In der englischsprachigen Tageszeitung Kenya Times
stellt Mwangi Muiruri die Frage:
"Haben
Sie je Sex gehabt?"
Es
herrsche zügellose Promiskuität, beginnt Muiruri seinen Bericht,
nachdem er mit seiner provokanten Frage die Aufmerksamkeit
der Leser erregt hat, dies zeige eine kürzlich veröffentlichte
Erhebung. Gemäß dieser Statistik, die so mancher "beunruhigend"
finden werde, haben 47 Prozent der kenianischen Frauen in
der Altersklasse zwischen 18 und 25 Jahren eine Abtreibung
vorgenommen und 70 Prozent bereits ihre Jungfräulichkeit verloren.
Die
Statistik zeige, dass die verbleibenden 53 Prozent die heutigen
Mütter sind, die sich entschieden hatten, ihre Schwangerschaft
nicht abzubrechen.
Von
den 70 Prozent verzeichneten Nicht-Jungfrauen hatten 67 Prozent
ihren ersten "Penetrations-Sex" bevor sie 18 Jahre alt waren,
der Anteil derer, die noch stolz behaupten "makellos" zu sein,
konzentriere sich auf das Alter von 18 bis 19 Jahren.
Tatsächlich
zeige der Bericht, dass 12 Prozent ihren ersten Sex hatten,
als sie noch unter 15 Jahre alt waren, 3 Prozent gar erst
12 Jahre und "schreiende 24 Prozent von ihnen hatten sogar
ungeschützten Sex".
"Interessanterweise",
schreibt Mwangi Muiruri weiter, "geben 22 Prozent von denen,
die Kondome benutzen, an, sie würden es mehr genießen", während
57 Prozent sich für den Gummi entschieden, weil sie die Schwangerschaft
fürchteten.
75
Prozent derjenigen, die Kondome benutzen, tun es, um Infektionen
zu vermeiden. Es werde ferner verzeichnet, dass dieselben
Kondombenutzerinnen schließlich die Kondombenutzung beim Beisschlaf
mit ihren Freunden aufgaben, "um Vertrauen in der Beziehung
aufzubauen".
45
Prozent von denjenigen, die den Kondomgebrauch akzeptiert
haben, geben an, es "freiwillig" zu tun, 24 Prozent behaupten,
es sei eine "gemeinsame Entscheidung" und 31 Prozent geben
an, es sei auf "Wunsch des Sexualpartners" geschehen.
"Die
Auswertung der Satistik ergibt, dass 5 Prozent der Befragten
ihre erste sexuelle Begegnung im Alter zwischen 14 und 21
Jahren hatten, 4 Prozent von ihnen waren erst 13 Jahre alt.
9 Prozent waren im Alter von 19 und 12 Prozent im Alter von
16 Jahren."
14
Prozent von denjenigen, die das "Spiel" spielten, das ihnen
"die Keuschheit kostete" seien 15 Jahre alt gewesen und 15
Prozent seien im Alter von 17, 16 Prozent im Alter von 18
und 20 Prozent im Alter von 20 Jahren gewesen.
40
Prozent der 47 Prozent, die eine Abtreibung vorgenommen haben,
versicherten, sollten sie unter vergleichbaren Bedingungen
erneut schwanger werden, würden sie nicht zögern, erneut abzutreiben,
die verbleibenden 7 Prozent geben an, sie würden die Abtreibung
nicht erneut vornehmen. 22 Prozent innerhalb der "Abtreibungskategorie"
würden nicht zögern, die Abtreibung auch anderen Frauen zu
empfehlen.
Die
Reaktion auf HIV/Aids-Tests sei zu 67 Prozent negativ, wobei
die Eastern-Provinz mit 91 Prozent den höchsten Stand von
"keinen Test vorgenommen" aufweise. Nyanza folge mit 83 Prozent
und die Provinz Coast mit 79 Prozent, die Central- und Western-Provinz
verzeichneten 77 Prozent jener, die den Test fürchteten und
Nairobi mit den Rift Valley-Provinzen verzeichne mit 75 Prozent
den geringsten Prozentsatz derjeniger, die den Virustest nicht
durchführten.
