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Januar
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2017 |
Erste
Nummer der südafrikanischen Monatsschrift →
Sechaba vor
50 Jahren.
Herausgegeben vom →
ANC
waren darin waren Artikel aufgenommen, die die Situation im
Lande wie auch in der Region Südliches Afrika kritisch
und aus Sicht des Kampfes gegen das System der Apartheid beschrieben. |
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2017 |
Im
Alter von 97 Jahren stirbt der südafrikanische Journalist
und Schriftsteller Peter Abrahams in Rock Hall, Saint Andrew
Parish, Jamaika.
Abrahams wurde am Morgen tot aufgefunden. Sein Tod wurde kriminalistisch
untersucht, da von einem Verbrechen ausgegangen wurde.
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XUMA
Ein Roman aus Südafrika
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Bereits im Alter von 20 Jahren verließ Abrahams seine
Heimat und ließ sich zunächst in Großbritannien
nieder. Hier war er redaktionell u.a. für die kommunistische
Zeitung The Daily Worker tätig. Mitte der fünfziger
Jahre wurde er mit der Niederschrift einer Jamaika-Historie
beauftragt, und so beschloss er 1957 mitsamt seiner Familie
nach Jamaika überzusiedeln, wo er u.a. für Radio
Jamaica tätig wurde.
Seine Arbeit als Journalist wie auch als Schriftsteller war
geprägt von seiner scharfen Anti-Apartheid-Haltung. So
sind die meisten seiner Erzählungen und Romane in seiner
Heimat Südafrika angesiedelt, wie beispielsweise der
Roman Mine Boy (dt.: Schwarzer Mann im weißen
Dschungel; Übersetzung: Juliette Lasserre u. Eva
Kuhn, München 1961 UND Xuma, Übersetzung:
Petra Schreiyer, Berlin 1994), der von einem jungen Schwarzen
erzählt, der, vom Lande in die fremde südafrikanische
Industriestadt geworfen, unter den opressive Bedingungen der
Rassengesetze leidet.-
WEITERE
WERKE:
Dark Testament, 1942
Song of the City, 1945
The Path of Thunder (1948; dt: Reiter der Nacht; Übersetzung:
Eduard Klein, 1957)
Wild Conquest (1950; dt: Wilder Weg; Übersetzung: Elisabeth
Schnack, München 1952)
Tell Freedom: Memories of Africa (1954; dt: Dort, wo die weißen
Schatten fallen; Übersetzung:
Juliette Lasserre u. Eva Kuhn,
FfM 1956)
A Wreath for Udomo, 1956
A Night of Their Own, 1965
This Island Now, 1966
The View from Coyaba, 1985
The Coyaba Chronicles: Reflections on the Black Experience
in the 20th Century: An Autobiography and Meditation, 2000.
QUELLEN:
britannica.com
Katalog der Deutschen
Nationalbibliothek
http://jamaica-gleaner.com
en.wikipedia.org |
Die
äquatorialguineische Schriftstellerin und Journalistin
María Nsué Angüe stirbt in einem Krankenhaus
in Malabo, der Hauptstadt ihres Heimatlandes.
Die Autorin gehörte dem Volk der Fang an und schrieb in
spanischer Sprache, die neben der französischen und der
protugiesischen zu den Amtssprachen von →
Äquatorialguinea
zählt.
Im Jahre 1985 wurde Angües erster Roman Ekomo publiziert,
sie war damit die erste Frau ihrer Heimat, die ein Buch veröffentlichte.
Darin wird die Geschichte einer Ehe aus der Sicht einer Frau
aus dem Volk der Fang erzählt.
Weitere Werke:
Alfa y Omega y Sombras, in: Antología de la literatura
guineana, ed. Donato Ndongo Bidyogo, Editora Nacional, Madrid
1984
Delirios, in: África 2000, número 15, Centro Cultural
Hispano-Guineano, Malabo 1991 (S. 27-29).
Cuentos de la Vieja Noa (Relatos), Centro Cultural Hispano-Guineano,
Malabo 1999.
