"Hunderte
fliehen aus ihrer Gemeinde aus Furcht vor einem Racheüberfall",
heißt
es in einem Bericht von David Ochami für die englischsprachige
Kenya Times.
Hunderte
Mitglieder der ethnischen Gruppe der Wardei, konkretisiert
Ochami, würden aus - der ökonomischen Hochburg - Bura fliehen,
weil sie nach dem Überfall vom Samstag auf das Osingo-Dorf
im gegnerischen Gebiet Gegenangriffe der rivalisierenden Orma-Gruppe
befürchteten.
Die
verfeindeten Gemeinden - mit politischen, ökonomischen sowie
Erbstreitigkeiten - begruben ihre Toten der Wochenendattacke
gestern, begleitet von "stolzen Ansprachen und Forderungen
nach Rache" nachdem die Polizei den Leichnam eines unbekannten,
von Polizeireservisten getöteten Angreifers für das Begräbnis
am Samstag freigegeben habe.
Am
Sonntag habe die Polizei außerdem die Körper von zwei Älteren
für das gestrige Begräbnis freigegeben; sie seien bei den
Osingo-Zusammenstößen getötet worden, als die Wardei aus Bura
in Richtung Bangale und Jaridende geflohen seien, um Zuflucht
hinter dem Camp der GSU ("General Service Unit",
gefürchtete paramilitärisch Eingreiftruppe; J.K.) bei der
Jaridende-Gemeinde zu suchen.
29
Menschen seien bei den Überfällen, bei denen auch makabre
Verstümmelungen an Genitalien und Gesichtsmarkierungen der
Todesopfer vorgenommen worden seien, von Freitag und Samstag
verletzt worden
Entgegen
Vereinbarungen, heißt es in dem Bericht weiter, seien riesige
Landstriche in Brand gesetzt und zwei Ältere, die es nicht
geschafft hatten der samstäglichen "Invasion" zu entfliehen,
seien Opfer von Kugeln geworden. Riesige Kaliber, gebräuchlich
für die Jagd auf Wildtiere, seien im anschließenden Schlagabtausch
zwischen Sicherheitskräften und fliehenden Angreifern verwendet
werden.
"Die
Leute fliehen die Nachbarschaft, besonders die gemischten
Gemeinden, wie die von Bura", wird, Ali, ein Einwohner des
Tana-River-Bezirks, zitiert, als der lokale Bezirksbeauftragte
Jacob ole Matepei zur Mäßigung aufrief und hinzufügte, dass
Sicherheitskräfte Boden gegen die Angreifer gut machten.
Viele
Bewohner von Hirimani und den inneren Teilen der Bangale-Bezirke
führten vergiftete Pfeile mit sich und zögen in die Gebiete
ihrer Angehörigen und Blutsverwandten.
Berichten
zufolge seien Orma zu lokalen Polizeistationen gezogen und
in die Bura-Gemeinde, aus welcher die Wardei geflüchtet seien,
wobei sie ihre Unternehmungen verlassen hätten. Andere Vertriebene
suchten Zuflucht und Schutz im Bura-Gesundheitszentrum, wo
viele der Verwundeten behandelt würden.
Abschließend
zitiert Kenya Times Noor Mohamed, den Rot-Kreuz-Koordinator
von Garissa, der die Zahl der Vertriebenen auf 1200 schätzt;
diese Zahl könne die Forderung nach größerer Unterstützung
nach sich ziehen. Bei wachsender Spannung sei mit mehr Vertriebenen
zu rechnen.
·
(Kenya Times, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Kenya
Times (englspr. Tageszeitung, Kenya Times)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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