Die
Statistik zeige auf, dass das "bevorzugte Verhütungsmittel"
in der untersuchten Altersgruppe mit 64 Prozent die "Pille
danach" sei. Nur 10 Prozent gaben zur Antwort, dass sie den
Menstruationszyklus in ihre Familienplanung einbezögen und
4 Prozent benutzten die empfängnisverhütende Femiplan-Injektion.
Man
gehe davon aus, dass 20 Prozent von ihnen empfängnisverhütende
Mittel in Taschen etc. mit sich führten, wenn sie ihr Heim
verließen, um ihren täglichen Verrichtungen nachzugehen.
Als
ein Ergebnis der sexuellen Betätigung in der angegebenen Größenordnung
ergebe sich, dass 12 Prozent der kategorisierten Gruppen sich
eine durch sexuellen Kontakt übertragene Krankheit oder Infektion
zugezogen hätten. In einem Szenarium des Weltsozialforums,
das kürzlich in Kenia tagte, wo Schwule und Lesben öffentlich
Anerkennung forderten, gaben 8 Prozent dieser Frauen an, Lesben
zu sein; ein Zehntel von ihnen bekannte, dass "lesbische Beziehungen
befriedigender sind als heterosexuelle"; außerdem bevorzugten
sie die dem "normalen Geschlechtsverkehr" entgegengesetzten
sexuellen Spiele.
92
Prozent der Frauen, die sich gegen ein Lesbendasein ausgesprochen
haben, sagten, es sei "biblisch gesehen verkehrt, unmoralisch",
außerdem hätte es nicht die Fähigkeit, den ‚Thrill' herbeizuführen,
es sei eine importierte "unafrikanische" Sünde, "alles in
allem eine sexuelle Neigung, der in Kenia nicht Gehör verschafft
werden sollte".
Ein
10 prozentiger Anteil der gegenwärtig befragten Gruppe sei
sexuell missbraucht worden und nur 2,5 Prozent der Frauen
hätten Schritte unternommen, den Missbrauch anzuzeigen oder
Vertrauten darüber zu berichten. Die restlichen 7,5 Prozent
der sexuell missbrauchten Opfer hätten ihr Geheimnis tief
in ihrem Unbewussten vergraben.
Drei
Prozent der Frauen beichteten, an Gruppensex teilgenommen
zu haben und 1 Prozent der Frauen beharrte auf dieser Form
des "Gang Sex", davon überzeugt, es sei die "beste Quelle
sexueller Befriedigung". Rechtfertigung für den Gruppensex
sei die Tatsache, dass ihre Sexualpartner "bequem im Sexualakt"
seien und somit ihren Ansprüchen nicht gerecht würden. Diejenigen,
die Erfahrungen mit Gruppensex hätten aber keinen Genuss daraus
zögen, gaben an, sie hätten sich zu dem Zeitpunkt prostituiert
oder Wohnheimen gelebt oder seien in Drogenmissbrauch abgeglitten.
Mwangi
Muiruri beschließt seinen nahezu unkommentierten Bericht mit
dem Hinweis, die Ergebnisse der ersten jemals abgehaltenen
Sexualbefragung seien gestern von der Infotrak Research Organisation
herausgegeben worden, basierend auf einer Befragung im November
2006, landesweit durchgeführt mit einer repräsentativen Gruppe
von 2.400 Frauen im spezifizierten Alter. Bei der Vorstellung
der Studie habe Angela Ambitho, die Direktorin der Organisation,
von einer 95 prozentigen Genauigkeit gesprochen. ·
(Kenya Times, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Kenya
Times (englspr. Tageszeitung, Kenya Times)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert von Janko Kozmus
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