Adugu, in: Literatura de Guinea Ecuatorial – Antología,
ed. Donato Ndongo Bidyogo y Mbaré Ngom Faye, Sial Ediciones,
Madrid 2000 (S. 369-373). |
Die Robert-Bosch-Stiftung gibt den neuen Adelbert-von-Chamisso-Preisträger
bekannt. Mit dem Preis ehrt die Stiftung seit 1985 "herausragende
auf Deutsch schreibende Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel
geprägt ist". Der mit 15.000 Euro dotierte Preis
geht in diesem Jahr an den syrisch-deutschen Schriftsteller
→
Abbas
Khider für sein bisheriges Gesamtwerk. In diesem
erweise sich Khider "als sprachsensibler Beobachter der
Verzweiflung, Verstörtheit, Wut und Hoffnung junger Männer,
die ihre Heimat verlassen müssen und Zuflucht in Europa
suchen". |
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25.
Januar |
2017 |
Im
Alter von 72 Jahren stirbt in London die nigerianische Schriftstellerin
→
Buchi Emecheta.
Ihr erzählerisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, so
wurde ihr Roman The Joys of Motherhood (dt: Nnu
Ego - Zwanzig Säcke Muschelgeld) im Jahre 2003 von
der Jury des internationalen Buchfestivals in Harare/Simbabwe
zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts
gewählt. |
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16.
Februar |
2017 |
Herausgabe
der Shortlist des International Prize for Arabic Fiction
für 2017.
Finanziert wird der Literaturpreis von Abu Dhabi (Vereinigte
Arabische Emirate). Die Nominierten sind:
- Mohammed Hasan Alwan: A Small Death, →
Saudi-Arabien
- Najwa Binshatwan: The Slave Pens, →
Libyen
- Ismail Fahd Ismail: Al-Sabiliat, Kuwait
- →
Elias
Khoury: Children of the Ghetto – My Name is Adam,
→
Libanon
- Mohammed Abdel Nabi, In the Spider's Room (mit dem in arabischen
Ländern tabuisierten Schwulenthema), →
Ägypten
- Saad Mohammed Rahim: The Bookseller's Murder, Irak.
Vorsitzende des mit $ 50.000 dotierten Preises ist die
palästinensiche Autorin → Sahar
Khalifa.
Neben dem Preisgeld winkt dem ausgezeichneten Roman eine Übertragung
ins Englische. |
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1.
März |
2017 |
100.
Geburtstag der in Nablus geborenen palästinensischen Dichterin
→
Fadwa Tuqan.
2003
starb die "Grande dame" der Lyrik
→
Palästinas. Sie wurde
86 Jahre alt.
Insgesamt wurden neun Gedichtsammlungen von Fadwa Tuqan veröffentlicht,
The Last Melody (2000) ist die letzte; 1990 und 1993 erschien
ihre zweiteilige Autobiografie: Tuqan, Fadwa: An autobiography:
A Mountainous Journey. |
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10.
März |
2017 |
Der
in Tunis geborene Poet, Romancier und Essayist Hubert Abraham
Haddad wird 70 Jahre alt.
Als Autor ist er unter der Namenskurzform Hubert Haddad bekannt.
Seine Eltern sind mit ihm nach Frankreich ausgewandert, als
er selbst noch ein Kind war. Haddad schreibt in französischer
Sprache. Sein umfangreiches Werk wurde teilweise ins Englische
übertragen. Im Deutschen ist 2009 sein von Katja Meintel
übersetzter preisgekrönter Roman Falastin
(arab. für Palästina) erschienen. Darin erzählt
Haddad von einer Liebesgeschichte im israelisch besetzten
Westjordanland, die sich zwischen einem entführten israelischen
Soldaten und Falastin, einer modernen Antigone, entspinnt.
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2017 |
Der
im tunesischen Ksour Essef geborene Autor Youssef Rzouga
wird 60 Jahre alt.
Zum Werk des v.a. als Lyriker bekannt gewordenen Rzouga zählen
auch die Romane L'archipel (1986) und Un monde à
part (Eine Welt für sich).
Als Lyriker, der sowohl in arabischer als auch in französischer
Sprache schreibt, gilt er als Wegbereiter eines "occirientalen
Rhythmus", der Einführung der arabischen Metrik in
die französische Poesie.
WEITERE WERKE (Auswahl):
Lyrik in arabischer Sprache (Titel hier in frz. Übersetzung):
– Je vous transcende par mes tristesses (Ich durchschreite
dich durch meine Traurigkeit). 1978
– L'idiome des branches dissemblables (Das Idiom der unähnlichen
Zweige). 1982
– Le programme de la rose (Das Programm der Rose). 1984
– L'astrolabe de Youssef le voyageur ( Das Astrolabium
des Reisenden Youssef). 1986
– Le loup dans le verbe (Der Wolf im Verb). 1998
– Le pays d'entre les deux mains (Das Land zwischen den
beiden Händen). 2001
– Fleurs de dioxyde de l'histoire (Dioxidblumen der Geschichte).
