
Gesellschaft Literar Mechana.
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DAS
PALMENHAUS
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2006
Bayt
An-Nakhil
(dt: Das Palmenhaus; Übersetzung aus dem Arabischen:
Ursula Eltayeb. Berlin 2007), Roman. Kairo 2006. - Protagonist
auch dieses zweiten Romans ist der Sudanese Hamza, bekannt
aus "Städte ohne Dattelpalmen". Nach Jahren der Tristesse,
der Billigjobs, des Überlebens mehr als des Lebens in der
österreichischen Hauptstadt lernt er Sandra kennen. Sie erzählt
ihm von dem Palmenhaus und führt ihn anlässlich seines Geburtstags
dorthin. Die Gerüche und die Wärme umfangen Hamza, sodass
er sich augenblicklich wohl zu fühlen beginnt, ein Stück Heimat
mitten in Europa. Von nun an wird er immer wieder herkommen
und sich seinen Erinnerungen hingeben.
Suq
Allah (Gottes Markt), Gedichte. Belgrad 2006.
Literature
from the Axis of Evil and Other Enemy Nations (Literatur
von der Achse des Bösen und anderen Nationen), Anthologie
2006.[6]
2007
Bacd Az-Zann
(Mancher Argwohn), Gedichte. Kairo 2007.
Reisestipendium
des österreichischen Bundeskanzleramtes.
Anfang Juni nimmt Tarek Eltayeb am al-Mutanabbi Poesiefestival
in der Schweiz teil.
Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Curtea des
Arges, Rumänien, wird Tarek Eltayeb mit dem Internationalen
Großen Preis für Poesie 2007 ausgezeichnet.
2008
Vom 4. bis zum 18. Juli Tarek leitet Tarek Eltayeb den Creative
Writing Workshop (BTL) für junge arabische AutorInnen
an der Universität von Iowa.
Vom 23. August bis zum 19. November ist Tarek Eltayeb Stipendiat
des International Writing Program (IWP) der Universität
von Iowa[7].
2009
Am 5. April wird in der Residenz des österreichischen
Botschafters in Kairo der Roman Cities without palmes
(Übersetzung aus dem Arabischen: Kareem James Palmer-Zeid;
dt: Städte ohne Dattelpalmen) vorgestellt. Die
Präsentation übernimmt im Beisein des Autors Tarek
Eltayeb sein ägyptischer Kollege Alaa al Aswani.
2012
Er
in Erinnerung
(Übersetzung aus dem Arabischen: Ursula Eltayeb), Gedichte.
Berlin 2012
Tarek
Eltayeb arbeitet zur Zeit als Fachhochschulprofessor am International
Management Center/University of Applied Sciences im niederösterreichischen
Krems und als Lehrbeauftragter an der Karl-Franzens-Universität
Graz. |