2001
– Proclamation de l'état d'alerte (Verkündigung
des Alarmzustandes). 2002
– Le papillon et la dynamite (Der Schmetterling und das
Dynamit). 2004
– Yogana (Le livre du Yoga poétique) (Yogana -
Das Buch des poetischen Yoga). 2004
– Rhapsodes d'un troubadour (Rhapsoden eines Troubadours)
– Le Scandale narcissique (Der narzisstische Skandal)
Lyrik in Französisch verfasst:
– Le fils de l'araignée (Der Sohn der Spinne).
2005
– Yotalia. 2005
– 1001 poèmes (1001 Gedichte). 2005
– Le jardin de la France (Der Garten von Frankreich).
2005
– Tôt sur la terre (Früh auf der Erde). 2006 |
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29.
März
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2017 |
70.
Geburtstag des algerischen Lyrikers und Schriftstellers Habib
Tengour.
Dem deutschsprachigen Publikum ist er durch seinen im Jahre
2004 veröffentlichten Roman Der Fisch des Moses
bekannt geworden, in dem es um drei junge Algerier geht, die
in Afghanistan gegen die Sowjets gekämpft haben und anschließend
getrennte Wege gehen, wie auch ihre Motive für den Kampf
völlig unterschiedlich waren. |
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2017 |
60.
Geburtstag der tschadischen Diplomatin und Schriftstellerin
Marie-Christine Koundja.
Die im Osten des Tschad, in Iriba, geborene Koundja begann nach
der Sekundarschulbildung zunächst mit einem Studium, das
sie jedoch abbrach, um sich an einer Sekretariatsschule in Kameruns
Hauptstadt Jaunde einzuschreiben. Anschließend wurde sie
in der Regierungsverwaltung tätig, zuletzt in den tschadischen
Botschaften in Jaunde und in Abuja / →
Nigeria.
Marie-Christine Koundja veröffentlichte zwei Romane in
französischer Sprache. Der erste, Al-Istifakh ou l'idylle
de mes amis, erschien in Jaunde 2001, der zweite 2009 in
Paris unter dem Titel Kam-Ndjaha, la dévoreuse. |
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2017 |
Mohammed
Hasan Alwan wird mit dem International Prize for Arabic Fiction
2017 ausgezeichnet, → Sahar
Khalifa,
die Juryvorsitzende des von Abu Dhabi (Vereinigte Arabische
Emirate) finanzierten International Prize for Arabic Fiction
für 2017, gibt den diesjährigen Gewinner bekannt:
In seinem Roman A Small Death erforsche Mohammed
Hasan Alwan Leben und Gedanken des Ibn Arabi. Der im Jahre
1240 in Damaskus verstorbene Sufi Ibn Arabi gilt vielen als
der größte Meister - latinisiert ausgedrückt:
Magister Magnus - des Sufismus, zudem gilt er als Advokat
religiöser Toleranz.
Die
Freude des aus →
Saudi-Arabien
stammenden Autors Mohammed Hasan Alwan über die Auszeichnung,
den sog. arabischen Booker-Preis, dürfte groß sein.
Neben der Übertragung des Romans ins Englische beinhaltet
sie ein Preisgeld von $ 50.000. |
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26.
Mai |
2017 |
Der
in den USA lebende ägyptische Schriftsteller →
Alaa al-Aswani
wird 60 Jahre alt.
Neben seiner schriftstellerischen Arbeit hat sich der Autor
in seiner Heimat auch gesellschaftlich engagiert. Während
der Zeit des Arabischen Frühlings gilt er als Mitbegründer
und einer der Wortführer (manche Quellen sprechen davon,
er sei der Wortführer gewesen) von Kifaya
(arab. für "Es reicht"), einem breiten Bündnis,
dem neben Linken und Bürgerlichen, auch Säkulare und
Mitglieder der Muslimbruderschaft angehören. |
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2017 |
9. Internationaler
Deutscher Literaturpreis für Fiston Mwanza Mujila.
Der diesjährige Internationale Literaturpreis für
ins Deutsche übertragene Erstübersetzungen geht an
Fiston Mwanza Mujila aus der →
Demokratischen
Republik Kongo für seinen Roman Tram 83. Die Auszeichnung,
gestiftet vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin, ist mit
35.000 Euro dotiert, 20.000 gehen an den Autor und 15.000 an
den oder die Übersetzer. Beim vorliegenden Roman sind dies
Katharina Meyer und Lena Müller, die aus dem Französischen
übersetzten. Die Jury, die aus namhaften Literaturkritikern
und -wissenschaftlern besteht, begründete ihre Entscheidung
wie folgt:
"Es ist der radikale Bericht postkolonialen
afrikanischen Lebens in einer auf unermesslichen Bodenschätzen
brodelnden Stadt. Fiston Mwanza Mujila skandiert, brüllt,
säuselt die Sätze über den Alltag in einer von
Gewalt beherrschten Männergesellschaft mit radikalem Furor
und erzählt nebenbei die Geschichte eines Chefgauners und
die der unwahrscheinlichen Rettung eines todgeweihten Dichters.
Die Übersetzerinnen Katharina Meyer und Lena Müller
haben für diesen ins Performative drängenden Text
eine mitreißende Sprache gefunden." |
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26.
Juni |
2017 |
50.
Geburtstag des in →
Madagaskars
Hauptstadt Antananarivo geborenen, in Französisch schreibenden
Schriftstellers Jean-Luc Raharimanan.
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Juli
- Dezember |
2017 |
Die 1947 geborene senegalesische
Schriftstellerin Ken Bugul ist auf Einladung des dortigen Literaturhauses
Writer
in Residence in Zürich.
In deutscher Übersetzung liegen zwei ihrer Romane
vor:
Die Nacht des Baobab (Le Baobab Fou)
Riwan oder der Sandweg (Riwan ou le Chemin de Sable) |
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21.
Juli |
2017 |
Der in Frankreich lebende guineische Schriftsteller →
Tierno
Monénembo wird 70 Jahre alt. |
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18.
August |
2017 |
Heute vor 30. Jahren starb der simbabwische Schriftsteller →
Dambudzo
Marechera in Harare an Lungenentzündung infolge von
Aids. |
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6.
September |
2017 |
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BACHTYAR
ALI:
DIE STADT DER WEISSEN MUSIKER
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BACHTYAR
ALI:
DER LETZTE GRANATAPFEL
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Der
irakisch-kurdische Schriftsteller Bachtyar Ali wird mit
dem mit 15.000 € dotierten Nelly Sachs-Preis der Stadt
Dortmund ausgezeichnet.
Die Entscheidung am heutigen Tag kommentiert Jury-Mitglied und
Schriftsteller Stefan Weidner: "Angesichts von Erfahrungen
genozider Gewalt, Kriegen und Flucht ist Bachtyar Alis Werk
ein Manifest des Lebenswillens und der Poesie. Unter Rückgriff
auf die Mythen und die Spiritualität des Orients sowie
getragen von hohem moralischem Anspruch und großem Engagement
bricht der Autor eine Lanze für die Menschlichkeit".
(Focus online v. 7.09.2017)
Der Autor lebt seit Mitte der 90 Jahre in Deutschland. Er schreibt
in Sorani, der südöstlichen Variante des Kurdischen.
Zwei seiner Werke sind in Deutsch erschienen:
Der letzte Granatapfel, Roman. 2016. Übersetzung: Ute Cantera-Lang
und Rawezh Salim.
Die Stadt der weißen Musiker, Roman. 2017. Übersetzung:
Peschawa Fatah. |
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zeit
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los |
Arabische und afrikanische Sprüche und Weisheiten:
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15.
September |
2017 |
Die
zwischen ihrer nigerianischen Heimat und den USA pendelnde
Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie
wird 40 Jahre alt. |
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13.
Oktober |
2017 |
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BADELE-THOMAS:
BOZO DAVID HURENSOHN
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Biyi
Bandele-Thomas wird 50 Jahre alt.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte der Schriftsteller in seinem
Geburtsort Kafanchan, im Norden →
Nigerias.
Anschließend zog er nach Lagos. 1987-1990 studierte er
Theaterwissenschaft an der Obafemi-Awolowo-Universität
von Ile-Ife, Oyo State. Als er bei einem Wettbewerb für
sein Theaterstück Rain den ersten Preis ein Stipendium
für einen einjährigen Aufenthalt in London erhielt,
zog er in die britische Hauptstadt, wo er noch heute lebt.
In deutscher Übersetzung sind drei Werke von Biyi Bandele-Thomas
erschienen:
Bozo David Hurensohn (Original: The man who came in from the
back of beyond; Übersetzung: Gabriele Cenefels) Frankfurt
am Main 1991
Kerosin Mangos (Original: The Sympathetic Undertaker and Other
Dreams; Übersetzung: Gabriele Cenefels) Frankfurt am Main
1993
In London keine Regenzeit. Eine Parabel. Aus dem englischen
Manuskript Incantations on an eve of execution von Susanne Gittel
übersetzt). Roman. Frankfurt am Main 1997 |
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2017 |
Im
Alter von 77 Jahren stirbt in Sévaré der malische
Schriftsteller Yambo Ouologuem.
Der in Bandiagary, in der Dogon-Region von Französisch-Sudan
in eine einflussreiche Familie – sein Vater war
Landbesitzer und Schulinspektor – hineingeborene
Autor verließ 1960 seine Heimat und ließ sich in
Frankreich nieder, wo er studierte und anschließend in
einem Gymnasium in der Nähe von Paris unterrichtete.
1968 wurde Ouologuem, als – parallel zu einem provozierenden
Essay mit dem Titel Lettre à la France nègre
(Brief an das Neger-Frankreich, 1968) – sein Roman
Le Devoir de violence (dt: Das Gebot der Gewalt,
Übersetzung: Eva Rapsilber. München 1969) erschien,
schlagartig berühmt.
Im Essay nimmt er die "noblen Gefühle paternalistischer
französischer Liberaler"[1] aufs
Korn.
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DAS GEBOT DER GEWALT
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Der
Roman beschäftigt sich im ersten Teil mit etwa 700 Jahren
malischer Geschichte, dargestellt anhand fiktiver Reiche. Im
zweiten Teil wird der von Sklaven abstammende Raymond Spartacus
Kassoumi nach Frankreich entsandt, um auf eine politische Karriere
vorbereitet zu werden. Dieses Werk wurde – trotz
sehr kontroverser Aufnahme – im selben Jahr mit dem
renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Später wurde
es in Frankreich wegen angeblichem Plagiat auf den Index gesetzt,
bevor es nach drei Jahrzehnten neu erscheinen durfte. Nun enthielt
es den Hinweis, der Verlag erkenne an, dass die Seiten 54–56
aus dem Buch Schlachtfeld des Lebens (It's a Battlefield)
von Graham Greene stammten.
Ein Jahr nach der Publikation des umstrittenen Werks erschien
unter dem Pseudonym Utto Rodolph Ouologuems erotischer Roman
Les mille et un bibles du sexe (Paris 1969), worin
er die erotischen Abenteuer von vier Franzosen in Frankreich
und Afrika wiedergibt.
Ende der 1970er-Jahre kehrte Ouologuem nach Mali zurück,
wo er ein Jugendzentrum in der Nähe von Mopti leitete und
Lehrbücher herausgab.
QUELLEN:
britannica.com
Deutsche Nationalbibliothek
de.wikipedia.org |
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18.
Oktober |
2017 |
150.
Geburtstag des im Alter von 62 Jahren 1930 auf der kapverdischen
Insel Brava verstorbenen Dichters Eugénio Tavares.
Der
vollständige Name des in klassischem Portugiesisch und
- als einer der ersten überhaupt - in Kreol (der Ilha
da Brava) Schreibenden lautet:
Eugénio de Paula Tavares.
Zu seinen Werken zählen Amor Que Salva (Die
Liebe die rettet) und O Mal de Amor (Das Böse
der Liebe).
Eugénio Tavares machte sich auch als Komponist der
typischen kapverdischen Klagelieder, der Mornas, einen Namen.
Seine Lieder wurden nach seinem Tod gesammelt und als Morna:
Cantigas Crioulas (Morna: Kreolische Lieder) publiziert. |
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2017 |
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TALES
OF KAMANDA
in engl. Übersetzung
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65.
Geburtstag des kongolesischen Schriftstellers Kama Sywor Kamanda.
Kamanda, geboren in Luebo, in der Noch-Kolonie Belgisch Kongo
[heute: Demokratische Republik Kongo], ist einer der produktivsten
Poeten und Erzähler überhaupt. Schon im Jahre 1996
erschien sein poetisches Gesamtwerk (Œuvre poétique),
mit sage und schreibe 2016 Seiten Umfang.
Allein in diesem Jahr erschienen von dem in Luxemburg lebenden
frankophonen Autor, der auch als Dramatiker kreativ tätig
ist, drei Werke:
Ramsès II, drame historique, 282 Seiten, Theaterstück.
Paris, 2017
Akhenaton, drame historique, Theaterstück, Paris,
2017
La Reine Ranavalona III, drame historique, Theaterstück.
Paris, 2017
Quellen siehe beim literarischen Portrait von →
Kama
Sywor Kamanda |
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2017 |
In der Online-Ausgabe des algerischen El Watan wird
über einen Auftritt des im Lande lebenden Schriftstellers,
Kolumnisten und Übersetzers → Amin Zaoui
berichtet:
"Amin
Zaoui in El Flaye: "Man muss sich vom religiösen
Fanatismus befreien"
Vom
toleranten und brüderlichen Islam unserer Eltern und
Großeltern sei man zu einer Religiosität von Prunk,
Scharlatanerie, Hass, Unterdrückung, Anathema und Gewalt
übergegangen, wird Zaoui zitiert.
→
mehr
dazu ·
(El
Watan.com,
ÜFK:
J.K.)
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30.
November |
2017
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KUBAS
HÄHNE KRÄHEN
UM MITTERNACHT
|
Der
frankophone guineische Schriftsteller
→
Tierno
Monénembo wird mit dem Grand Prix de la francophonie
für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wird von der Académie française
verliehen, geht jedoch auf eine Initiative der kanadischen
Regierung zurück und gilt der weltweiten Verbreitung
der französischen Sprache.
Tierno Monénembo ist am 21. Juli diesen Jahres 70 Jahre
alt geworden. Neben der aktuellen Auszeichnung stehen zahlreiche
andere renommierte Preise. Als sein letztes Werk in deutscher
Übersetzung erschien der Roman Kubas Hähne krähen
um Mitternacht.
Der Roman ist eine Hymne an die afrikanischen Wurzeln Kubas:
Ignacio Rodríguez Aponte, ein Schwarzer mit kubanischen
und afrikanischen Wurzeln, sichert sich sein Einkommen, indem
er westliche Touristen vom Flughafen in Havanna abholt. Eines
Tages fällt sein Blick auf einen Reisenden, der ihn an
einen Teil seiner eigenen Geschichte erinnert, den er zu verdrängen
versucht. Es begann in den 50er Jahren, als der von Batistas
Truppen gejagte Fidel Castro Zuflucht auf dem Hof seines Großvater
Alfonso fand. Diesem wird vom Revolutionsführer im Falle
des kommunistischen Erfolgs das Eigentum an seinem Hof mit
einem unterzeichnetem Brief garantiert. Es ist dieser Brief,
der der jungen und schönen Juliana, die in einen guineischen
Saxophonisten verliebt ist, jede Menge Ärger einbringt. |
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27.
Dezember |
2017
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Nach
drei Wochen Haft in seiner kamerunischen Heimat wird
→ Patrice
Nganang wieder frei gelassen.
Wenige Stunden nachdem die Vorwürfe gegen ihn vor Gericht
abgewehrt wurden und von diesem seine Freilassung angordnet
wurde kommt Nganang frei. Hintergrund war ein Artikel von
Nganang in der in Paris herausgegebenen französischsprachen
Zeitschrift Jeune Afrique Cameroun, in welcher er
sich zum Streit zwischen dem englisch- und französischsprachigen
Teil des Landes äußerte. Der seit Langem gärende
Konflikt - der englische Teil wirft der Regierung vor, seine
Interessen nicht ausreichend zu vertreten - droht sich zu
einem Sezessionskrieg auszuweiten. Nganang verwies in dem
Artikel darauf hin, dass auch die Bevölkerung im französischsprachigen
Teil mit dem eisernen Führungsstil des Präsidenten
unzufrieden ist.- Vgl. "Der Sprachenstreit in Kamerun
eskaliert", in: NZZ online vom 13.12.2017 und "Cameroun
: fin des poursuites contre Patrice Nganang, qui doit être
expulsé vers les États-Unis", in Jeune
Afrique Cameroun online vom 27.12.2017. |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜE:
J.K. --> Übersetzung aus dem Englischen: Janko Kozmus
©
ÜF: J.K. --> Übersetzung aus
dem Französischen: Janko Kozmus © |
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Quellen:
Sach-
und Personenregister |
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Veranstaltungshinweise |
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